Kommentar
16:02 Uhr, 20.05.2024

Muss die Bewertung immer zum Mittel zurückkehren?

Die Rückkehr zum Mittel ist eines der Grundprinzipien an der Börse. Etwas, was überdurchschnittlich hoch bewertet ist oder eine überdurchschnittliche Performance ausgewiesen hat, kehrt durch eine Underperformance zum Marktdurchschnitt zurück. Stimmt das?

Die Frage stellt sich nicht zuletzt bei vielen Aktien, die in den Depots von Anlegern hoch gewichtet sind. Ob man die Aktien direkt oder über einen ETF hält, ist dabei fast irrelevant. Selbst wer nur einen S&P 500 ETF im Depot hat, ist in hoch bewerteten Unternehmen übergewichtet. Zu diesen gehören namentlich Apple, Microsoft, Nvidia, Amazon, Meta und Alphabet. Sie alle haben ein KGV, welches 6 bis 30 Punkte über dem Markt liegt.

Früher oder später kehrt die Bewertung zum Marktdurchschnitt zurück. Wer das nicht glaubt, wettet darauf, dass zum ersten Mal in der Börsengeschichte Unternehmen auf ewig überdurchschnittlich hoch bewertet sein können. Wie wahrscheinlich das ist, kann man sich denken.

In den vergangenen 50 Jahren gelang es lediglich 17 Unternehmen für zehn Jahre oder mehr ein überdurchschnittlich hohes KGV zu halten. Spätestens nach 14 Jahren war Schluss und das KGV kehrte zum Marktdurchschnitt zurück oder fiel darunter. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute: Eine Rückkehr zum Mittel bedeutet nicht, dass auch die Kurse underperformen müssen.

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