Kommentar
18:34 Uhr, 10.09.2018

Diese US-Aktien sind nichts für Moralapostel!

Vor wenigen Wochen war noch alles in Ordnung. Jetzt droht allerdings eine Katastrophe. Nicht auf dem Aktienmarkt, sondern für US-Bürger. Die Kosten können im hohen zweistelligen Milliardenbereich liegen. Als Anleger kann man davon profitieren.

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Vor wenigen Wochen hieß es noch, dass die diesjährige Hurrikansaison unterdurchschnittlich werden würde. Heute wissen wir mehr. Hurrikan Florence wurde zu einem Hurrikan der Kategorie 4 hinaufgestuft. Da es nur 5 Kategorien gibt, heißt das schon etwas. Aktuell sieht es danach aus, dass Florence direkt auf die USA trifft und die Bundesstaaten North Carolina, South Carolina und Virginia in Bedrängnis bringen wird.

Bis Florence auf Land trifft, vergehen noch drei Tage. In diesen drei Tagen kann viel geschehen. Die Zugbahn kann sich noch deutlich verändern. Der Hurrikan könnte theoretisch noch abdrehen und gar nicht auf die USA treffen. Aktuell muss man jedoch davon ausgehen, dass Florence als starker Sturm, wenn nicht eben sogar als Hurrikan, auf Land trifft.

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Im vergangenen Jahr gab es drei Tropenstürme - Harvey, Irma, Maria - die große Schäden anrichteten. Der wirtschaftliche Schaden lag bei ungefähr 200 Mrd. USD. Das klingt nicht nur gigantisch. Das ist es auch.

Ein Großteil dieser Schäden entstand durch verwüstete und überflutete Wohngebiete, sowie Schäden an Infrastruktur. In Texas zwang Harvey Raffinerien dazu, ihre Produktionsmengen deutlich zu verringern.

All diese Schäden müssen repariert werden. Es ist daher kein Zufall, dass die Aktien von Bauunternehmen und Baumärkten durch die Decke gingen. Viele Aktien gewannen zwischen 30 % und 70 %. Der Hype ist inzwischen wieder verpufft, könnte sich aber wiederholen. Die Hurrikansaison ist noch nicht vorbei und nach Florence sind schon weitere Stürme im Anmarsch.

Je größer die Schäden durch Hurrikans werden, desto mehr verdienen Home Depot, Lowe's usw. Als Anleger kann man davon natürlich profitieren, indem man die Aktien kauft. Das Timing ist allerdings wichtig. Bevor nicht klar ist, dass es überhaupt signifikante Schäden geben wird, bringt ein Kauf nichts. Das wissen wir erst am Donnerstag.

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1 Kommentar

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  • Andreas Hoose
    Andreas Hoose

    Anders als bei Aktien der Rüstungsindustrie müssen auch "Moralapostel" meiner Ansicht nach keine Skrupel haben, die Aktien von Home Depot und Konsorten ins Depot zu nehmen. Denn wenn die Infrastruktur eines Landes nach einem Hurrikan wieder aufgebaut wird, dann ist das für die Gesellschaft nur von Vorteil.

    Völlig anders ist die Sache bei Aktien wie Boeing oder Lockheed Martin. Wer daran verdient, wenn diese Unternehmen Milliardengewinne mit dem Tod unschuldiger Menschen einfahren, der könnte tatsächlich einmal darüber nachdenken, ob der Zweck des Geldverdienens tatsächlich alle Mittel heiligt...

    21:04 Uhr, 10.09.2018

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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