Inflation auch im Juli deutlich unter der 2-Prozent-Marke

Wiesbaden (BoerseGo.de) - Der Preisdruck in Deutschland hat sich im vergangenen Monat nicht verschärft. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag in seiner finalen Berechnung mitteilte, ist die Inflationsrate im Juli 2012 um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat angestiegen. Ein Anstieg in dieser Höhe wurde auch im Juni verzeichnet. Davor wurde laut den Statistikern zuletzt im Dezember 2010 eine Teuerungsrate unterhalb von 2,0 Prozent mit damals ebenfalls plus 1,7 Prozent ermittelt.

Der Preisauftrieb im Juli 2012 gegenüber Juli 2011 wurde wie bereits in den vorangegangen Monaten maßgeblich durch Preiserhöhungen bei Verbrauchsgütern (+ 3,2 %) bestimmt. Vor allem die Energiepreise lagen im Juli 2012 mit plus 4,4 Prozent deutlich über dem Vorjahresniveau. Auch die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im gleichen Zeitraum mit plus 3,0 Prozent spürbar. Ohne Berücksichtigung der Preisentwicklung dieser beiden schwankungsanfälligen Gütergruppen hätte die Inflationsrate im Juli bei lediglich plus 1,1 Prozent gelegen.

Im Monatsvergleich erhöhte sich der Verbraucherpreisindex im Juli 2012 um 0,4 Prozent. Diese Preisentwicklung sei im Wesentlichen saisonbedingt gewesen, so Destatis. Im Ferienmonat Juli 2012 hätten vor allem die Preise für Pauschalreisen (+ 14,9 %), Beherbergungsdienstleistungen (+ 9,4 %) und Flugtickets (+ 8,7 %) kräftig angezogen. Kraftstoffe verteuerten sich gegenüber dem Vormonat um 1,3 Prozent, nach leicht rückläufigen Preisen im Mai und Juni 2012.

Die Inflationsrate berechnet nach dem Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) lag im Juli bei 1,9 Prozent und damit erstmals seit Dezember 2010 wieder unterhalb der für die Geldpolitik wichtigen Zwei-Prozent-Marke.