Indien: Neuer Zentralbankchef soll Vertrauen zurückbringen
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Neu Delhi (BoerseGo.de) - Die indische Regierung hat am Dienstag den ehemaligen Chefökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF), Raghuram Rajan, zum neuen Gouverneur der Reserve Bank of India (BoI) ernannt. Rajan übernimmt ab September das Amt des scheidenden Zentralbankchefs Subbarao.
Die Wirtschaft des Schwellenlandes war im abgelaufenen Finanzjahr (per Ende März) mit 5,0 Prozent so schwach gewachsen wie zuletzt vor 10 Jahren. Subbarao blickte bei seiner jüngsten Quartalsrede mit Sorgenfalten auf der Stirn in die Zukunft. Er stellte klar, dass die Industrieproduktion sinke, die Unternehmen investitionsmüde seien. Zudem kämpft das Land einem hohen Leistungsbilanzdefizit, auch weil Inder sich viel Geld im Ausland leihen.
Die Ernennung eines international anerkannten Ökonomen wie Rajan als nächsten RBI-Chef wird als weitere Maßnahme der Regierung gesehen, das Vertrauen inmitten einer abwertenden heimischen Währung wiederherzustellen. Seit Anfang Mai hat die Rupie mehr als zwölf Prozent an Wert verloren. Am Dienstag rutschte die indische Währung auf einen neuen Tiefststand: ein US-Dollar kostete kurzzeitig 61,81 Rupien.
In Indien wurden Reformen lange verschleppt wurden und Unternehmen mit einer überbordenden Bürokratie eingeengt. Nun hat die Regierung angekündigt, in rund einem Dutzend Sektoren die Obergrenzen für ausländische Beteiligungen zu erhöhen, um mehr Investitionen ins Land zu holen.
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