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11:19 Uhr, 04.11.2014

Indonesien will massiv in die Entwicklung der Infrastruktur investieren

Indonesiens neue Regierung unter Präsident Widodo hat in erster Linie das Wirtschaftswachstum im Blick. Nun hat sich der Finanzminister Brodjonegoro zu den Plänen bezügl. Haushaltsdefizit, Kraftstoff-Subventionen sowie der Entwicklung der Infrastruktur geäußert.

Jakarta (BoerseGo.de) - Bei einer Investorenkonferenz am Montag lieferte Indonesiens frisch ernannter Finanzminister Bambang Brodjonegoro neue Informationen zur Wirtschaftsentwicklung und äußerte sich zum Haushaltsdefizit, zu Kraftstoff-Subventionen sowie der Entwicklung der Infrastruktur.

Der frühere Gouverneur des Bezirks Jakarta betonte nochmals, dass die Kraftstoffpreise vor Ende 2014 angehoben würden. Die Erhöhung dürfte aber nur moderat ausfallen und die Regierung würde bestimmten Verbraucherkategorien weiterhin Subventionen gewähren, versicherte Brodjonegoro. Die Regierung plant, 50 Prozent der durch die Kraftstoffpreiserhöhung gewonnenen Einsparungen für den Aufbau der Infrastruktur zu verwenden. Die Rede ist von zusätzlich 25 Billionen Rupien für den Infrastruktursektor, der laut Haushaltsplanung bereits ein Budget von 160 Billionen aufweist. Man werde sich weiterhin auf den Aufbau der Basisinfrastruktur konzentrieren, das heißt Häfen, Straßen, Landwirtschaft und Bewässerung. Die Regierung plant darüber hinaus, einkommensschwache Haushalte mit Sozialleistungen als Ausgleich für die höheren Kraftstoffpreise zu unterstützen.

Jakarta plant für 2015 ein Haushaltsdefizit von 2,0 Prozent an und für das laufende Jahr von 2,4 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Die Analysten der Crédit Suisse sind der Ansicht, dass die Vorgehensweise der Regierung bei der Reduzierung von Kraftstoffsubventionen positiv für den Infrastruktursektor sein wird. Allerdings könnte dies die Konsumnachfrage belasten und bei Banken zu Kreditqualitätsproblemen führen, befürchten die Experten.

Die Regierung des südostasiatischen Landes ist erst seit zwei Wochen im Amt. Der neue Präsident, Joko Widodo, gewann die Wahl im Juli zwar nur knapp, mittlerweile unterstützen ihn nach Umfragen aber drei Viertel der Bevölkerung. Aber daran sind hohe Erwartungen geknüpft. Entsprechend richtet sich das Interesse der Regierung vor allem darauf, zeitnah Erfolg und Verbesserungen in der Infrastruktur und im Sozialbereich zu erzielen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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