Kommentar
16:21 Uhr, 18.03.2011

Im Schatten der Katastrophe...

Montag:
Der Index für das japanische Verbrauchervertrauen notiert im Februar bei 40,6. Einen Monat zuvor hatte der Vertrauensindex bei 41,1 gelegen, im Vergleichsmonat ein Jahr zuvor bei 39,8.

Die Industrieproduktion in der Euro-Zone ist im saisonbereinigten Monatsvergleich im Januar um 0,3 % geklettert. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,4 %. Im Vormonat war die Produktion der Eurozonen-Industrie um 0,3 % (revidiert von -0,1 %) gestiegen. Im Jahresvergleich hat die Produktion in der Industrie um 6,6 % zugenommen nach zuvor +8,0 %.

Dienstag:

Die Japanische Notenbank belässt ihren Zinssatz unverändert bei 0,10 %

Unser Kommentar:

Vor dem Hintergrund der beispiellosen Katastrophe in Japan wird die Notenbank dort den Zinssatz jetzt noch eine ganze Weile auf niedrigstem Niveau halten. Man kann nur hoffen, dass die Finanzmärkte mitspielen und die Schulden des Landes auch weiterhin zu Mini-Zinsen finanzieren. Ein Anstieg der japanischen Renditen auf breiter Front hätte für Japan und die Weltwirtschaft katastrophale Folgen.

Glücklicherweise hat Japan nur sehr wenige Schulden im Ausland, eine hohe Sparquote und zudem Währungsreserven in Höhe von einer Billion Euro. Diese wird man nun wohl teilweise auflösen, um das Geld für den Wiederaufbau zu verwenden – sofern der befürchtete Super GAU ausbleibt, der einen baldigen Wiederaufbau der verwüsteten Regionen komplett in Frage stellen könnte.

Bleibt dieser schlimmste aller Fälle aus, und bleibt auch Tokio von der radioaktiven Wolke weitgehend verschont, dann besteht zumindest Anlass zur Hoffnung, dass das Land den Wiederaufbau schaffen könnte.

Die französischen Verbraucherpreise sind im Berichtsmonat zum Vormonat um 0,5 % gestiegen. Zuletzt hatte der Monatsanstieg bei 0,2 % gelegen. Die Jahresteuerung liegt bei 1,7 % nach zuvor +1,8 %.

Die Einnahmen der öffentlichen Haushalte in Deutschland sind im vierten Quartal 2010 gegenüber dem entsprechenden Quartal 2009 um 2,2 % auf 288,7 Mrd. Euro gestiegen. Zum Tragen kamen hierbei insbesondere die einmaligen Mehreinnahmen aus der Versteigerung von Mobilfunkfrequenzen in Höhe von 4,4 Milliarden Euro.

Gleichzeitig vermehrten sich die öffentlichen Ausgaben um 5,0 % auf nun 333,1 Mrd. Euro. Der Saldo aus den Einnahmen und Ausgaben führt zu einem kassenmäßigen Finanzierungsdefizit der öffentlichen Haushalte in Höhe von 44,3 Mrd. Euro. Verglichen mit dem Vorjahresquartal ist das Defizit somit um 9,8 Mrd. Euro gestiegen.

Die Zahl der Beschäftigten im zulassungspflichtigem Handwerk insgesamt ist in Deutschland im Jahr 2010 gegenüber dem Vorjahr um 0,9 % gesunken. Gleichzeitig ist der Umsatz um 0,6 % geklettert.

Die Zahl der Schüler an deutschen allgemeinbildenden und beruflichen Schulen ist im Schuljahr 2009/10 um 1,6 % auf noch 11,5 Mio. Schüler zurückgegangen.

Der ZEW Konjunkturindex für Deutschland notiert im März bei 14,1. Erwartet wurde der Index mit 16,2. Im Monat zuvor hatte er noch bei 15,7 gelegen. Den historische Mittelwert des Konjunkturindikators gibt das ZEW mit 26,7 Punkten an. Die aktuelle konjunkturelle Lage Deutschlands hat sich nach Angaben des ZEW auf 85,4 Zähler erhöht von noch 85,2 im Monat zuvor. Die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum gewinnt 0,2 Zähler auf nunmehr 85,4 Punkte.

Die Zahl der Erwerbstätigen ist in der Eurozone im vierten Quartal zum Vorquartal um 0,1 % gestiegen nach zuvor 0,0 %. Im Vergleich zum Vorjahr kletterte die Beschäftigtenzahl um 0,3 %, verglichen mit -0,2 % im vorangegangenen Quartal.

Der New York Empire State Index der New York Fed notiert im März bei 17,5. Im Vormonat hatte er noch bei 15,5 gestanden. Erwartet wurde der Januar im Bereich 16,0.

Die US-amerikanischen Exportpreise sind im Februar insgesamt um 1,2 % gestiegen nach zuvor 1,2 %. Ohne landwirtschaftliche Erzeugnisse sind die Ausfuhrpreise um 0,9% geklettert nach zuletzt 1,0. Damit wurde der Vormonatswert von zunächst veröffentlichten +0,9 % nach oben revidiert.

Die US-amerikanischen Importpreise sind im Februar um 1,4 % gestiegen nach zuletzt +1,3 % (revidiert von 1,2 %). Ohne Öl sind die Einfuhrpreise in den Vereinigten Staaten um 0,3 % geklettert nach zuvor +0,7 %.

Der US-amerikanische Housing Market Index notiert im März bei 17. Im Vormonat hatte er noch bei 16 gestanden. Erwartet wurde der Index im Bereich von 16 bis 17.

Mittwoch:
Die Kfz Neuzulassungen sind im Bereich der EU und der EFTA im Februar verglichen mit dem Vorjahr um 0,9 % gestiegen nach -1,4 % im Vormonat und -5,5 % im Monat davor.

Im Vergleich Januar bis Februar mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum sind die Neuzulassungen bei den Pkws um 0,3 % zurückgegangen.

Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist 2010 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 300 bzw. 0,2 % auf etwa 110.400 gesunken.

Weniger als 3 % der Schwangerschaftsabbrüche wurden aufgrund medizinischer bzw. kriminologischer Indikation vorgenommen. Rund 4 % waren minderjährig, fast 8 % waren 40 Jahre und älter.

Die italienischen Verbraucherpreise sind im Februar um 0,3 % gestiegen. Die Jahresteuerung liegt in Italien damit unverändert bei 2,4 %.

Die britische Arbeitslosenrate der letzten drei Monate bis Februar liegt bei 8,0 % nach zuvor 7,9 %. Die Zahl der Arbeitslosen liegt im Berichtszeitraum auf Dreimonatssicht bei 2,53 Mio.

Der Arbeitskostenindex der Eurozone ist im vierten Quartal zum Vorjahr um 1,6 % gestiegen. Im Quartal zuvor war der Arbeitskostenindex um 0,9 % (revidiert von 0,8 %) geklettert.

Die Jahresteuerung in der Eurozone liegt im Februar bei 2,4 %. Im Vormonat lag die jährliche Inflationsrate bei 2,3 %. Ein Jahr zuvor hatte die Rate bei 0,8 % gelegen. Der Monatsvergleich wird mit 0,4 % angegeben.

Die Jahresteuerung für den gesamten Bereich der EU liegt im Berichtsmonat bei 2,8 % nach 2,8 % im Vormonat und 1,5 % im Jahr zuvor. Auf Monatssicht liegt die Inflationsrate bei 0,4 %.

Die US MBA Hypothekenanträge fallen 0,7 % im Vergleich zur Vorwoche.

Die US-amerikanischen Erzeugerpreise sind im Februar um 1,6 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich von 0,5 %. Im Monat zuvor waren die Preise der Erzeuger um 0,8 % geklettert.

Die Kernrate der US Produzentenpreise ist um 0,2 % gestiegen. Erwartet wurde hier ein Bereich von 0,2 % nach zuletzt noch 0,5 %.

Die Zahl der Wohnbaubeginne liegt in den USA im Februar bei 479.000. Erwartet wurden 545.000 bis 570.000 nach noch 618.000 im Vormonat. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten 596.000 leicht nach oben revidiert.

Die Zahl der US-amerikanischen Wohnbaugenehmigungen liegt im Februar bei 517.000. Erwartet wurden 565.000 bis 573.000. Im Monat davor waren es 563.000 gewesen. Damit wurde der Vormonatswert von ehemals veröffentlichten 562.000 nach oben revidiert.

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 1,7 Mio. Barrel beziehungsweise um 0,2 % gestiegen , nach zuvor +2,5 Mio. Barrel.

Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 0,3 Mio. Barrel bzw. um 1,0 % ausgeweitet, nach zuletzt einem Minus in Höhe von 1,4 Mio. Barrel.

Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 2,6 Mio. Barrel und somit um 1,7 % gefallen, nach zuvor -4,0 Mio. Barrel.

Donnerstag:

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten im Bereich des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland insgesamt im Januar um 73.200 oder 1,5 % auf 5,0 Mio. gestiegen. Gleichzeitig wurden 8,2 % mehr, nämlich insgesamt 640 Mio., Arbeitsstunden registriert. Die Entgelte stiegen im selben Zeitraum um 6,6 % auf 17,626 Mrd. Euro.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Gesamtumsatz im Gastgewerbe in Deutschland im Januar um nominal 4,9 % gestiegen. Real wurde jedoch ein Anstieg in Höhe von 4,2 % verzeichnet. Gegenüber dem Vormonat wurde ein nominaler Umsatzanstieg in Höhe von 3,1 % verzeichnet. Real entspricht dies einem Plus von 4,3 %.

Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen ist in Deutschland im Jahr 2010 gegenüber dem Vorjahr um 9.700 bzw. 5,5 % auf 187.700 gestiegen. Im Jahr 2009 waren es noch 177.939 genehmigte Baumaßnahmen gewesen.

Die Produktion im Baugewerbe ist im Bereich der Eurozone im Dezember um 1,8 % gestiegen. Die Produktion des Vormonats wurde von -1,8 % auf nun -2,0 % nach unten revidiert. Im Jahresvergleich ist die Bauproduktion um 4,5 % gesunken nach zuletzt -14 % (revidiert von -12 %).

Die US-amerikanischen Verbraucherpreise sind im Februar um 0,5 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,3 bis 0,4 %. Im Monat zuvor waren die Preise der Konsumenten um 0,4 % geklettert . Die Kernrate ist in den USA um 0,2 % gestiegen. Im Vormonat hatte die Kernrate um 0,2 % zugelegt.

Der Philly Fed Index notiert im März bei 43,4. Erwartet wurde er im Bereich 25,0 bis 28,1. Im Vormonat hatte er bei 35,9 gestanden.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 385.000 gefallen. Erwartet wurden 380.000 bis 386.000 neue Anträge nach zuvor 401.000 (revidiert von 397.000).

Unser Kommentar:

Erste Silberstreifen am Horizont des US-amerikanischen Arbeitsmarkts: Die Zahl der Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe hat den niedrigsten Stand seit Juli 2008 erreicht.

Wichtig wird jetzt die Marke bei 300.000 Anträgen: Können sich die Zahlen in dieser Region stabilisieren, könnte dies die Börsen im Sommer beflügeln – vorausgesetzt, die Katastrophe in Japan weitet sich nicht zu einem atomaren Super-Gau aus, der weite Teile des Landes unbewohnbar macht. Dann müsste die Lage nicht nur in den USA ganz neu bewertet werden.

Was die allgemeine Lage dort angeht, gibt es weitere Erholungssignale: Mit dem Index für das Verbrauchervertrauen und dem Einkaufsmanagerindex PMI haben zuletzt weitere wichtige Frühindikatoren ihren Anfang 2009 begonnenen Aufwärtstrend fortgesetzt. Das lässt zumindest hoffen...

Die US-amerikanische Industrieproduktion ist im Februar um 0,1 % gefallen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich 0,5 bis 0,6 %. Im Vormonat war die Industrieproduktion in den Vereinigten Staaten um 0,3 % geklettert. Damit wurde der im letzten Monat veröffentlichte Wert von -0,1 % nach oben revidiert.

Die US-amerikanischen Frühindikatoren sind im Februar um 0,8 % gestiegen. Erwartet wurde ein Bereich von 1,0 %. Im Vormonat war ein Plus in Höhe von 0,1 % verzeichnet worden.

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 56 Bcf auf 1.618 Bcf zurückgegangen.

Freitag:

Großer Verfallstag oder auch "Dreifacher Hexensabbat"

Verfall zahlreicher Index-Futures und -Optionen sowie Aktienoptionen und Singel-Stock-Futures an den internationalen Terminbörsen

Im Jahr 2010 war Nordrhein-Westfalen das exportstärkste Bundesland. Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes stieg der Wert der aus Nordrhein-Westfalen ausgeführten Waren gegenüber 2009 um 18,1 % auf 162,1 Milliarden Euro. Allerdings ist der Anteil Nordrhein-Westfalens an den gesamten deutschen Ausfuhren seit 2007 leicht rückläufig. Kamen seinerzeit 18,1 % der gesamten deutschen Ausfuhren aus Nordrhein-Westfalen, so waren es 2010 noch 16,9 %.

Auch einfuhrseitig hatte Nordrhein-Westfalen im Jahr 2010 mit 22,0 % den höchsten Anteil an den gesamten deutschen Einfuhren. Mit einem Anstieg von 22,4 % gegenüber dem Vorjahr wurden 2010 Waren im Wert von 178,2 Milliarden Euro nach Nordrhein-Westfalen eingeführt. Im Anschluss folgte Bayern mit Einfuhren im Wert von 131,6 Milliarden Euro (+ 22,6 %) und Baden-Württemberg mit 128,4 Milliarden Euro (+ 20,0 %).

Die deutschen Erzeugerpreise sind im Februar zum Vormonat um 0,7 % gestiegen. Einen Monat zuvor waren sie um 1,2 % geklettert.

Im Jahresvergleich verteuerten sich die Preise der Erzeuger in Deutschland um 6,4 % nach +5,7 % im Monat zuvor.

Die saisonbereinigte Leistungsbilanz für die Eurozone weist im Januar einen Defizit in Höhe von 0,7 Mrd. Euro aus, verglichen mit einem Minus von 12,5 Mrd. Euro im Vormonat (revidiert von zuvor veröffentlichten -13,3 Mrd. Euro). Gerechnet worden war für den aktuellen Monat mit einem Minus in Höhe von 10,6 Mrd. Euro.

Wie wir die Börsenlage einschätzen und was wir unseren Lesern raten, das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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