Fundamentale Nachricht
13:04 Uhr, 01.10.2014

Industrie-Stimmung im Euroraum trübt sich ein - US-Dollar bleibt im Aufwind

Die Stimmung in der Industrie der Eurozone hat sich im September unerwartet deutlich eingetrübt. Schwache Konjunkturdaten in Verbindung mit der expansiven Geldpolitik der EZB setzen den Euro weiterhin unter Druck.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (FOREX)

DAX

Unter dem Strich hat sich beim DAX heute noch nicht viel getan. Positive und negative Taktgeber halten sich die Waage. Während sich die Stimmung der Einkaufsmanager im Euroraum und insbesondere in Deutschland überraschend deutlich eingetrübt hat, wirken die Hoffnungen mit Blick auf die Geldpolitik der EZB stützend. Die Notenbank wird am Donnerstag Details zum ABS-Kaufprogramm nennen und möglicherweise auch Hinweise auf weitere Schritte geben. Zur Stunde notiert der DAX mit 0,14 Prozent im Plus von 9.488 Punkten.

Charttechnik

Der DAX konnte die gestrige Inside-Tageskerze heute durch einen Ausbruch nach oben bestätigen und damit die Chance auf eine Erholung ergreifen. Bisher verläuft diese nur sehr schleppend, kann sich oberhalb von 9.454 Punkten aber noch bis in den Bereich von 9.545 Punkten fortsetzen. Fallen die Kurse jedoch unter 9.454 Punkte zurück, sind Verkäufe bis auf 9.420/400 Punkte einzuplanen.

Thema des Tages

Der Online-Modehändler Zalando feiert heute sein Börsendebut. Obwohl das Angebot mehr als zehnfach überzeichnet war, hat die Emissionsbank die Preisspanne von 18,00 bis 22,50 Euro nicht voll ausgenutzt und die Aktien zu einem Kurs von 21,50 Euro zugeteilt. Das Gesamtvolumen der Emission beträgt damit mehr als 600 Millionen Euro. Der erste Kurs auf Xetra lag mit 24,10 Euro deutlich über dem Ausgabepreise, aber auch erheblich unter den Taxen aus dem Pre-IPO-Handel von über 30 Euro. Mit dem ersten Kurs kam Zalando auf eine Marktkapitalisierung von knapp sechs Milliarden Euro. Der Online-Händler ist damit mehr wert als die Deutsche Lufthansa.

Aktien im Blick

adidas hat sich heute mit einem Kursplus von fast drei Prozent an die DAX-Spitze gesetzt. Der Sportartikelhersteller hat ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm angekündigt und die Dividendenpolitik bestätigt.

Schwächer präsentieren sich die Aktien des französischen Telekom-Konzerns Orange S.A (-2,69%). Die staatliche französische Investmentbank Bpifrance platziert rund 50 Millionen Aktien zu einem Stückpreis von 11,60 Euro und reduziert damit ihre Beteiligung von 13,5 Prozent auf 11,6 Prozent.

Konjunktur

Die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe des Euroraums hat sich im September etwas stärker eingetrübt als erwartet. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex sank von 50,7 Punkten im Vormonat auf 50,3 Punkte. Bei der Erstschätzung war noch ein Wert von 50,5 Punkten gemeldet worden. Der Indikator signalisiert damit nur noch ein geringes Wachstum der Industrie. Vor allem in Deutschland enttäuschte die Entwicklung. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland sank von 51,4 Punkten im Vormonat auf 49,9 Punkte und damit unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

Der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau stagnierte im August. Die Bestellungen aus dem Inland stiegen mit einem Plus von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr zwar kräftig an, die Auslandsnachfrage sank jedoch um neun Prozent. Für das kommende Jahr rechnen die deutschen Maschinenbauer mit einer anziehenden Nachfrage aus China und den USA. Der Branchenverband VDMA erwartet daher einen preisbereinigten Anstieg der Produktion um zwei Prozent.

Währungen

Der US-Dollar ist zur Wochenmitte weiterhin im Aufwind. Während USD/JPY nach einem gemischten Tankan-Report bei 110,09 ein frisches Sechsjahreshoch erreicht hat, gibt EUR/USD vor EZB-Sitzung am Donnerstag erneut nach. Mit 1,2583 im Tief wurde das gestern erreichte Zweijahrestief bei 1,2568 aber noch nicht unterschritten.

USD/CHF ist weiterhin gefragt und notierte bislang bei 0,9579 im Hoch, nachdem das Währungspaar am Dienstag bei 0,9596 ein neues 14-Monatshoch erreicht hat. Neben der US-Dollar-Stärke auf breiter Basis kommt dem Währungspaar dabei auch ein enttäuschender schweizerischer Einkaufsmanagerindex zugute.

AUD/USD hat nach Veröffentlichung überraschend schwacher australischer Einzelhandelsumsätze seine jüngste Talfahrt fortgesetzt und ist auf ein Achtmonatstief bei 0,8660 gefallen.

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