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08:02 Uhr, 08.04.2016

Indien: Bester Makroausblick der Schwellenländer

Indien glänzt nach Meinung von Prashant Khemka, Manager des GS Growth & Emerging Markets Broad Equity Portfolios bei Goldman Sachs Asset Management, mit besten Aussichten.

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New York (GodmodeTrader.de) - Indien hat China 2015 als wachstumsstärkste Volkswirtschaft überholt und ist auf einem guten Weg, diese Position 2016 beizubehalten. Das Land profitiert weiter von den positiven Effekten der niedrigen Öl- und Rohstoffpreise, die maßgeblich dazu beitragen, die Inflation und das Leistungsbilanzdefizit zu reduzieren. So ist Indiens jährliche Gesamtinflationsrate, die im November 2013 mit 12,2 Prozent zu den höchsten weltweit gehörte, im Januar 2016 auf überschaubare 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken, wie Prashant Khemka, Manager des GS Growth & Emerging Markets Broad Equity Portfolios bei Goldman Sachs Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Neben dem günstigen Konjunkturumfeld würden in Indien derzeit viele wichtige Wirtschaftsreformen und -initiativen umgesetzt und angestoßen – auch wenn das Tempo die hohen Erwartungen vielleicht nicht ganz erfülle. Im Gegensatz zur häufig im Stillstand verharrenden Vorgängerregierung sei aber unter der Regierung von Premierminister Modi mit weiteren Fortschritten zu rechnen. Zudem würden Entscheidungsbefugnisse zunehmend an die einzelnen Bundesstaaten delegiert, wodurch sich einige Reformen beschleunigen ließen und gleichzeitig ein gesunder Wettbewerb zwischen den Regionen gefördert werde. Nach wie vor bemühe sich die Regierung vor allem darum, das Geschäftsklima weiter zu verbessern, das Steuersystem zu vereinfachen und verschiedene Subventionen zu reformieren oder gar abzuschaffen. Am 29. Februar sei das Budget für das nächste Fiskaljahr präsentiert worden. Damit habe Modi die Einhaltung des haushaltspolitischen Konsolidierungskurses, die anhaltende Fokussierung auf Infrastrukturinvestitionen und die wirtschaftliche Belebung der ländlichen Regionen bestätigt, heißt es.

„Neben den vielversprechenden makroökonomischen Gegebenheiten und Reformen verfügt Indien noch über weitere Wachstumstreiber. So ist ein massiver Infrastrukturausbau bereits im Gange und gerade dabei, eine entscheidende Dynamik zu erreichen. Umfangreiche Pläne zum Ausbau der Eisenbahn, ein spezielles Schienennetz für den Güterverkehr, Straßen und ganze Smart-Citys werden nicht nur der zunehmenden Urbanisierung in Indien Rechnung tragen, sondern auch zur Erreichung der Ziele der ‚Make in India‘-Kampagne benötigt. Diese will das Wachstum des indischen Fertigungssektors und die Beschäftigung fördern. Indien kann allerdings auch einen florierenden, unternehmerischen Dienstleistungssektor vorweisen. Dessen besondere Stärken liegen in den expandierenden Bereichen Technologie und Gesundheit“, so Khemka.

All diese Makrofaktoren und Wachstumstreiber zeigten sich im indischen BIP-Wachstum und der Outperformance, die der indische Aktienmarkt im letzten Jahr gegenüber den anderen Schwellenländern erzielt habe. Demgegenüber habe das Umsatz- und Gewinnwachstum die Erwartungen etwas enttäuscht. Einer der Hauptgründe dafür sei der deflationäre Effekt, den die niedrigen Öl- und Rohstoffnotierungen auf das nominale Wachstum ausübten, heißt es weiter.

„Wir sind jedoch nach wie vor überzeugt, dass die Rohstoffpreisschwäche für das Land letztlich einen Nettonutzen hat. Außerdem sollte das anziehende Wachstum den indischen Unternehmen mit Binnenfokus einen zusätzlichen Gewinnhebel bieten. Die Aktienbewertungen spiegeln gewissermaßen die relativ rosigen Aussichten für Indien wider, verharren im langfristigen Durchschnitt. Uns erscheinen sie weiterhin angemessen, zumal die Aussicht auf einen mehrjährigen Gewinnwachstumszyklus besteht“, so Khemka.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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