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12:53 Uhr, 05.07.2012

Industrieaufträge: Vorgaben für die Konjunktur bleiben vorerst gut

Berlin (BoerseGo.de) - Die Auftragseingänge in der deutschen Industrie haben sich im Mai überraschend positiv entwickelt. Wie das Wirtschaftsministerium (BMWi) am Donnerstag in einer Erstschätzung mitteilte, ergab sich im Berichtsmonat gegenüber April ein preis-, kalender- und saisonbereinigter Zugewinn um 0,6 Prozent. Ökonomen hatten zuvor nur mit einem halb so hohen Zuwachs gerechnet. Im April hatte das Ordervolumen aufwärts revidiert um 1,4 Prozent abgenommen.

Deutliche Nachfrageimpulse kamen zuletzt von den Auslandsbestellungen, die um 2,3 Prozent zunahmen. Hier sorgten vor allem Großaufträge aus dem Bereich der Eurozone für einen kräftigen Nachfrageschub. Die Inlandsnachfrage schwächte sich dagegen um 1,3 Prozent ab. Innerhalb der industriellen Hauptgruppen verzeichneten die Hersteller von Konsumgütern mit einem Plus von 3,5 Prozent den stärksten Nachfragezuwachs.

Im weniger schwankungsanfälligen und damit aussagekräftigeren Zweimonatsvergleich April/Mai gegenüber Februar/März nahmen die Industrieaufträge um 0,4 Prozent zu. Die Inlandsbestellungen stiegen in diesem Zeitraum um 0,6 Prozent und die Auslandsbestellungen um 0,2 Prozent an. Spürbare Impulse für die Bestelltätigkeit in der Industrie kamen von Seiten der Vorleistungsgüterproduzenten, die ein Orderplus von 0,9 Prozent verbuchen konnten. Die traditionell etwas stärker schwankende Nachfrage nach Investitionsgütern ging dagegen leicht zurück (-0,1 %). Gegenüber dem Vorjahr notierten die Industrieaufträge im April/Mai arbeitstäglich bereinigt um 4,5 Prozent niedriger.

Die Bestellungen in der Industrie bleiben laut BMWi tendenziell aufwärts gerichtet. Nach wir vor kämen die etwas stärkeren Impulse weiter aus dem Ausland, eine solide Bestelltätigkeit sei aber auch aus dem Inland zu verzeichnen. Die Auftragslage in der Industrie sei damit insgesamt nach wie vor günstig, so das Resümee.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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