Indiens Außenhandelsdefizit spricht für wachsende Binnennachfrage
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Neu Delhi (Godmode-Trader.de) - In Indien signalisiert die jüngste Ausweitung des Außenhandelsdefizits eine dynamischere Inlandsnachfrage. Laut aktuellen Daten der Regierung belief sich der Fehlbetrag in der nationalen Handelsbilanz im Juni auf einen Gegenwert von 10,8 Milliarden US-Dollar. Gegenüber dem Vormonat entspricht dies einem Anstieg um 400 Millionen Dollar, wofür vor allem ein deutlicher Zuwachs der Importe gegenüber den Exporten verantwortlich ist.
Da die Zunahme der Importe nicht allein auf Käufen von Gold und Öl sowie Ölprodukten basiert, können laut den Asienexperten der HSBC Rückschlüsse auf eine Belebung der Inlandsnachfrage gezogen werden. Die Handelsdaten ließen eine verstärkte Nachfrage nach ausländischen Agrarprodukten erkennen, vermutlich getrieben durch bisher zu geringe Niederschläge in der diesjährigen Monsunzeit. Dazu komme eine wachsende Nachfrage nach elektronischen Gütern und Transportmitteln.
Die chronisch defizitäre indische Handelsbilanz wird derzeit noch durch die insgesamt niedrigen Preisniveaus der im Land benötigten Rohstoffe entlastet. Damit besteht laut den Experten der HSBC allerdings das Risiko einer abermaligen Ausweitung dieses Fehlbetrags, „falls die indische Konjunktur an Fahrt gewinne, bei den Exporten eine vergleichbare Dynamik jedoch ausbleibe“. Das Land werde erhebliche Anstrengungen vornehmen müssen, um die Wettbewerbsfähigkeit von Produkten „Made in India“ im internationalen Handel zu erhöhen. Ansonsten werde das Handelsminus wieder verstärkt den Wechselkurs der heimischen Rupie belasten und damit die Attraktivität Indiens für ausländische Investoren verringern.
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