Indiens Bargeldreform führt zu Run auf Gold

Neu Delhi/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die indische Führung im November die Abschaffung von mehr als vier Fünftel aller Banknoten beschlossen hatte. Mit dem radikalen Schritt will Regierungschef Narendra Modi Schwarzgeld und Korruption bekämpfen. Das Vorgehen hat ber zu viel Verunsicherung in der Bevölkerung geführt. Viele Inder besitzen kein Bankkonto, auf das sie die ungültig gewordenen Banknoten einzahlen könnten.

Die aktuellen Entwicklungen in Indien können nach Ansicht von Sönke Mißfeld vom Edelmetallhändler Ophirum dem Rest der Welt als Warnung dienen und sich auch auf den Goldmarkt auswirken. Die erste Reaktion auf den Bargeldschock in Indien war ein Run auf Gold. Dieser war jedoch nur von kurzer Dauer, weil der Bevölkerung die Bargeldmittel zum Goldkauf abhanden gekommen sind. „Natürlich ist Indien nicht mit Europa vergleichbar, aber dennoch sollte uns die Plötzlichkeit und Tragweite solcher Gedlreformen eine Warnung sein", sagt Experte Mißfeld. Auch der Euro könnte schnell in eine Krise geraten, etwa bei einem Austritt Italiens aus der Währungszone. Das Beispiel Indien zeige, wie schnell Bargeldbestände nahezu wertlos werden könne, aber auch dass physisch verfügbares Gold und Silber immer einen Wert hätten.

Der indische Staat hat bereits durch Importsteuern und -restriktionen die Gold-Nachfrage im Land gedämpft. Dennoch fehlen laut Mißfeld zum Vorjahr 200 bis 300 Tonnen indischer Goldnachfrage auf den Weltmärkten, was mit Sicherheit zu der schwachen Preisentwicklung des Edelmetalls besonders gegen Jahresende 2016 beigetragen hat. Ob sich diese Nachfrage nur aufgestaut hat und in 2017 sprunghaft zurückkehren wird, bleibt laut Mißfeld abzuwarten.