Fundamentale Nachricht
11:04 Uhr, 09.12.2014

Indiens Defizit in der Leistungsbilanz weitet sich aus

Das Defizit in der indischen Leistungsbilanz hat sich im dritten Quartal signifikant ausgeweitet. Demnach sind die Einfuhren schneller gewachsen als die Ausfuhren.

Neu Delhi (BoerseGo.de) – Der indische Außenhandel kommt nicht recht in die Gänge. Wie die Regierung in Neu Dehli mitteilte, hat sich das Defizit in der nationalen Leistungsbilanz im dritten Quartal signifikant ausgeweitet. Demnach sind die Einfuhren schneller gewachsen als die Ausfuhren. Der Fehlbetrag stieg von 1,7 Prozent des Bruttoinlandprodukts im zweiten Quartal auf 2,1 Prozent im Zeitraum Juli bis September.

Ausschlaggebend war dafür vor allem der unverändert hohe Fehlbetrag im Handel mit dem Ausland, der 8 Prozent des BIP ausmachte. Im Frühjahr lag hier das Minus bei lediglich 7,3 Prozent. Die ausländischen Direktinvestitionen blieben erwartungsgemäß leicht unter dem Vergleichswert des Vorquartals. Dieser Zeitraum war noch geprägt von der Anfangseuphorie nach dem Wahlsieg des Wirtschaftpolitikers Narenda Mori. Dessen ungeachtet glichen die Kapitalzuflüsse mit 3,9 Prozent des BIP den erwähnten Fehlbetrag der Leistungsbilanz mehr als aus und führten innerhalb der Zahlungsbilanz zu einer Zuweisung zu den Devisenreserven im Gegenwert von 7 Milliarden Dollar.

In den kommenden Monaten wird der niedrige Ölpreis voraussichtlich zu nominal niedrigeren Einfuhren führen: Auf Basis des gegenwärtigen Preisniveaus rechnen die Experten der HSBC um 1,4 Prozent des BIP verringerte Ölimporte (Jahresvergleich). Dies sollte aber dazu beitragen, das Minus in der Leistungsbilanz einzudämmen. Mit Blick auf den zusätzlich regen Kapitalzufluss ausländischer Investoren nach Indien ist darüber hinaus mit steigenden Devisenreserven der indischen Notenbank zu rechnen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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