Fundamentale Nachricht
11:36 Uhr, 27.02.2015

Indische Regierung erwartet stärkstes Wachstum seit über vier Jahren

Das aufstrebende Schwellenland Indien will im kommenden Finanzjahr um mehr als acht Prozent und damit schneller als China wachsen. Der Subkontinent befinde sich sogar auf dem Weg zu zweistelligen Wachstumszahlen, heißt es in einem Regierungsgutachten. Geplante "Big Bang"-Reformen würden den Weg dahin ebnen.

Neu Delhi (BoerseGo.de) - Die indische Regierung hat am Freitag ihre Wachstumsprognose für das aufstrebende Schwellenland deutlich erhöht. Neu Dehli erwartet für das im April startende Fiskaljahr 2015/16 ein Plus des Bruttoinlandprodukts zwischen 8,1 und 8,5 Prozent. Damit würde der Subkontinent deutlich stärker wachsen als etwa China. Dem Reich der Mitte wird für 2015 ein mögliches Wachstumspotenzial zwischen 7,0 und 7,4 Prozent attestiert.

Die indische Regierung geht für dieses Jahr zudem von einem Zuwachs von 7,4 Prozent aus.
Allerdings ist zu beachten, dass Neu Delhi seit einigen Wochen eine neue Berechnungsmethode für das Wirtschaftswachstum benutzt, die die Raten höher ausfallen lässt. Dadurch wurde die Wachstumsrate für das Haushaltsjahr 2013/2014 (31. März) um mehr als zwei Prozent angehoben.

In dem am Freitag vorgestellten Wirtschaftsgutachten der Regierung heißt es, der niedrige Ölpreis und die geplanten wirtschaftspolitischen Reformen der Regierung führten dazu, dass der Ausblick so hoch ausfällt. Und dies trotz der Risiken aufgrund der Zinspolitik der US-Notenbank und der andauernden Unsicherheit in der Eurozone. Sollten die geplanten Reformen der Regierung umgesetzt werden, könnten auf mittlere Sicht sogar Wachstumsraten von bis zu 10 Prozent möglich sein, sagte Finanzminister Arun Jaitley. Die Regierung von Ministerpräsident Narendra Modi war im Mai angetreten, und hatte sich zu wichtigsten Aufgabe gemacht, Indien zum Industriestandort auszubauen und jährlich Millionen neuer Arbeitsplätze zu schaffen. Am Samstag wird Finanzminister Jaitley seinen ersten Haushalt vorlegen. Die Wirtschaft hofft auf neue Infrastrukturprojekte und die Ankündigung einer einheitlichen Mehrwertsteuer.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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