Indischer Aktienmarkt: Verbesserung der Lage
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Der Indien-Experte Sanjiv Duggal, Manager des HSBC GIF Indian Equity-Fonds, gibt einen Ausblick auf die Entwicklungen am indischen Markt in der zweiten Jahreshälfte und erläutert, welche Chancen sich durch die jüngsten Korrekturen ergeben. Hinsichtlich des Wachstums liegen die Erwartungen des HSBC-Managers aufgrund der strikten Geldpolitik der indischen Zentralbank leicht unter dem Marktkonsens. "Wir rechnen damit, dass die straffe Geldpolitik bald endet, und erwarten nur noch ein bis zwei Zinserhöhungen um jeweils 25 Basispunkte", so Duggal.
Duggal glaubt an deutlich verbesserte Marktaussichten, wenn die geldpolitische Straffung wirklich wie erwartet ihren Höhepunkt erreicht: "Indien wurde in den vergangenen neun Monaten mit negativen Nachrichten überschwemmt. Dazu gehörten der Anstieg des Benzinpreises sowie einige Korruptionsskandale. Die Erhöhung des Benzinpreises ist langfristig gesehen ein Schritt in die richtige Richtung. Auch die Korruptionsvorfälle scheinen nun hinter uns zu liegen."
In Erwartung einer Verbesserung der Lage, vor allem im Hinblick auf die Inflation, sollte sich der Aktienmarkt bereits im Vorfeld im dritten oder vierten Quartal erholen. Für Duggal scheinen die Bewertungen für indische Aktien nach der Korrektur in diesem Jahr sehr attraktiv im Vergleich zu anderen asiatischen Märkten und anderen Schwellenländern: "Insgesamt erwarten wir, dass sich der indische Markt in der zweiten Jahreshälfte besser entwickeln wird als im ersten Halbjahr 2011."
HSBC hat das Portfolio leicht verändert, um es in Einklang mit ihrer aktuellen Markteinschätzung zu bringen. "Dafür haben wir die Gewichtung in den Bereichen Industrie und Infrastruktur reduziert. Hier gehen wir davon aus, dass sich der durch Investitionen getriebene Zyklus weiter verschieben wird – entgegen unserer bisherigen Erwartung eines Anziehens der Investitionsausgaben im letzten Quartal 2011. Jetzt rechnen wir damit, dass der Zyklus erst ein bis zwei Quartale später anspringen wird", erklärt Duggal.
"Unserer Meinung nach wird sich die strikte Geldpolitik ihrem Ende zuneigen und der Konsum sowie das Kreditgeschäft werden anziehen. Das Fondsmanagement hat daher in den vergangenen Monaten die Schwäche an den Aktienmärkten genutzt, um Aktien einer Privatbank zu kaufen. Zudem haben wir aufgrund der attraktiven Bewertung einen IT-Aktienwert aufgestockt", so Duggal abschließend.
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