Schwache Wall Street beendet DAX-Erholungsversuch - Bundesregierung lehnt gemeinsame EU-Schulden nicht mehr ab
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Tauben und Falken in der EZB
sentix Konjunkturindex: Katastrophale Zustände
Belarus unterstützt Russland mit Truppen
Erste Details zur Gaspreisbremse
Nagel rechnet mit weiterhin hoher Inflation
Explosionen im Zentrum von Kiew
Deutsche Post will Jahresziele anheben
Markt
Nach deutlichen Kursgewinnen im Handelsverlauf ist der deutsche Aktienmarkt am Montagnachmittag wieder auf das Niveau vom vergangenen Freitag zurückgefallen. Der DAX beendete den Xetra-Handel prozentual unverändert bei 12.272,94 Punkten. Dabei belastete vor allem eine schwache Wall Street, wo der Nasdaq-100 zeitweise auf ein neues Jahrestief fiel. In den USA hat der Anleihenmarkt am Montag feiertagsbedingt (Columbus Day) geschlossen, während die Aktienbörsen geöffnet haben. Hauptbelastungsfaktor für die Börsen bleibt der Kurs rasanter Zinserhöhungen durch die wichtigsten Notenbanken der Welt. Der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag dürfte nach Einschätzung der meisten Beobachte nichts daran geändert haben, dass die US-Notenbank Fed auch beim kommenden Zinsentscheid den Leitzins deutlich anhebt. Am Donnerstag könnten frische US-Inflationsdaten neue Impulse liefern, außerdem rückt im Wochenverlauf die beginnende Berichtssaison in den Fokus der Börsianer.
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Unternehmen
Der Lebensmittel-Lieferdienst Gorillas könnte bald an den türkischen Mitbewerber Getir verkauft werden. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Das Unternehmen aus Istanbul sei „in fortgeschrittenen Gesprächen" über eine Übernahme des Berliner Start-ups, hieß es demnach. Die Eigentümer von Gorillas würden dabei teilweise in Getir-Aktien und zum Teil in bar bezahlt werden. Endgültige Entscheidungen gebe es aber nicht, berichtete Bloomberg weiter. Getir könnte mit dem Kauf vor allem bei der Eroberung des deutschen und des britischen Marktes schneller vorankommen.
Der Onlinehändler Amazon will in den kommenden fünf Jahren in Europa eine Mrd. Euro für die Elektrifizierung seines Liefer- und Warenverkehrs ausgeben. Bisher sind laut Amazon europaweit gut 3.000 Elektro-Lieferwagen für das Ausfahren von Paketen im Einsatz. Bis 2025 sollen es mehr als 10.000 werden. Neben Lieferautos will das Unternehmen 1.500 Elektro-Lkw für den Warenverkehr seiner Versandzentren einsetzen. Geplant sind außerdem Ladestationen und Ökostrom-Anlagen. Amazon will bis zum Jahr 2040 den Nettoausstoß von Kohlendioxid auf null senken.
Der CEO von Goldman Sachs, David Solomon, sagte einst voraus, dass das Unternehmen im Privatkundengeschäft führend sein würde. Doch die Expansion erwies und erweist sich als teuer. Solomon muss nun mit diesen Bestrebungen und den für das Projekt bereitgestellten Ressourcen brechen. Kostenüberschreitungen und verfehlte Rentabilitätsziele haben eine wachsende Flut von Unzufriedenheit innerhalb des Unternehmens, besorgte Fragen der Aufsichtsbehörden und den Unmut der Aktionäre hervorgerufen.
Die Deutsche Post will nach einem unerwartet kräftigen Gewinnzuwachs im dritten Quartal ihre Jahresziele anheben. Dank eines guten Geschäfts im Sommer werde das Management seine Prognose bei der Vorlage der Zwischenbilanz am 8. November anheben, teilte der Konzern überraschend am Montag mit. Genaue Zahlen nannte die Post nicht. Bisher strebt Vorstandschef Frank Appel für 2022 einen operativen Gewinn (Ebit) zwischen 7,6 und 8,4 Mrd. Euro an. Im dritten Quartal hat der Konzern nach vorläufigen Zahlen einen operativen Gewinn von 2,04 (Vorjahreszeitraum: 1,77) Mrd. Euro erzielt - mehr als Analysten erwartet hatten.
Hacker haben bei einem digitalen Überfall auf Binance, den bekannten Marktplatz für digitale Währungen, Kryptoassets im Wert von mindestens 100 Mio. US-Dollar gestohlen. Offenbar haben es sogenannte Blockchainbrücken den Kriminellen leicht gemacht, berichtete das "Handelsblatt". Binance habe nach eigener Darstellung den Angriff bemerkt und Gegenmaßnahmen eingeleitet. Andernfalls hätte der Schaden bei weit über einer halben Milliarde US-Dollar liegen können.
Die Telekomkonzerne American Tower Corp und Cellnex wollen sich offenbar an der Funkturmtochter Vantage Towers des britischen Telekomriesen Vodafone beteiligen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Demnach erwägten der US-Betreiber von Telekommunikationsinfrastruktur sowie der spanische Telekommunikationsanbieter einen Einstieg in das Bieterverfahren. Allerdings sei noch offen, ob die beiden Unternehmen tatsächlich ein Angebot abgeben wollen. Vodafone rechne damit, bereits in dieser Woche erste Offerten zu erhalten.
Die Commerzbank hat infolge des Wirecard-Skandals fast 200 Mio. Euro verloren. Das Management habe aber keine Fehler gemacht, heißt es aus der Bank. Diese Aussage zweifelt Bernd Heckmann, der bei der Commerzbank Großkunden betreute, an, wie die "Süddeutsche Zeitung“ schreibt. Er wolle, dass die Bank versucht, die aus seiner Sicht Verantwortlichen in Haftung zu nehmen. Zudem wolle Heckmann für die nächste Hauptversammlung Aktionärsschützer gewinnen, um eine Sonderprüfung durchzusetzen.
Letzte Woche gerieten weitere Pläne der strauchelnden Schweizer Großbank Credit Suisse in die Öffentlichkeit, darunter ein geplanter Verkauf eines Hotels am Paradeplatz in Zürich. Marktbeobachter hatten angesichts der Krise schon vorher gefordert, dass die Bank bereits vor dem 27. Oktober über die Anpassung ihrer Strategie informiert. Ein Vorverschieben dieses Datums wird es aber nicht geben, sagte die Bank auf Anfrage der "NZZ am Sonntag". Das Geldhaus habe seine Detailanalyse der Investmentbank noch nicht abgeschlossen, hieß es.
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Branchen
Trotz Einbußen stehen die großen US-Geldhäuser in Sachen Gewinn weiterhin deutlich vor den europäischen Großbanken. Dies geht aus einer Analyse des Beratungsunternehmens Ernst & Young (EY) hervor. Demnach ging der Nettogewinn der zehn größten US-Banken nach Bilanzsumme im ersten Halbjahr 2022 binnen Jahresfrist in Summe um 20 Prozent auf umgerechnet rund 76,7 Milliarden Euro zurück. „Dennoch bleibt der Trend der vergangenen Jahre intakt: Die großen US-Banken lassen ihre europäischen Wettbewerber beim Gewinn und der Profitabilität weit hinter sich – auch, wenn der Abstand im ersten Halbjahr kleiner geworden ist", erklärte EY-Partner Thomas Griess.
Deutschlands Bankinstitute sind in der Energiekrise wegen hoher Kreditbestände an energieintensive Unternehmen hohen Risiken ausgesetzt. So lautet eine Einschätzung der Ratingagentur Moody's, wie die „Börsen-Zeitung" berichtet. Vor allem BayernLB und Nord/LB hätten Versorgern Kredite gewährt, während in den produzierenden Sektoren vor allem Commerzbank und LBBW aktiv seien. Hohe Energiekosten und die Rationierung von Gas erschwerten den Firmen die Rückzahlung, wodurch sich laut Moody’s „Knock-on-Effekte" für die Kreditwirtschaft ergäben.
Die Unternehmensinsolvenzen in Deutschland haben im September stark zugenommen. Dies zeigen Berechnungen des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Demnach ist die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften im Vorjahresvergleich um 34 Prozent auf 762 gestiegen. "Die Zahl der Insolvenzen wird in den nächsten Monaten weiter spürbar ansteigen", sagte IWH-Experte Steffen Müller voraus. Grund dafür seien vor allem stark steigende Preise bei wichtigen Produktionsfaktoren.
Konjunktur & Politik
Die Bundesregierung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) gibt offenbare ihre bisherige Ablehnung gemeinsamer EU-Schulden auf. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise. Scholz sei zur Ausgabe gemeinsamer EU-Schuldpapiere zur Abfederung der Energiekrise bereit, solange das frisch aufgenommene Geld als Darlehen und nicht als Zuschuss an die Mitgliedsstaaten weitergereicht werde, heißt es. Während die Renditen deutsche Bundesanleihen deutlich zulegten, gingen die Renditen italienischer Anleihen zurück.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank haben vor dem Risiko einer weltweiten Rezession gewarnt. In einigen Industriestaaten in Europa verlangsame sich das Wirtschaftswachstum, sagte Weltbank-Chef David Malpass am Montag zum Auftakt der Jahrestagung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds in Washington. Die Währungsabwertung sei ein Problem für einkommensschwache Länder, die Schuldenlast wachse dort. Ähnlich äußerte sich IWF-Chefin Kristalina Georgiewa. „Wir sehen eine Verlangsamung in allen drei wichtigsten Volkswirtschaften der Welt", sagte sie. In der Eurozone seien vor allem die steigenden Energiepreise ein Problem. In China sorge die Corona-Pandemie immer noch für Unterbrechungen in den Lieferketten, was das Wachstum bremse. In den USA gebe es zwar weiterhin einen starken Arbeitsmarkt - er verliere aber aufgrund der strikten Zinspolitik der US-Notenbank Fed langsam an Schwung.
Gas- und Fernwärmekunden sollen nach den Empfehlungen einer Expertenkommission im Dezember mit einer Einmalzahlung entlastet werden. Sie solle als Brücke bis zum Start der regulären Gaspreisbremse im kommenden März dienen. Ab diesem Zeitpunkt bis mindestens Ende April 2024 soll dem Entwurf zufolge eine Gas- und Wärmepreisbremse greifen. Diese sieht für eine Grundmenge an Gas einen staatlich garantierten Bruttopreis inklusive aller staatlich veranlassten Preisbestandteile von 12 Cent pro Kilowattstunde vor. Für große Industriebetriebe soll ab Januar eine eigene Gaspreisbremse greifen. Für bis zu 25.000 große industrielle Gasverbraucher soll demnach ein Verbrauch von 70 Prozent des Jahres 2021 mit Staatsgeld subventioniert werden. Für dieses Kontingent soll ein Beschaffungspreis von 7 Cent pro Kilowattstunde gelten. Darüber sind Marktpreise fällig. "Dadurch wird ein starker Sparanreiz gesetzt", schrieben die Experten in ihrem Papier. Darüber hinaus schlagen die Fachleute einen Härtefallfonds für Mieter und Wohnungseigentümer sowie zusätzliche Hilfen für besonders betroffene Unternehmen vor. Der Chef der Gewerkschaft IG BCE, Michael Vassiliadis, einer der drei Vorsitzenden der Kommission, sagte, das Gesamtpaket zur Gaspreisbremse werde rund 90 Mrd. Euro kosten. Ungefähr 5 Mrd. Euro sind demnach für den Abschlag im Dezember veranschlagt. Die Bremse ab 2023 soll etwa 60 Mrd. für die Industrie und 25 Mrd. Euro für die Entlastung privater Haushalte kosten. Regierungssprecher Steffen Hebestreit kündigte an, dass Kanzleramt sowie Wirtschafts- und Finanzministerium nun zügig an der Umsetzung arbeiteten.
Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat mit erneuten Raketenangriffen auf ukrainische Städte gedroht. „Die erste Episode ist vorbei. Es wird weitere geben", schrieb Medwedew, der Vizesekretär des Sicherheitsrats ist, am Montag beim Nachrichtendienst Telegram. Der ukrainische Staat sei in seiner jetzigen Form eine ständige Bedrohung für Russland. Deshalb müsse die politische Führung des Nachbarlands vollständig beseitigt werden, so Medwedew. Dies sei seine „persönliche Position". Russland hatte zuletzt mehr als 80 Raketen auf Kiew und andere Städte in der Ukraine gefeuert.
US-Präsident Joe Biden unterzeichnete ein Dekret, das die Rechte der Europäer gegenüber den US-Geheimdiensten verbessert. Mit dem Schritt sollen Bedenken des Europäischen Gerichtshofs ausgeräumt werden. Dieser hatte Übereinkommen für die Übermittlung von Daten aus Europa in die USA für ungültig erklärt. Das neue Datenschutzabkommen soll Handelsbarrieren zwischen den USA und Europa abbauen.
Der niederländische Notenbankchef Klaas Knot hat sich angesichts der Rekordinflation im Euroraum für einen weiteren kräftigen Zinsschritt ausgesprochen. Es sei klar, dass die EZB im Oktober einen weiteren signifikanten Zinsschritt ankündigen werde, sagte Knot auf einer Veranstaltung. „Die jüngsten Daten machen es klar, dass dies für uns nicht die Zeit ist zur Verlangsamung," sagte er. „Aber es ist zu früh um zu sagen, wie groß dieser Schritt sein sollte.“ Doch es gibt auch Mahner. Portugals Notenbankchef Mario Centeno wies auf einer Konferenz darauf hin, dass eine Normalisierung der Geldpolitik zwar notwendig sei. „Gleichzeitig müssen geldpolitische Entscheidungen graduell und von Flexibilität und Proportionalität geleitet sein". Die Kosten einer aggressiven Geldpolitik könnten größer sein als deren Vorteile. Zudem sei ihre Wirksamkeit angesichts von Angebotsschocks wie den Verwerfungen auf den Energiemärkten und den Engpässen bei Rohstoffen begrenzt.
Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht in diesem Jahr an die drei US-Ökonomen Ben Bernanke, Douglas Diamond und Philip Dybvig. Das gab die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Montag in Stockholm bekannt. Bernanke, der frühere Präsident der US-Notenbank Fed, und die beiden anderen Ökonomen erhalten die Auszeichnung „für ihre Erforschung von Banken und Finanzkrisen", wie der Generalsekretär der Akademie, Hans Ellegren, bei der Bekanntgabe sagte. Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ist der einzige der Nobelpreise, der nicht auf das Testament von Nobel zurückgeht. Er wird seit Ende der 1960er Jahre von der schwedischen Reichsbank gestiftet.
Neue Truppen für Wladimir Putin. Belarus will nun offenbar doch Kampfeinheiten entsenden. Das teilte Belarus-Diktator Alexander Lukaschenko mit, der kurz zuvor Putin in St. Petersburg getroffen hatte. Lukaschenko habe die Aufstellung der Truppen bereits vor zwei Tagen befohlen, sie würden in Belarus stationiert sein. Ob Lukaschenko seine Truppen jetzt in den Krieg gegen die Ukraine schickt, ist unklar. Da Russland „genug Probleme“ habe, solle man nicht mit „einer großen Anzahl von Streitkräften der Russischen Föderation“ rechnen. Es würde aber „nicht nur tausend“ Soldaten sein, so Lukaschenko.
Die konjunkturelle Lage in der Eurozone hat sich auch im Oktober nach Ansicht der mehr als 1.300 von dem Analyseinstitut sentix befragten Anleger weiter verfinstert. Der Euroland-Gesamtindex sinkt mit -38,3 Punkten auf den niedrigsten Wert seit Mai 2020. Die Lagewerte signalisieren damit, dass sich die Wirtschaft in einer Rezession befindet. Auch die Konjunkturerwartungen sinken weiter. Der aktuelle Wert von -41 ist laut sentix eine „deutliche Warnung vor einer sehr tiefen ökonomischen Verwerfung“. Letztmalig sei ein so schwacher Erwartungswert im Dezember 2008 gemessen worden. „Die anhaltenden Unsicherheiten über die Gas-und Energielage im Winter sind durch den Anschlag auf die Nordstream-Pipelines nicht kleiner geworden“ kommentierte das sentix-Institut. „Überhaupt kommt zu den ökonomischen Sorgen nun auch noch eine steigende Wahrscheinlichkeit einer Ausweitung des militärischen Konfliktes in der Ukraine hinzu“. In früheren Abschwungphasen wären spätestens jetzt die Geld- und fiskalpolitischen Akteure auf den Plan getreten, um für Licht am Ende des Tunnels zu sorgen, so sentix. Davon könne dieses Mal nicht die Rede sein. Die Geldpolitik befinde sich auf einem restriktiven Kurs, um die erheblicheTeuerung zumindest nicht weiter anzufachen.
Niedersachsens SPD-Chef Stephan Weil rechnet nach seinem Sieg bei der Landtagswahl fest mit einer rot-grünen Koalition. „Ich gehe davon aus, dass wir nach dem Ergebnis gestern in Niedersachsen eine rot-grüne Landesregierung haben werden. Ich gehe nicht davon aus, dass das einfache Gespräche werden. Aber ich kann mich auch noch an keine Koalitionsverhandlungen erinnern, die jemals einfach gewesen wären. Die Ziele jedenfalls sind in hohem Maße identisch, und der Wille zusammenzuarbeiten ist in dieser Hinsicht sehr ausgeprägt", sagte Weil.
Im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist es zu schweren Explosionen gekommen. Es habe mehrere Einschläge gegeben, berichteten Bürgermeister Witali Klitschko und eine Korrespondentin der dpa. Laut der Journalistin soll im Zentrum ein Feuerball am Himmel zu sehen gewesen sein. Andere Augenzeugen berichteten demnach von drei bis vier Einschlägen. Die genaue Zahl war unklar. Auch aus vielen anderen ukrainischen Städten werden Raketeneinschläge gemeldet. Nach der Explosion auf der Krim-Brücke am Wochenende hatte der Kreml mit Vergeltung gedroht. Die EU-Kommission hat den schweren russischen Raketenbeschuss als abscheulich gebrandmarkt. „Es handelt sich um barbarische und feige Angriffe", sagt ein Sprecher. Sie seien ein Verstoß gegen das Völkerrecht und eine weitere Eskalation des Krieges, die völlig inakzeptabel sei. Deutschland will demnächst ein neues Luftabwehrsystem an die Ukraine liefern. „Der neuerliche Raketenbeschuss auf Kiew und die vielen andere Städte macht deutlich, wie wichtig die schnelle Lieferung von Luftverteidigungssystemen an die Ukraine ist", sagte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht. „In den nächsten Tagen steht das erste von vier hochmodernen IRIS-T SLM Luftverteidigungssystemen zum wirksamen Schutz für die Menschen in der Ukraine bereit.“
Bundesbankpräsident Joachim Nagel bleibt ein „Zinsfalke“ und fordert weitere kräftige Leitzinserhöhungen in der Eurozone. „Wenn es zehn Prozent Inflation, aber nur 1,25 Prozent Zinsen gibt, dann ist für mich der Handlungsbedarf klar. Ja, die Zinsen müssen weiter steigen - und zwar deutlich", sagte er der Süddeutschen Zeitung. Nagel rechnet für Deutschland auch im kommenden Jahr mit hoher Inflation. Für realistisch halte er eine „Sechs vor dem Komma". Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Möglichkeit, die Inflationsrate mittelfristig zu beeinflussen, indem sie die Inflationserwartungen der Menschen dämpft, wie Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank in einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt. Eine neue Umfrage der EZB habe ergeben, dass die Inflationserwartungen stark angestiegen sind, was Anlass zur Sorge gebe, da Inflationserwartungen zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden könnten. Damit die EZB den Verbrauchern glaubhaft vermitteln kann, dass die Inflationsbekämpfung oberste Priorität hat, seien weitere Zinserhöhungen erforderlich, so Krämer
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Ukraine für den Anschlag auf der Krim-Brücke beschuldigt. „Es gibt keine Zweifel. Das ist ein Terrorakt, der auf die Zerstörung kritischer ziviler Infrastruktur der Russischen Föderation ausgerichtet war", sagte Putin bei einem Treffen mit Alexander Bastrykin, dem Vorsitzenden der russischen Untersuchungskommission. „Die Urheber, die Ausführenden und die Auftraggeber sind die ukrainischen Geheimdienste", so Putin. Dies waren seine ersten Äußerungen zu einem Vorfall, der die Probleme seines Militärs im achten Monat der Invasion weiter verdeutlicht. Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew forderte nichts weniger als die rigorose Vernichtung der Verantwortlichen. „Alle Berichte und Schlussfolgerungen sind gemacht. Russlands Antwort auf dieses Verbrechen kann nur die direkte Vernichtung der Terroristen sein", sagte Medwedew, mittlerweile Vize des russischen Sicherheitsrates, am Sonntagabend in einem Interview der kremlnahen Journalistin Nadana Friedrichson. Bereits an diesem Montag könnte Russlands nationaler Sicherheitsrat eine Reaktion besprechen. Kiew hat eine Beteiligung an dem Anschlag offengelassen. Russlands Inlandsgeheimdienst FSB warf der Ukraine zudem mehr als 100 Angriffe auf russisches Staatsgebiet vor - allein seit Anfang Oktober. Insgesamt seien in den vergangenen Tagen 32 Ortschaften in den an die Ukraine grenzenden Gebieten Brjansk, Kursk und Belgorod beschossen worden, teilte der FSB mit. Damit habe die Zahl der Angriffe zuletzt deutlich zugenommen. Unabhängig überprüft werden können die Angaben nicht. Zudem ist offensichtlich, dass der FSB zu den Anschlagszahlen auch Angriffe auf annektierte ukrainische Gebiete mit einschließt.
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