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07:48 Uhr, 05.06.2015

Im Falle eines „Grexit“: Drei mögliche Szenarien

Ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone ist vielleicht gar nicht so schlecht. Längerfristig könnte sich ein „Grexit“ sogar positiv auswirken, meint Lukas Daalder, Chief Investment Officer Robeco Investment Solutions.

Erwähnte Instrumente

  • EURO STOXX 50
    ISIN: EU0009658145Kopiert
    Kursstand: 3.538,00 Punkte (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Rotterdam (BoerseGo.de) - Der Robeco-Experte skizziert in seinem aktuellen Marktkommentar kurz- und langfristige Auswirkungen eines möglichen „Grexit“ auf Aktien, Staats- und Unternehmensanleihen sowie den Euro. Seiner Meinung nach würde ein Grexit, erstens, auf kurze Sicht zunächst Chaos verursachen. Zweitens könnte sich der Austritt Griechenlands aus der Eurozone auch längerfristig negativ auswirken, wenn es zu einem Dominoeffekt in anderen Euro-Ländern kommt. Möglich sind aber auch – drittens – positive längerfristige Auswirkungen, wenn die verbleibenden Mitglieder der Eurozone nach einem endgültigen Schlussstrich unter das Griechenland-Debakel den Schulterschluss üben würden.

„Kurzfristig wäre ein ‚Grexit‘ für risikobehaftete Finanzmarktaktiva negativ”, meint Daalder. „Die Unsicherheit über ein mögliches Übergreifen auf andere Euro-Länder würde die Aktienkurse fallen und die Kreditspreads steigen lassen. Das würde auf die Peripherieländer übergreifen. Da aber das Anleihekaufprogramm der EZB läuft und diese ihre Aussage, sie werde alles Erforderliche zur Rettung des Euro tun, so oder ähnlich wiederholen dürfte, gibt es eine klare Obergrenze für den Anstieg der Kreditspreads. Der Euro würde dennoch unter Druck geraten, da ein ‚Grexit‘ Zweifel an der zukünftigen Stärke und Solidität des Euro aufkommen lassen würde.”

Daalder rechnet unter anderem damit, dass die Kurse europäischer Aktien auf kurze Sicht fallen und Banktitel besonders hart getroffen würden. In diesem Fall erwartet der Robeco-Experte eine „Flucht zur Qualität” in deutsche Bundesanleihen, die trotz ihrer extrem niedrigen Renditen immer noch als „sicherer Hafen” gelten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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