In den Sommermonaten dominieren die Abwärtsrisiken
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Zürich (BoerseGo.de) - Das globale Wirtschaftswachstum hat sich im zweiten Quartal jenseits der Euro-Krise und der spanischen Grippe deutlich verlangsamt. Dies stellt Philipp Bärtschi, Chefstratege bei der Bank Sarasin & Cie in seinem aktuellen Marktausblick fest. Als Gründe nennt Bärtschi die schleichende Kreditklemme in Europa, die Abschwächung der Nachfrage in den Schwellenländern und nicht zuletzt das schleppende Wachstum in den USA. Dies alles zusammengenommen habe zu einer Trendwende in den Gewinnerwartungen geführt. Auch die Mehrheit der Finanzanalysten habe im Juni ihre Gewinnschätzungen wieder nach unten revidiert.
Aufgrund der hohen Unsicherheit betreffend der Euroschuldenkrise und betreffend dem globalen Wachstum sei die Anlegerstimmung im zweiten Quartal gekippt, viele Vermögensverwalter reduzierten zudem ihre Aktienpositionen deutlich, so Bärtschi weiter. In der Vergangenheit dauerten solche Phasen mit unterdurchschnittlicher Aktienallokation meist mehrere Monate. Eine negative Anlegerstimmung sowie eine bärische Positionierung seien eine notwendige, aber nicht eine hinreichende Bedingung für einen zyklischen Tiefpunkt an den Aktienmärkten. Wichtiger als die Stimmungsindikatoren seien vielmehr die zyklischen Frühindikatoren.
Da die Bank Sarasin für das dritte Quartal mit einer weiteren konjunkturellen Eintrübung rechne, dürften negative Gewinnrevisionen sowie aufkommende Ängste vor einer harten Landung die Aktienkurse belasten, so der Experte. Die politischen Aktionen müssten als mögliche Störfaktoren im Auge behalten werden, doch der weitere Börsenverlauf werde nicht von der Politik, sondern von der Konjunktur entschieden. „Auch wenn die US-Wirtschaft bis Ende des Jahres eine Rezession vermeiden sollte, so dominieren in den Sommermonaten die Abwärtsrisiken. Erst wenn die zyklischen Frühindikatoren nach oben drehen, wird sich die Stimmung an den Aktienmärkten wieder deutlich aufhellen“, lautet das Resümee des Sarasin-Fachmanns.
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