In stagnierenden Märkten sind taktische Trades gefragt
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- SMIKursstand: 7.634,66 Pkt (Schweizer Börse (SIX)) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Zürich (GodmodeTrader.de) - Die großen Börsenindizes traten im Mai auf der Stelle. Weder an den Aktien- noch an den Anleihemärkten war eine klare Richtung zu erkennen. Angesichts unsicherer Aussichten bleiben die Marktteilnehmer weiterhin durchweg konservativ positioniert, analysiert Anthony Lawler, Fondsmanager bei GAM, in seinem monatlichen Kommentar zu Absolut-Return-Strategien.
Das Risiko unerwarteter politischer Ereignisse und volle Terminkalender bei den Notenbanken dämpften die Neigung der Fondsmanager, übergroße Risiken einzugehen. Dazu trage auch die Aussicht auf die typische saisonale Konjunkturschwäche vor Beginn des Sommers bei, die gewöhnlich mit weniger liquiden Märkten einhergehe. In diesem Umfeld dürften Fonds, die eher taktisch vorgehen und aus Trades auch schnell wieder aussteigen, am ehesten in der Lage sein, Gewinne mitzunehmen und ihr Kapital vor Verlusten zu bewahren, heißt es.
„Abgesehen von diesen taktischen Strategien dürften sich aber auch für längerfristig orientierte Fonds weiterhin interessante Gelegenheiten an den Kreditmärkten eröffnen – sofern die Investoren bereit sind, gewisse Liquiditäts- und Volatilitätsrisiken einzugehen. Denn höher rentierliche Anlagen bleiben weiterhin attraktiv. Angesichts der Erwartung eines moderaten, aber positiven Wirtschaftswachstums wird auch längerfristig nur begrenzt mit Zinserhöhungen gerechnet. Davon profitieren insbesondere Fonds, die in Corporate Bonds investieren“, so Lawler.
Der MSCI World Index habe um weniger als ein Prozent zugelegt, und der Barclays US Aggregate Bond Index habe den Monat unverändert beendet. Dagegen hätten Ölpreis und US-Dollar kräftige Rallys hingelegt, während die Edelmetallpreise deutlich nachgegeben hätten. Nachdem die Aktienmärkte zunächst schwächer in den Mai gestartet seien, hätten sie zur Monatsmitte angezogen und hätten bis Monatsende kräftig zulegen können – Gründe dafür seien eine vermeintlich höhere Wahrscheinlichkeit auf bald steigende US-Zinsen und eine geringere Wahrscheinlichkeit für einen „Brexit“. Allerdings hätten sich diese positiveren Risikoeinschätzungen an den ersten Juni-Handelstagen in Teilen bereits wieder abgeschwächt, heißt es weiter.
Bei Hedge Funds sei die Wertentwicklung uneinheitlich, insgesamt aber positiv verlaufen. Der HFRX Global Hedge Fund Index habe bis zum Monatsende um 0,5 Prozent zugelegt. „Die Hedge-Fund-Strategien erzielten im Mai leichte Zuwächse, allerdings war eine gewisse Streuung zu beobachten“, sagt Anthony Lawler und erläutert weiter: „Am stärksten konnten die Event-Driven-Fonds von den positiven Entwicklungen an den Aktienmärkten profitieren, während Macro- und Systematic-Trend-Fonds infolge der Umkehr vieler mittelfristiger Trends, so etwa beim US-Dollar, uneinheitliche Ergebnisse lieferten.“
So habe im Mai die Event-Driven-Strategie auch unterm Strich am besten abgeschnitten – der HFRX Event Driven Index sei um 2,7 Prozent gestiegen. „Steigende Aktien- und Anleihekurse bei geringerer Volatilität ermöglichten es den Firmenleitungen, sich wieder stärker auf die Schaffung von Shareholder-Value zu konzentrieren. Im Monatsverlauf wurde deshalb eine Zunahme entsprechender Meldungen von Unternehmen registriert. Ungeachtet dieser positiven Faktoren blieben die Anleger im Event-Driven-Bereich jedoch defensiv positioniert und haben angesichts der jüngsten Kapitalabflüsse und Drawdowns ihr Risiko gesenkt“, kommentiert Layler. Von der Aktienrally seit Monatsmitte hätten auch die entsprechend spezialisierten Fonds profitiert und insbesondere Fonds mit zyklischer Ausrichtung hätten von den Zugewinnen in den USA und Europa profitieren können. Im Relative Value-Bereich habe die Outperformance von Unternehmensanleihen angedauert, die von den derzeit eher begrenzten Erwartungen an zukünftige Zinserhöhungen profitierten, heißt es weiter.
Für Global Macro- und Systematic-Strategien sei der Monat dagegen uneinheitlich und insgesamt negativ verlaufen. Das Segment der Discretionary Macro-Fonds habe positive Ergebnisse erzielt, wohingegen Trend-Strategien stark unter Druck geraten seien. Der HFRX Macro/CTA Index habe deshalb im Mai 1,8 Prozent verloren. „Der Abwärtstrend des US-Dollars, der seit Jahresbeginn angedauert hatte, hat sich im Mai umgekehrt, und der US-Dollar-Index konnte um mehr als 3 Prozent zulegen. Weitere Hauptthemen neben der Stärke des US-Dollars waren im Mai die Umkehrbewegungen bei den Edelmetallen sowie der anhaltende Ölpreisanstieg. Diese Entwicklungen waren für Discretionary Macro-Fonds überwiegend vorteilhaft, haben die trendorientierten Fonds allerdings vor erhebliche Probleme gestellt“, so Layler.
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