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09:31 Uhr, 09.03.2006

In Deutschland schließt erstmals ein HedgeFonds

In Deutschland schließt erstmals ein nach hiesigem Recht aufgelegter Hedge-Fonds. Dies berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD). Aus Mangel an Investoren soll der Fonds Lion Global Opportunity der Gesellschaft Lion Advisors in den nächsten Monaten abgewickelt werden, hieß es.

Der Hedge-Fonds hatte Anfang des Jahres ein Volumen von rund 170 Millionen Euro und war damit einer der größten hier zu Lande. "Voraussichtlich gehen Ende März die letzten Investoren aus dem Fonds", sagte Peter Neumayer, geschäftsführender Gesellschafter von Lion Advisors, der FTD. Die Gesellschaft werde im Laufe des Jahres schließen. Der Fonds, der aus dem Eigenhandel der HypoVereinsbank (HVB) heraus gegründet wurde, verwaltete zeitweise 250 Millionen Euro.

Als Stolperstein für Lion erwies sich, dass die HVB Großinvestor blieb und nach Angaben von Lion im November und im Februar insgesamt 125 Millionen Euro aus dem Fonds abzog, so die FTD weiter. "Wir hatten eine Ausstiegsoption", sagte ein HVB-Sprecher. Die anderen Investoren hätten daraufhin auch Gelder abgezogen, so Neumayer.

Die Schließung sei ein herber Rückschlag für die Branche, die nach euphorischem Start Anfang 2004 nicht die nötige Größe erreichte. Deshalb könnten auch andere Anbieter auf der Strecke bleiben. Den Angaben zufolge beziffern Branchenkenner das Mindestvolumen eines Hedge-Fonds auf 100 bis 200 Millionen US-Dollar. Nach Zahlen des Bundesverbands Alternative Investments (BAI) stecken in den 43 Produkten rund 2,1 Milliarden Euro. Nur die allerwenigsten von ihnen haben damit die kritische Masse erreicht.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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