Kommentar
11:00 Uhr, 06.05.2010

Infineon – die Erwartungen werden immer höher

Lange Zeit waren die Nachrichten, die vom Münchner Chiphersteller Infineon kamen, mehr schlecht als recht. Doch das hat sich zuletzt wieder deutlich geändert. So überraschten auch die kürzlich veröffentlichten Zahlen zum zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres mit einem Gewinn von 79 Mio. Euro nach Aussage des „Aktionärs" positiv, waren doch eigentlich „nur" 73 Mio. Euro erwartet worden. Noch besser als die nackten Fakten fiel allerdings der Ausblick aus, auf den von Analystenseite immer besonders akribisch geachtet wurde. Danach möchte das Unternehmen das Geschäftsjahr im September mit einem Umsatzwachstum „im hohen 30-Prozentbereich" abschließen, so der „Aktionär" weiter. Auch die operative Marge, die bereits im zweiten Quartal bei 10,6 Prozent lag, soll am Ende zweistellig ausfallen.

Die positiven Prognosen fielen bei zahlreichen Analysten auf fruchtbaren Boden. So hob die BNP Paribas in Person von Jerome Ramel ihr Kursziel für den Halbleiterhersteller von schon vorher sehr hohen 7,30 auf jetzt sogar 7,50 Euro an. Dies bedeutet ein Potenzial von über 40 Prozent, was danach noch in der Aktie schlummern dürfte. Immerhin noch von 6,50 auf 6,60 Euro bzw. von sechs auf 6,30 Euro steigerten auch die Citigroup und Goldman Sachs, sowie die SEB ihre Zielmarken, wobei Simon Schafer von den Amerikanern laut seiner Studie erkannt haben will, dass die Cash-Flow-Volatilität im Vergleich zu früheren Zyklen deutlich abnehmen würde. Auch die NordLB schloss sich dem positiven Reigen mit einer Kaufempfehlung und einem Kursziel von sechs Euro an. Analyst Jan Christian Göhmann betrachtet dabei die Konjunkturerholung in Verbindung mit einer niedrigen Kostenbasis als einen besonderen Wachstumstreiber für Infineon, dessen Auftragsbücher gut gefüllt seien. Weitere positive Analystenstimmen kommen von der Unicredit, Nomura und der UBS, die allesamt ihre Kursziele für die Infineon-Aktie auf sechs, 5,60 bzw. 5,40 Euro anheben. Lediglich Cheuvreux tanzt mit seiner Herunterstufung von „Out-„ auf „Underperform" und der Senkung seiner Kurserwartung von sechs auf nur noch fünf Euro etwas aus der Reihe.

Wer eher zu den Skeptikern gehört, könnte sich für eine CLASSIC-Aktienanleihe von Sal. Oppenheim auf das Chipunternehmen interessieren. Der für die Rückzahlung am Laufzeitende wichtige Basispreis liegt hier bei 4,75 Euro, was auf dem aktuellen Niveau etwa einem Puffer von zehn Prozent entspricht. Sollte der Titel bis dahin nicht mehr an Wert verlieren, erhält der Anleger den vollständigen Nennbetrag zurückerstattet. Ansonsten kommt es zur Aktienandienung. Darüber hinaus wird ein Kupon von 12,50 Prozent p.a. gezahlt, wobei sich momentan eine Maximalrendite von 9,19 Prozent bzw. 16,78 Prozent p.a. ergibt.

12,50 % p.a. Infineon CLASSIC-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Sal. Oppenheim / SL1HT8

Laufzeit:

26.11.2011

Preis: (03.05.2010)

Geld / Brief: 97,81 % / 98,01 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Wir würden uns freuen, wenn auch Sie sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage auf unseren beiden Internet-Portalen http://www.godmode-trader.de/Zertifikate bzw. http://www.boerse-go.de/ beteiligen würden.

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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