Kommentar
08:44 Uhr, 30.10.2019

In diesem Sektor boomt es!

Nach wirklichen Boomsektoren kann man derzeit lange suchen. Die meisten Branchen sind im Abschwung gefangen, nur eine nicht.

Erwähnte Instrumente

  • The Home Depot Inc. - WKN: 866953 - ISIN: US4370761029 - Kurs: 234,140 $ (NYSE)

Während die US-Wirtschaft 2018 kräftig wuchs, war ein Sektor in der Krise. Alles, was mit dem Bauen von Ein- und Mehrfamilienhäusern zu tun hatte, wurde gemieden. Der Sektor verlor ein Drittel an Wert. Der breite Markt verlor im Jahr 2018 nur 10 %. Dieses Jahr ist alles anders. Der breite Markt ist zwar auch freundlich mit über 20 % Zugewinnen in den USA, doch der gemiedene Sektor des vergangenen Jahres kann noch mehr glänzen. Hier ging es um 50 % nach oben. Nun ist dieser Zug möglicherweise schon abgefahren. Wer jetzt noch auf den Trend aufspringt, hat das Schönste vermutlich schon verpasst. Trübsal ist dennoch nicht angesagt, da der Häusermarkt weiter boomt. Insbesondere der Verkauf bestehender Häuser zieht wieder an.

Es geht also nicht um Neubauten, sondern bestehende Häuser, die einfach wieder verkauft werden. Hier war bis vor kurzem immer noch Krise angesagt. Das Blatt hat sich inzwischen aber gewendet. Im Vergleich zum Vorjahr werden 5 % mehr Häuser verkauft. Das ist der beste Wert seit über 2 Jahren.


Das wird relativ bald im Rest der Wirtschaft ankommen. Zwischen dem Verkauf von Häusern und der Renovierung vergehen ein paar Monate. Früher oder später werden die gerade gekauften Häuser aber renoviert, ausgebaut und modernisiert. Die Vorlaufzeit der Hausverkäufe zum Anstieg des Einzelhandelsumsatzes liegt bei etwa 6 Monaten.

6 Monate, das ist auch ungefähr die Zeit, die Anleger im Blick haben. Erwartete Entwicklungen in 6 Monaten werden heute eingepreist. Die Party bei Aktien, die Baumaterialien verkaufen, sollte gerade erst losgehen. Die Party läuft aber schon. Die Aktie von Home Depot hat in den letzten Wochen kräftig zugelegt.

The Home Depot Inc.
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    NYSE
    VerkaufenKaufen

Da die Umsätze erst in den kommenden Monaten vom heutigen Häuserboom steigen werden, hat die Aktie noch Luft. Umsätze und Aktie bewegen sich ähnlich (Grafik 2). Der Trend ist auch noch lange nicht beendet.


Während tiefere Zinsen in vielen Bereichen kaum eine Wirkung haben, erfüllen sich in den USA jetzt wieder viele Familien den Traum vom Eigenheim. Da der Zinssenkungszyklus gerade erst begonnen hat, dürfte der positive Trend noch eine Zeit lang anhalten.

Die Zinsen sinken nicht ohne Grund. Die Notenbank fürchtet einen Abschwung. Dieser ist allerdings langsam und die Beschäftigung bleibt hoch. Besser geht es für den Häusermarkt nicht: tiefe Zinsen und hohe Beschäftigung. Das ist ein Traum.

Häuserverkäufe dürften daher stark bleiben. Das wird auch Unternehmen wie Home Depot, Fastenal, Lowe’s und Sherwin-Williams helfen. Der Sektor ist noch lange nicht am Ende des Aufwärtstrends angekommen.

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  • Gänseblümchen
    Gänseblümchen

    der amerikanische Hausbesitzer zieht im Schnitt nach 8 Jahren und 3 Monaten wieder um -

    somit ist der amerik. Häusermarkt mit unserem gar nicht zu vergleichen - bei jedem Umzug wird

    die alte Immobilie bereits wieder aufgehübscht .............

    10:48 Uhr, 30.10. 2019
  • Andreas Hoose
    Andreas Hoose

    Die Baumarktkette Home Depot ist im Grunde ein Krisenprofiteur: Wenn die Menschen ihren Job verlieren und weniger Geld zur Verfügung haben, werden sie tendenziell zu Heimwerkern, anstatt für teures Geld Spezialisten zu bezahlen.

    Der Trend könnte hier daher weiter laufen als man heute annehmen würde...

    10:13 Uhr, 30.10. 2019
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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