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18:15 Uhr, 11.10.2022

JPMorgan: Panikstimmung nicht unwahrscheinlich - IWF: "Das Schlimmste kommt erst noch"

stock3 Newsflash: Alles, was heute an der Börse für Trader und aktive Anleger wichtig ist. Kompakt auf den Punkt gebracht.

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US-Banken: Einbruch der Gewinne erwartet

KfW-Umfrage: Grabesstimmung im Mittelstand

Neue russische Raketenangriffe auf die Ukraine

US-Notenbanker versuchen zu beruhigen

Ifo: Stornierungswelle im Wohnungsbau

Modehändler About You rutscht in die roten Zahlen

EnBW erhöht erneut Gaspreis

Markt

Der deutsche Aktienmarkt ist am Dienstag mit leichten Kursverlusten aus dem Handel gegangen. Der DAX verlor per Xetra-Schlusskurs 0,43 Prozent auf 12.220,25 Punkte. Laut einem Marktbeobachter tun sich die Anleger nach einer zuletzt schwankungsreichen Phase derzeit schwer mit der Richtungsfindung. „Weiterhin zeigen sich die internationalen Aktienmärkte sehr schwankungsintensiv, ohne eine klare Richtung einzunehmen", schrieb Frank Wohlgemuth von der National-Bank. Dies sei auch nicht verwunderlich. „Die belastenden Themenfelder sind vielfältig." Lösungen seien, wenn überhaupt, nur sehr schwerlich zu erreichen. Die Unsicherheit ist daher sehr hoch. Einen Trendwechsel nach oben hält der Analyst vorerst für unwahrscheinlich, solange es keine Signale gibt, dass mit einem Ende des steilen Zinserhöhungskurses zu rechnen ist. Am Montag hatte der DAX noch nahezu unverändert bei 12.273 Punkten geschlossen. Geplante Entlastungen bei den Gaspreisen für Verbraucher und Industrie in Deutschland hatten die Kurse gestützt. Demgegenüber sorgt die neue Eskalation im Ukraine-Krieg für noch tiefere Sorgenfalten bei den Anlegern. In dieser Woche beginnen die US-Unternehmen mit der Berichtssaison für das dritte Quartal. Die Erwartungen seitens der Analysten sind aufgrund des schwierigen Umfelds gedämpft. So äußerte sich die Bank of America, dass die Prognosen der Unternehmen für das vierte Quartal und das nächste Jahr „schrecklich sein werden“.

Analysen & Artikel des Tages

Was heute wichtig ist: Termine für Dienstag, 11. Oktober 2022

DAX - Tagesausblick: DAX versucht sich als temporärer Outperformer...

EUR/USD-Tagesausblick - Weiter im bärischen Programm

Unternehmen & Branchen

Der Stahlhändler Klöckner & Co hat wegen negativer Markteffekte seine operative Gewinnprognose für das Gesamtjahr gesenkt und rechnet für 2022 nun mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 400 Millionen Euro, nachdem zuvor 500 Millionen in Aussicht gestelt wurden. Außerdem erwarte man für das Gesamtjahr 2022 "einen außergewöhnlich positiven Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit", so das Unternehmen. "Die Klöckner & Co SE konnte im dritten Quartal 2022 nach vorläufigen Berechnungen trotz des außergewöhnlich negativen makroökonomischen Umfelds, der deutlichen Korrektur der Stahlpreise sowie der schwachen Nachfrage ein positives operatives Ergebnis (EBITDA) vor wesentlichen Sondereffekten von 16 Mio. EUR erzielen", hieß es. Dies lag allerdings deutlich unter der bisherigen Prognosespanne von 50 bis 100 Millionen Euro. Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit im dritten Quartal habe sich auf rund 150 Millionen Euro belaufen.

Klöckner & Co.
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Der französische Luxusgüterkonzern LVMH hat im dritten Quartal einen Umsatz von 19,76 Milliarden Euro (Prognose 18,88 Mrd. EUR) erzielt. Das organische Umsatzwachstum betrug 19 Prozent.

LVMH S.A.
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Der US-Flugzeugbauer Boeing hat im September 51 Verkehrsflugzeuge ausgeliefert, wie Boeing am Dienstag mitteilte. Im August waren 35 Maschinen an die Kunden übergeben worden. Unterdessen wurden im September neue Aufträge für 96 Maschinen und 6 Stornierungen verzeichnet.

Boeing Co.
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Am kommenden Freitag präsentieren mit JPMorgan Chase, Wells Fargo, Citigroup und Morgan Stanley vier der größten US-Banken ihre Geschäftszahlen für das dritte Quartal. Für JPMorgan gehen Analysten laut Refinitiv-Daten von einem Gewinneinbruch um im Schnitt 24 Prozent aus, bei der Citigroup erwarten sie ein Minus von 32 Prozent. Bei Morgan Stanley erwartet der Markt einen Rückgang von 28 Prozent, bei Wells Fargo von 17 Prozent.

JPMorgan Chase & Co.
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Der Autozulieferer Vitesco will in den kommenden Jahren mit Elektroautokomponenten stark wachsen. Bis 2026 soll der Umsatz mit der Elektrifizierung auf insgesamt etwa fünf Milliarden Euro steigen, wie das SDAX-Unternehmen am Dienstag bei einer Investorenveranstaltung mitteilte. „Wir sprechen hier von einem starken organischen Wachstum im Bereich der Elektrifizierung von jährlich durchschnittlich 40 Prozent bis 2026", sagte Finanzchef Werner Volz. In zwei Jahren soll zudem erstmals eine Dividende für das dann abgeschlossene Geschäftsjahr 2023 fließen.

VITESCO TECHS GRP NA O.N.
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Der Windturbinenhersteller Nordex hat einen Auftrag über die Lieferung von 37 Turbinen mit einer Leistung von jeweils 3,6 Megawatt für den polnischen Windpark Silesia 2 erhalten. Auftraggeber ist die staatliche Energieholding Litauens. Die Bestellung umfasst zudem einen Service-Vertrag mit einer Laufzeit von 15 Jahren. Laut Nordex gibt es zudem die Option, eine weitere Turbine zu liefern und den Wartungsvertrag um fünf Jahre zu verlängern.

Nordex SE
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Nissan Motor wird sein Geschäft in Russland für den symbolischen Preis von 1 Euro an die staatliche NAMI, abgeben. Der Abschreibungsbetrag liegt bei 687 Mio. Dollar. Die Vereinbarung räumt Nissan aber das Recht ein, Nissan Manufacturing Russia LLC innerhalb von sechs Jahren zurückzukaufen.

Nissan Motor Co. Ltd.
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Die Facebook-Mutter Meta setzt auf Virtual-Reality-Produkte. Die neue VR-Brille, die heute vorgestellt wird, wird aber, wie es aussieht, nicht auf den deutschen Markt kommen. Ein Konzernsprecher sagte dem "Handelsblatt", der Vertriebsstopp gelte aktuell für alle VR-Geräte, also auch für das neue Headset". Zuvor hatte Meta die Nutzung von Facebook-Accounts zur Pflicht für die VR-Geräte gemacht. Das Bundeskartellamt hält das für problematisch.

Facebook Inc.
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Dice Therapeutics hat angekündigt, das Schuppenflechte-Medikament DC-806 werde nach positiven Zwischendaten, die eine gute Verträglichkeit und ein hervorragendes Sicherheitsprofil ergaben, weiterentwickelt.

DICE Therapeutics
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JPMorgan-CEO Jamie Dimon kann der Twitter-Übernahme durch Elon Musk Positives abgewinnen. „Ich hoffe, Musk räumt bei Twitter auf", sagte Dimon dem Finanzsender CNBC. Es sei der Meinung, Musk solle die Beseitigung anonymer Konten auf der Website prüfen.

Twitter Inc.
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Das Cloud-Sicherheitsunternehmen Zscaler hat den Rücktritt seines Präsidenten Amit Sinha bekannt gegeben. Sinha wird eine CEO-Position bei einem privaten Technologieunternehmen übernehmen.

Zscaler Inc.
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Der Autobauer Mercedes-Benz hat im dritten Quartal deutlich mehr Autos verkauft. Trotz Halbleiterengpässen und eingeschränkten Lieferketten seien die Auslieferungen von Juli bis September um 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen, teilte der Konzern mit. Mit knapp 518.000 Autos sei es das stärkste Quartal im laufenden Jahr. Hintergrund sei eine weiterhin robuste Nachfrage. Bezogen aufs Gesamtjahr liegt Mercedes Benz hingegen mit bislang 1,52 Mio. ausgelieferten Autos noch sechs Prozent unter den Vorjahreszahlen. Während der Absatz in fast allen Weltregionen zurückging, legte der Heimatmarkt Deutschland um zwei Prozent zu. Die Verkäufe nach China gaben um fünf Prozent nach, lagen im dritten Quartal jedoch 37 Prozent höher als im Vorjahresquartal.

Daimler AG
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Der Energieversorger EnBW erhöht die Gaspreise weiter massiv. Zum 1. Dezember steigen die Preise in der Grundversorgung im Schnitt um 38 Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Zum Juli hatte das Plus bei 35 Prozent gelegen.

EnBW Energie Baden-Württem. AG
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Die Deutsche Bank baut den Standort Paris weiter aus. Als Folge des Brexits hat das Finanzinstitut im Sommer damit begonnen, einige Mitarbeiter des Bereichs Credit Trading von London nach Paris umzusiedeln.

Deutsche Bank AG
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Die Investmentbanken rund um den Börsengang des Sportwagenbauers Porsche haben ihre Stützungskäufe angesichts der zuletzt guten Kursentwicklung frühzeitig beendet. Bis zum 4. Oktober habe die Bank of America als Stabilisierungsmanagerin der beteiligten Konsortialbanken 3,8 Mio. Vorzugspapiere des Autobauers gekauft und nun ihre Stabilisierungsmaßnahmen beendet, teilte der Porsche-Mutterkonzern Volkswagen mit. Der Börsengang der Sportwagentochter Porsche hat dem Wolfsburger Autobauer brutto rund 9,1 Mrd. Euro in die Kassen gespült.

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Wegen der hohen Inflation halten sich die Verbraucher mit Ausgaben zurück. Darunter leidet unter anderen About You. Infolge des Kostendrucks und nur eines geringeren Umsatzwachstums im zweiten Quartal 2022/23 ist der Online-Modehändler tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Währen der Umsatz um 8,9 Prozent auf 430,6 Mio. Euro erreichte zulegten, ging der operative Verlust (Ebitda) 42,8 Mio. Euro nach minus 13,1 Mio. Euro vor Jahresfrist, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Der Vorstand hat nun Kostensenkungen eingeleitet, um das Ziel zu erreichen, im kommenden Fiskaljahr 2023/24 wieder operative schwarze Zahlen zu schreiben.

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Der Labordienstleister Qiagen und der US-Wettbewerber Bio-Rad Laboratories verhandeln laut einem Medienbericht über eine Fusion. Das "Wall Street Journal" berichtete unter Berufung auf Insider, dass die Gespräche bereits seit Monaten liefen. Eine Einigung sei jedoch nicht in den nächsten Wochen zu erwarten. Bio-Rad ist an der Börse mit knapp 13 Mrd. Dollar bewertet. Die beiden Unternehmen äußerten sich noch nicht zu dem Sachverhalt.

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Konjunktur & Politik

Der CEO der US-Investmentbank JPMorgan Chase, Jamie Dimon, geht davon aus, dass die US-Wirtschaft im nächsten Jahr in eine Rezession abrutschen wird. Dieses Szenario sei sehr wahrscheinlich, sagte Dimon in einem Interview. Dies könnte eine Panik auf den Finanzmärkten auslösen und den Wert von US-Aktien um weitere 20 Prozent einbrechen lassen, warnte er.

Russland geht wegen der geplanten Waffenlieferungen der USA an die Ukraine von einem längeren Krieg gegen das Nachbarland aus. Die von den USA angekündigte Lieferung von Flugabwehrsystemen werde den „Konflikt länger und schmerzvoller für die ukrainische Seite" machen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. „Die Konfrontation wird fortgesetzt werden", sagte Peskow. Russland sieht insbesondere die USA als Kriegspartei in der Ukraine, weil das Land nicht nur Waffen zur Verfügung stellt, sondern auch Geheimdienst- und Satellitendaten.

Die globale Konjunktur wird sich nächstes Jahr weiter eintrüben. Ein Drittel der Weltwirtschaft dürfte bis 2023 in eine Rezession rutschen, hieß es im neuen Weltwirtschaftsbericht des Internationalen Währungsfonds. Als Hauptgrund nannte der IWF die seit dem russischen Angriff auf die Ukraine sprunghaft gestiegenen Preise. Die Weltwirtschaft stehe vor riesigen Herausforderungen, weil die Inflation hartnäckiger sei als gedacht und auch China an Zugkraft verliere. „Das Schlimmste kommt erst noch und für viele Menschen wird sich 2023 auch wie eine Rezession anfühlen", sagte IWF-Ökonom Pierre-Olivier Gourinchas.

Die USA haben Hongkong gewarnt, dass die Unterstützung sanktionierter Personen den Status als Finanzzentrum gefährden könnte. Der Grund liegt in der Ankunft einer Alexey Mordashov gehörenden Megayacht im Hafen. Mordashov wurde wegen seiner Verbindungen zu Kremlchef Putin von der EU und den USA sanktioniert.

Die Bundesregierung betrachtet den geplanten Gaspreisdeckel auch als Inflationsbremse: In der Herbstprojektion der wirtschaftlichen Eckdaten für 2023 sei die Inflationserwartung nun auf 7,0 Prozent zurückgenommen worden, hieß es laut Reuters in Regierungskreisen. Für 2022 werde die Preissteigerung mit 8,0 Prozent etwas höher angesetzt. Die Einschätzungen für das Wirtschaftswachstum lägen unverändert für 2022 bei 1,4 Prozent und einem Rückgang um 0,4 Prozent im kommenden Jahr.

Das mittelständische Geschäftsklima ist im September um fast das Dreifache einer üblichen Vormonatsveränderung abgestürzt, wie das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zeigt: Der Indikator verliert 7,8 Zähler und notiert nun mit -23,9 Punkten auf dem tiefsten Stand seit 28 Monaten. „Deutschland ist auf Rezessionskurs eingeschwenkt", sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte schon im Sommer geschrumpft sein, mindestens zwei weitere negative Quartalsraten dürften folgen. „Die Grabesstimmung vor allem in den konsumnahen Branchen und die überall deprimierenden Erwartungen unterstreichen, vor welchen Herausforderungen Deutschland angesichts explodierender Energie- und Lebenshaltungskosten sowie der unsicheren Versorgungslage gerade bei Erdgas steht."

Das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) geht davon aus, dass Russland mit Raketenangriffen wie dem jüngsten in der Ukraine militärische Möglichkeiten abhanden kommen. Bei den Attacken am Montag setzten die russischen Streitkräfte Präzisionswaffen ein, deren Bestände westlicher Fachleute bereits massiv geschrumpft sind. Russland setzt nach eigenen Angaben seine Angriffe auf die ukrainische Energie- und Militärinfrastruktur mit Langstreckenraketen fort. „Alle ausgewiesenen Einrichtungen wurden getroffen“, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. In der Ukraine waren Teile des Landes nach Beginn der Angriffe ohne Stromversorgung.

Die Notenbank Russlands geht davon aus, dass die Schrumpfung der russischen Wirtschaft in der ersten Hälfte des nächsten Jahres ihren Tiefpunkt erreichen wird. Im laufenden Jahr dürfte das Bruttoinlandsprodukt zwischen vier und sechs Prozent sinken.

Die Bank of England weitet ihre Notkäufe zur Stützung des britischen Anleihemarktes am Dientag aus. Neben langlaufenden Staatsanleihen will die Notenbank jetzt auch Staatspapiere erwerben, die an die Inflationsrate gekoppelt (indexiert) sind. Diese werden in der Regel von Pensionsfonds gehalten.

Trotz der Krisenstimmung wollen viele Maschinenbauer dem Branchenverband VDMA zufolge zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Nach einer Umfrage des Verbands unter seinen 640 Mitgliedsfirmen wolle die Hälfte der Unternehmen 2023 ihre Belegschaften aufstocken, sagte VDMA-Präsident Karl Haeusgen auf dem Maschinenbaugipfel.

Shortseller wetten gegen Chinas Immobilienmarkt. Allein im dritten Quartal eröffneten die Profis bei Aktien von chinesischen Immobilienunternehmen neue Wetten auf fallende Kurse im Wert von 752 Millionen Dollar, wie aus Daten des Analysehauses S3 Partners hervorgeht. In keinem anderen Sektor des Aktienmarktes war der Anstieg demnach höher.

Selten war die Stimmung unter deutschen Finanzvorständen derart finster wie in diesem Herbst. "Der Abschwung ist jetzt bei den Unternehmen angekommen", fasst Alexander Börsch, Chefökonom und Leiter Research bei Deloitte, die Ergebnisse der Herbstumfrage unter 124 Finanzvorständen deutscher Großunternehmen zusammen.

Der Chef der Internationalen Energieagentur IEA, Fatih Birol, sieht Probleme für die Wiederbefüllung der Gasspeicher in Europa im kommenden Jahr. „Unsere Schätzungen sagen uns, dass die Lagerstände bis Februar 2023 von 90 Prozent auf 25 bis 20 Prozent zurückgehen“, so Birol im Interview mit „La Repubblica“. Die Frage sei, wie Europa 2023 die Stände wieder auf 80 bis 90 Prozent füllen wolle, da russisches Gas fehle und China mehr nachfragen dürfte.

Deutschland setzt mehr als 8 Prozent seiner Bruttowertschöpfung ein, um Haushalte und Unternehmen vor den negativen Folgen der Energiekrise abzuschirmen. Die Euro-Partnerländer kritisieren diesen Kurs scharf. „Einmal mehr zeigt sich, dass die Konstruktion der Währungsunion und die Bedürfnisse und Ziele nationaler Politik in Krisenzeiten in Konflikt geraten“, kommentiert Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz. Die Energiekrise könnte sich zum Sprengstoff für Europa entwickeln. Wahrscheinlicher sei aber, dass vor allem die Euro-Länder auch in der Energiefrage enger kooperieren und die fiskalische Vergemeinschaftung einen weiteren Sprung machen.

Die Stornierungswelle im Wohnungsbau brandet höher. Im September waren 16,7 Prozent der befragten Unternehmen davon betroffen, nach 11,6 Prozent im Vormonat. Das ergaben die Umfragen des ifo Instituts. „Aufgrund der explodierenden Material- und Energiepreise sowie der steigenden Finanzierungszinsen ist die Planungssicherheit dahin. Die Baukosten steigen immer weiter. Für einige Bauherren ist das alles nicht mehr darstellbar, sie stellen Projekte zurück oder ziehen ganz die Reißleine“, sagt ifo Forscher Felix Leiss. Die Geschäftserwartungen trübten sich nochmals ein. Sie fielen auf minus 53,2 Punkte, das sei außergewöhnlich schwach, so das ifo Institut. „Die Unternehmen verfügen im Schnitt immer noch über große Auftragsreserven, aber die Zukunftssorgen waren selten so groß. Die Erwartungen notieren auf dem tiefsten Stand seit Beginn der Erhebung 1991“, ergänzt Leiss. Weiterhin gab es demnach viele Probleme beim Baumaterial, 32,7 Prozent der Unternehmen meldeten Engpässe. Im Vormonat hatte der Anteil noch bei 36,4 Prozent gelegen.

Deutsche Regierungskreise haben Berichte dementiert, wonach Bundeskanzler Olaf Scholz zu gemeinsamer Schuldenaufnahme in der Europäischen Union bereit sein soll. Von solchen Plänen sei nichts bekannt, zitierte Reuters eine mit den Vorgängen vertraute Person. Zuvor hatte Bloomberg berichtet, Scholz habe sich am Rande des EU-Gipfels vorige Woche in Prag offen für gemeinsame Schulden gezeigt.

Der US-Währungshüter Charles Evans hat Sorgen gedämpft, die US-Notenbank Fed werde mit ihrem strengen Zinskurs die Konjunktur zu stark beschädigen. „Ich denke, wir können die Inflation relativ schnell senken und gleichzeitig eine Rezession vermeiden", sagte der Chef des Fed-Bezirks Chicago am Montag. Dies werde gelingen, wenn die Fed den Weg zu einer die Konjunktur einigermaßen bremsenden Geldpolitik „vorsichtig und umsichtig“ beschreite. Fed-Vize Lael Brainard erklärte, zwar verlangsame sich die US-Wirtschaft schneller als erwartet. Die volle Wirkung der Zinserhöhungen werde jedoch erst nach Monaten klarwerden. Unter Berücksichtigung der Inflation werde das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr mehr oder weniger stagnieren.

Im ersten Halbjahr ist das Defizit des öffentlichen Gesamthaushaltes gesunken: Während die Einnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden um 11,9 Prozent auf 841,4 Mrd. Euro steigen, verringern sich die Ausgaben wegen auslaufender Corona-Maßnahmen leicht um ein Prozent auf 874,3 Mrd. Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Daraus ergibt sich ein Finanzierungsdefizit von 32,9 Mrd. Euro. Im ersten Halbjahr 2021 hatte das Defizit noch bei 131,1 Mrd. Euro gelegen.

Die Geschäfte der deutschen Wirtschaft mit den USA laufen wie geschnitten Brot. Im August übertrafen die Warenexporte in die Vereinigten Staaten im Jahresverlauf die Marke von 100 Mrd. Euro: So früh im Jahr wurde die Schwelle noch nie im Exportgeschäft mit einem einzigen Land überwunden. Insgesamt stiegen die deutschen US-Exporte in den ersten acht Monaten um 27,2 Prozent zum Vorjahreszeitraum auf 100,2 Milliarden Euro, wie aus vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht.

Angesichts der neuen Eskalation im Ukraine-Krieg schalten sich heute die Staats- und Regierungschefs der Gruppe der sieben großen Industriestaaten (G 7) zu Sonderberatungen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammen. Deutschland will Kiew zügig bei der Luftabwehr unterstützen, kündigte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (an und sagte eine schnelle Lieferungen eines entsprechenden Abwehr-Systems zu.

Wie Reuters berichtet, hat Österreich eine Klage beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) gegen die Taxonomie-Verordnung der Europäischen Union in Bezug auf Atomkraft und Gas eingereicht. Die Einstufung von Gas und Atomkraft als nachhaltige Investitionen sei absurd und verantwortungslos, erklärte Österreichs Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Montag. Die Klimakrise werde damit nicht gelöst, sondern noch verschärft.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) legt heute seine neue Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft vor. Angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine wird die Wachstumsprognose erneut herabgestuft, wie IWF-Chefin Kristalina Georgiewa schon vorab erklärte. In den vergangenen Monaten hat der IWF seine Prognosen mehrfach nach unten korrigieren müssen, auf zuletzt 2,9 Prozent für das nächste Jahr. Die IWF-Chefin warnte bereits vor dem Risiko einer globalen Rezession.


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