In Japan vor allem inländische Sektoren interessant

Minneapolis (GodmodeTrader.de) - Der gigantische Schuldenberg Japans verhindert der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments zufolge, dass Kapital produktiv und für den Schuldendienst eingesetzt wird. Zudem würde die wachstumsfördernde Wirkung höherer Staatsausgaben in Japan durch die Zurückhaltung der Verbraucher kompensiert, wie Sarah Williams und Alex Batten, Portfoliomanager bei Columbia Threadneedle, in einem aktuellen Marktkommentar schreiben.

So legten empirische Erkenntnisse den Schluss nahe, dass die breite Masse stärker „ricardianisch“ (d. h. es werde gespart) agiere, wenn die Staatsverschuldung 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) übersteige. Die Überalterung der japanischen Bevölkerung wirke in eine ähnliche Richtung, weil der Konsum im Alter abnehme, heißt es weiter.

Ein Blick auf die Sektorrenditen seit 2013 zeigt Columbia Threadneedle zufolge jedoch, dass eine breite Palette inländischer Sektoren die Chance für einen Aufschwung hatten und weiterhin Chancen bieten:

• Der Bausektor verbuchte seit 2013 eine Rendite von über 40 Prozent. Zu verdanken sei diese neben der Aussicht auf die Olympischen Spiele 2020 auch notwendigen Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Infrastruktur und privatwirtschaftlichen Projekten.
• Der Lebensmittelsektor habe im betrachteten Zeitraum um fast 50 Prozent zugelegt. Obwohl der Sektor einer globalen Neubewertung unterlag, fänden sich derzeit viele Titel von Emittenten, die sich – gemessen an traditionellen Maßstäben – zu deutlich besseren Unternehmen entwickelten.
• Titel von Telekommunikationsunternehmen stellten einen weiteren Sektor dar, in dem steigende Renditen für die Aktionäre vermehrt im Mittelpunkt stehen.
• Hotels, Einzelhandel und Konsumgüterbranche profitierten vom Projekt der Regierung, den Tourismus in Japan anzukurbeln.