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10:39 Uhr, 03.09.2014

Indien: Reformen als Blaupause für Schwellenländer

Die Reformen von Indiens Premier Narendra Modi könnten anderen Schwellenländern nach Meinung von Manish Shah, CEO Comgest India, als Blaupause dienen.

Frankfurt/Paris (BoerseGo.de) - Indien könnte zur Blaupause für die aufstrebenden Nationen avancieren, wenn Premier Narendra Modi und die von ihm geführte Regierung den eingeschlagenen Reformweg weiter erfolgreich beschreiten. In den letzten zwölf Monaten hat sich die Stimmung am indischen Aktienmarkt deshalb schon deutlich aufgehellt. Modis Haushaltsplan markiert einen klaren Bruch mit dem subventionsbasierten Ansatz der Vorgängerregierung. Die niedrigere Inflation sowie das geschrumpfte Leistungsbilanzdefizit haben bereits zu einer spürbaren Erholung der indischen Rupie geführt, wie Manish Shah, CEO Comgest India, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Die größten Nutznießer der angekündigten Veränderungen seien der Industriesektor und der Infrastruktursektor. Denn die Regierung möchte aufgestaute Investitionen nachholen, um zum Beispiel die herrschende Kohleknappheit zu bekämpfen, die Eisenbahninfrastruktur zu modernisieren und zu erweitern sowie die Rahmenbedingungen für die Stromerzeugung und -verteilung zu verbessern. Diese Reformen könnten wachstumsbeschleunigend wirken, denn der Projektstau bei öffentlichen Infrastrukturprojekten mache rund acht Prozent des indischen BIP aus. Das Potenzialwachstum der indischen Wirtschaft könnte langfristig besser abgeschöpft werden. Multiplikatoreffekte würden dabei für zusätzliche Wachstumsimpulse sorgen. Eine Verbesserung des Finanzierungssaldos könnte ebenfalls gelingen, denn durch die Schaffung von Investitionsfreibeträgen sowie die Einführung von REIT- und Anleihe-Strukturen sollte Kapital für langfristige Infrastrukturprojekte angezogen werden, heißt es weiter.

„Aktuell herrscht bezüglich der möglichen Reformeffekte für die breitere Wirtschaft noch große Skepsis. Wir glauben jedoch, dass die Reformen langfristig ein beträchtliches Wachstum ermöglichen können. Aus diesem Grund konzentrieren wir uns weiterhin auf diesen Zeithorizont“, so Shah.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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