Kommentar
08:03 Uhr, 18.09.2009

Immer wenn es Nacht wird, steigt die Spannung

Wer an Rohstoffe denkt, dem kommen auf Anhieb Rohöl auf der einen und Gold auf der anderen Seite in den Sinn. Bestimmen doch beide Materialien in irgendeiner Form auch das ganz normale tägliche Leben an der Zapfsäule bzw. an Mann oder Frau in Form von diversen glänzenden Schmuckgegenständen, von dem immer ausgeprägteren Spekulations- bzw. Sicherheitsmotiv ganz abgesehen. Zwei Bereiche die weit weniger im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses stehen, sind die Sektoren Industriemetalle und Agrarrohstoffe. Während die Basismetalle ähnlich wie der Energiebereich sehr stark von der konjunkturellen Lage beeinflusst werden, zeigen sich Angebot und Nachfrage bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen deutlich weniger elastisch. Auch der Anlagegedanke ist hier nicht so stark verbreitet wie bei Öl und Gold.

Investoren, die dennoch auf das eine oder andere Rohstoff-Segment setzen möchten, bietet die Schweizer Bank Vontobel noch bis zum 23. September zwei entsprechende Bonus-Papiere zur Zeichnung an. Als Basiswerte fungieren dabei die entsprechenden S&P GSCI Excess-Return Subindices auf den nach dem Absturz im vergangenen Jahr schon wieder relativ stark gelaufenen Industriemetallsektor, sowie auf die deutlich volatileren, insgesamt aber noch etwas zurückgebliebenen Agrarrohstoffe.

Beide Zertifikate sind mit einem Cap bei 115 Prozent des Auflageniveaus ausgestattet und besitzen eine Laufzeit bis zum 23. September 2011. Der Höchstbetrag entspricht gleichzeitig auch dem Bonus-Level. Die Barrieren werden nach Zeichnungsschluss bei dem Metall-Papier 40 und beim „Agro-Bonus“ 30 Prozent unter dem Startwert fixiert. Da es sich bei den beiden Produkten um sogenannte „Bonus Cap Pro“-Papiere handelt, wird schnell klar, dass die Kursschwellen nur zu bestimmten Zeitpunkten aktiv sind. Doch obwohl der „Pro“-Mechanismus im herkömmlichen Sinne erst gegen Ende der Laufzeit greift, interpretiert Vontobel dieses Sicherheits-Feature hier wieder etwas anders. So ist wie bei klassischen Bonus-Zertifikaten zwar jeder Handelstag während der Laufzeit grundsätzlich relevant für die Einhaltung der Barriere, doch gilt dabei „nur“ der jeweilige Schlusskurs eines Tages als maßgeblich. Sollten die zugrundeliegenden Indices also intraday einmal ihre Schwellen verletzen, ist das zunächst irrelevant, solange der Kurs am Ende des Tages wieder über der jeweiligen Barriere notiert. Ansonsten funktionieren die Produkte genauso wie Standard-Bonus-Papiere. Währungsrisiken werden durch eine Quanto-Struktur ausgeschlossen.

Der Rohstoff-Report Tipp:
Die Zertifikate eignen sich für Anleger, die von seitwärts tendierenden bis leicht fallenden Rohstoff-Indices ausgehen. Allerdings muss wie bei anderen Sektoren auch hier die Rollproblematik mit ins Kalkül gezogen werden. Der eingebaute „Pro“-Mechanismus schützt zwar vor Tagesschwankungen, nicht aber vor zwischenzeitlichen Schwächephasen und verfehlt deshalb seinen eigentlichen Sinn.

S&P GSCI Industrial Metals ER Bonus Cap Pro Quanto Zertifikat
Emittent/WKN: Vontobel / VFP9A6
Laufzeit: 23.09.2011
Preis: (in Zeichnung: 09.09.09 -23.09.09) Ausgabepreis: 100 % (kein Agio)
S&P GSCI Agriculture ER Bonus Cap Pro Quanto Zertifikat
Emittent/WKN: Vontobel / VFP9A5
Laufzeit: 23.09.2011
Preis: (in Zeichnung: 09.09.09 -23.09.09) Ausgabepreis: 100 % (kein Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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