Kommentar
14:11 Uhr, 07.07.2014

Inflation, Deflation, Stagflation, Moderation, Manipulation, Spekulation, Regulation - was denn nun?

Es wird weiter munter über das Thema gestritten. Schon seit Jahren kann man sich nicht darauf einigen, wie die Lage nun tatsächlich ist. Die einen behaupten seit 2008, dass die Inflation kommt. Die Notenbanken reden gerne von Deflation. Auch der eine oder andere Ökonom spekuliert über Deflation.

Während noch darüber gestritten wird, was eigentlich gerade los ist, kann man sagen: es gibt Geldentwertung. Die Zahlen zeigen es.

Was morgen sein wird, steht auf einem anderen Blatt. Darüber wird noch enervierter gestritten. Fed Chefin Yellen sprach in der letzten Pressekonferenz von moderater Inflation. Schon wird ihr von den einen vorgeworfen, sie sähe die drohende Hyperinflation nicht (die jüngsten Daten zeigten eine Teuerung bei gut 2 % an). Von den anderen kommen warnende Worte, das Land stehe kurz vor der nächsten großen, deflationären Welle.

Beides sind Horrorszenarien. Hyperinflation und massive Deflation sind beides Zustände, die keiner wirklich will. Was bei den ganzen Diskussionen oft vergessen wird: weder das eine noch das andere ist momentan der Fall. In der Debatte um Deflation und Inflation gewinnt man oft den Eindruck, die Welt stünde vor dem Abgrund. Seit 6 Jahren tut sie das. Bisher hat sich allerdings nicht viel getan. Und das ist genau richtig. Selten - oder besser gesagt nie - war die Welt (vor allem USA, Europa, Japan) in einer so langen Phase moderater Preisschwankungen wie seit 1990. Betrachtet man parallel dazu den Zugewinn von Aktien, dann drängt sich der Verdacht auf, dass hier alles in Ordnung ist. Der größte Bullenmarkt aller Zeiten fand zu den aktuellen Bedingungen statt (ganz arg pauschalisiert natürlich). Historisch betrachtet ist das nie da gewesen. Anstatt aber auch einmal durchzuatmen und sich zu freuen, dass es eigentlich gar nicht so schlimm ist, wird größte Energie aufgewendet, um zu belegen, dass morgen alles den Bach runter geht.

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Nun, wer Jahr um Jahr um Jahr behauptet, dass der Zusammenbruch kommt, der wird schon irgendwann Recht haben. Bis es soweit ist (und das kann tatsächlich auch schon morgen sein - es ist nur eben sehr unwahrscheinlich) sollte man den aktuellen Zustand nutzen bzw. Gewinn laufen lassen. Die Historie zeigt deutlich, dass es irgendwann auch wieder unruhig wird. Zu hohe Inflation und Deflation sind für Aktien schlecht. Viel moderater und günstiger als jetzt kann das Umfeld für Aktien kaum werden.

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2 Kommentare

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  • Frankey
    Frankey

    Gründe für die Mega Hausse auf Jahrzehnte-Sicht sind 3 Dinge: 1) hat Amerika in den 30er einen "topf" bereitgestellt, mit dem nach dem Crash immer wieder Stützkäufe getätigt wurden, und 2) wurde in den 70er Der US Dollar vom Gold entkoppelt. 3) die US Staatsschulden wurden nie gekappt, sondern immer weiter vorangetrieben.

    Man sieht ja, dass die Zinsen völlig wirkungslos sind, denn egal ob die Zinsen von 1940-1980 gestiegen oder seitdem gesunken sind - die Aktien stiegen in jedem Fall weiter.

    Die Inflationsphase ist zu lange vorhanden und nicht impulsiv. Man sieht sehr deutlich wie unnatürlich dieser Verlauf ist.

    "Noemal" ist der Markt schon lange nicht mehr.

    Also wenn Aktien kaufen - dann erstmal nur eine kleine Portion seines vorhandenen Geldes. Die nächste Baisse kommt in Kürze bestimmt.

    16:08 Uhr, 07.07. 2014
  • MonsterLutz
    MonsterLutz

    Haben Sie das für einen Politiker geschrieben, oder sind Sie gar selbst einer?

    14:38 Uhr, 07.07. 2014

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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