Indiens „Goldlöckchen-Moment“
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London (BoerseGo.de) - Eine stabile Regierung, ein entschlossener Premierminister und die anziehende Konjunktur können sich noch als bestes Rezept für indische Aktien erweisen. Fallende Ölpreise eingerechnet, scheinen Indiens Unternehmen auf einen „Goldlöckchen-Moment“ zugunsten der Wachstumsperspektiven des Landes zu schauen, wie Avinash Vazirani, Fondsmanager des Jupiter India Select SICAV bei Jupiter Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Mit der Rückenstärkung seiner Regierungspartei habe Premierminister Narendra Modi entscheidende Maßnahmen zur Bekämpfung von Missständen ergreifen können, die seit Jahren das Wirtschaftswachstum in Indien hemmen. Modis vielversprechender Start sei durch einen Aufschwung der indischen Wirtschaft begünstigt worden. Der Internationale Währungsfonds (IWF) habe kürzlich seine diesjährige BIP-Prognose für Indien von 5,4 Prozent auf 5,6 Prozent angehoben und sage weiter eine Wachstumsbeschleunigung auf 6,4 Prozent im Jahr 2015 voraus. Die Inflation, die die Vorgängerregierung nicht zu bändigen wusste, sei jetzt endlich rückläufig, heißt es weiter.
„Wir sehen die indische Wirtschaft derzeit in der ungewöhnlichen Situation, dass sie sich in allen Sektoren gut entwickelt. Die Exportwirtschaft – egal ob IT-Dienstleistungen oder Fertigerzeugnisse – profitiert weiter vom kräftigen Wertverlust der Rupie im vergangenen Jahr. Beim Binnenkonsum zeichnet sich eine positive Trendwende ab, nachdem der Absatz von Autos und Zweirad-Fahrzeugen in den letzten zwei Monaten deutlich angezogen hat. Einige der großen Infrastrukturprojekte, die wegen der Wahlen auf Eis gelegt wurden, sind noch nicht wieder im Gang. Wir sind jedoch überzeugt, dass sich dies bald ändern wird... Obwohl wir die Aussichten für indische Aktien weiterhin positiv beurteilen, ist das Land keineswegs immun gegen die globalen Markttrends. Die indische Wirtschaft unterscheidet sich in ihrer Struktur zwar ausreichend von anderen aufstrebenden Ländern wie China, Russland oder Brasilien, um wirtschaftliche Ansteckungsgefahren abfedern zu können. Sollten die Anleger jedoch plötzlich aus irgendeinem Grund mit den globalen Schwellenmärkten nicht mehr zufrieden sein und deshalb ihr Kapital aus dem Sektor abziehen, ist kaum damit zu rechnen, dass indische Aktien verschont bleiben“, so Vazirani.
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