Immobilienboom dank Apple, Google & Co?
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London (BoerseGo.de) - Laut aktueller Prognosen von Oxford Economics wird die Technologie-, Medien- und Telekommunikationsbranche (TMT)-Branche in Europa bis Ende 2016 durchschnittlich um 2,6 Prozent pro Jahr und damit schneller als jede andere Branche wachsen. Damit eröffnen sich auch für Immobilieninvestoren neue Perspektiven, weiß Mark Callender, Head of Property Research beim Vermögensverwalter Schroders: „Die Technologie- und Medienbranche ist stark von gut ausgebildeten Fachkräften abhängig. Hat sich in einer Region erst einmal ein Fachkräfte-Pool gebildet, zieht das die Unternehmen an. Ein positiver Kreislauf entsteht. Diese Konzentration auf bestimmte Städte bietet viele Vorteile für Anleger.“
Gleichzeitig warnt der Experte aber auch vor Übereifer. Der TMT-Sektor sei sehr speziell. Callender nennt ein Beispiel: Die Branche erfinde sich immer wieder neu, was wiederum auf Kosten älterer Produkte geschehe. Der Auslagerungstrend rund um das Cloud-Computing gehe zum Beispiel zu Lasten der klassischen PC-Software und der Corporate Server-Strukturen. Telekommunikationsunternehmen würden zwar vom steigenden Datentransfer profitieren, die Gewinne aus dem klassischen Telefongeschäft würden jedoch stark zurückgehen. „Anleger sollten vorher genau analysieren, wo und in welchem Ausmaß sich der Technologie-Boom positiv auf den Immobiliensektor auswirkt und wie sie davon profitieren können“, sagt Callender.
Innerhalb Europas gibt es einige Städte mit hohen TMT-Konzentrationen, die Callender und das Team von Schroder Property ausfindig gemacht haben. „Obwohl keine der TMT-Ansammlungen völlig identisch ist, lassen sie sich doch auf vier Typen herunterbrechen“, erklärt der Immobilienspezialist.
Das erste Muster ist laut Callender die Ansiedlung kleinerer Technologie- und Medien-Start-Ups, die häufig am Rand von Bürostandorten großer Städte zu finden sind. Typ zwei sind Universitätsstädte. „In solchen Städten findet man einen Mix aus Start-Ups – meist von Studenten gegründet – und aus bereits etablierten Unternehmen. Außerdem attraktiv für die TMT-Branche sind Großstädte mit großen Werbe- und Medienkonzernen. Sie sind vor allem für solche TMT-Unternehmen interessant, die einen Bedarf an ähnlich ausgebildeten Mitarbeitern haben. Der vierte Ansammlungstyp sei eine Mischung aus Typ zwei und drei. Er finde sich vor allem in Städten der zweiten Reihe, wie Dublin. Diese Städte verfügen zum einen über eine breit aufgestellte Wirtschaft, haben aber einen Bias zum TMT-Sektor.
„Diese groben Cluster sind aber noch lange kein Schlüssel zum Anlageerfolg. Dafür muss man doch deutlich tiefer in den Immobilienmarkt und auch in den TMT-Sektor eintauchen“, gibt Callender zu bedenken. Denn obwohl der TMT-Sektor in Europa stark wachse lauern Gefahren für Anleger. Vor allem aufgrund des Mechanismus ‚neu verdrängt alt‘. Für manche Firmen könnte dieser kreative Zerfall schnell das Ende bedeuten. Und in Städten mit nur einem oder zwei TMT-Unternehmen bräche dann der Immobilienmarkt ein – Helsinki mit Nokia sei dafür ein Beispiel.
Vielmehr ist es für Anleger wichtig, die Gesamtlage im Auge zu behalten. Insgesamt glauben Callender und sein Team aber, dass das Wachstum des TMT-Sektors in den kommenden Jahren gute Chancen für Investoren im Bereich Büroimmobilien bieten werde.
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