Fundamentale Nachricht
12:06 Uhr, 01.12.2015

Indien lässt China in puncto Wachstum hinter sich

Während die Wirtschaft in vielen Schwellenländern kriselt, kommen aus Indien positive Signale. China etwa kämpft nach vielen Jahren starken Wachstums mit einer Abkühlung. Indien hingegen entzieht sich dem Abwärtssog.

Neu-Delhi (Godmode-Trader.de) - Die indische Wirtschaftskraft ist im dritten Quartal stärker als erwartet gewachsen. Wie die indische Statistikbehörde zu Wochenbeginn mitteilte, erhöht sich das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,4 Prozent. Ökonomen hatten einen Zuwachs um 7,3 Prozent erwartet. Damit hat der Subkontinent auch den Nachbarn China überholt. In der Volksrepublik hatte das Plus von Juli bis September lediglich 6,9 Prozent betragen.

Die Wirtschaftsleistung Indiens zog im Sommerquartal wieder deutlich an, nachdem sie im Frühjahr nur um vergleichsweise maue 7,0 Prozent zugelegt hat. Im ersten Quartal hatte das Wachstum noch 7,5 Prozent betragen. Dennoch läuft in Indien nicht alles wie gewünscht. Das Land profitiert derzeit als Öl- und Gas-Importland noch von den niedrigen Rohstoffpreisen. Nach Ansicht mancher Experten bleiben die Investitionen der Unternehmens aber unterdurchschnittlich, das Wachstum gestützt habe lediglich der Konsum. Die Regierung müsse wichtige Reformen in den Bereichen Arbeitsmarkt, Landwirtschaft und Steuerrecht anpacken, so die Kritik. Angesichts der anziehenden Wirtschaft dürfte die Notenbank auf ihrer Sitzung am Dienstag den Leitzins unverändert belassen.

Während der Subkontinent das Reich der Mitte in Sachen Wirtschaftswachstum hinter sich lässt, gleichen sich die Probleme beim Umweltschutz. Ähnlich wie Peking liegt derzeit auch über Neu-Delhi eine dicke Smogschicht. Doch anders als in China haben die indischen Behörden weder Ausgangsverbote erlassen noch Alarmstufen ausgerufen. Der Schadstoffindex der indischen Regierung für den gefährlichen Feinstaub lag bei bis zu 712 Mikrogramm pro Kubikmeter. Das ist mehr als das Siebzigfache dessen, was die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Durchschnittswert empfiehlt. Die winzigen Partikel mit weniger als 2,5 Mikrometer Durchmesser sind besonders gefährlich, weil sie Krebs auslösen können.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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