Ifo-Präsident: "Klamme Staaten müssen Euro temporär verlassen"
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München/ Frankfurt (BoerseGo.de) – ifo-Präsident Hans-Werner Sinn hat einen zeitlich begrenzten Euro-Ausschluss für wirtschaftlich schwache Staaten ins Spiel gebracht. Sinn sagte in der Phoenix-Sendung „Im Dialog“, man müsse akzeptieren, dass die Länder am Rand des Euroraums, die überhaupt nicht wettbewerbsfähig seien und es auch in absehbarer Zeit nicht werden könnten, den Euro temporär verlassen müssten. „Ich stelle mir so etwas wie eine Umbewertungs-Phase - eine Art Reha-Klinik - für diese Länder vor“, so der Ökonom. Betroffene Länder wie Griechenland und Portugal hätten dann die Möglichkeit, ihre eigene Währung abzuwerten, Reformen durchzuführen und dann mit einer Perspektive wieder in den Euro zurück zu kommen.
Den europäischen Fiskalpakt hält Sinn für einen politischen Fehler. „Man kann nicht sagen 'Hier ist das Geld. Wir geben euch die goldene Kreditkarte', dann aber gleichzeitig betonten, man darf sie nicht nehmen“. Dies sei bislang die europäische Rettungspolitik mit dem Fiskalpakt. Aber das werde nicht funktionieren. „Alles Geld, das wir jetzt auf den Tisch legen, wird auch genommen werden“.
Am Donnerstag sorgten auch die beiden Vorstandschefs der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen und Anshu Jain, mit Bemerkungen zur Euro-Krise für Aufsehen. Es könne „viele gute Gründe“ dafür geben, dass Griechenland den Euro verlassen solle, sagten sie der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". „Aber andererseits, wenn wir Griechenland im Euro halten könnten, wäre das ein gutes Zeichen.“ Wie groß die Ansteckungsgefahr für Italien und Spanien sei, hänge auch und insbesondere von der Entwicklung in Griechenland ab.
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