Nachricht
10:51 Uhr, 23.11.2012

ifo-Index - die Zeichen stehen auf Erholung

München (BoerseGo.de) - Die Wirtschaft in Deutschland scheint sich zu stabilisieren. Dies signalisiert der aktuell veröffentlichte wichtigste Frühindikator hierzulande - der ifo-Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft. Wie das ifo-Institut am Freitagmorgen mitteilte, stieg der ifo-Index im November überraschend um 1,4 auf 101,4 Punkte an. Es ist die erste Verbesserung nach sechs Rückgängen in Folge. Ökonomen waren im Schnitt von einem Rückgang auf 99,5 Punkte ausgegangen.

Der Zuwachs ist insbesondere der gestiegenen Zuversicht für die kommenden sechs Monate zu verdanken. Der entsprechende Erwartungsindex ging um 2,0 auf 95,2 Punkte nach oben. Aber auch der Lageindex, der üblicherweise erst mit einer Retardation von einigen Monaten auf ein Drehen bei den Erwartungen reagiert, konnte sich spürbar um 0,8 auf 108,1 Punkte verbessern. „Die Zufriedenheit mit der gegenwärtigen Geschäftslage hat leicht zugenommen. Zudem blicken die Unternehmen deutlich weniger pessimistisch auf die weitere Geschäftsentwicklung. Die deutsche Konjunktur stemmt sich gegen die Eurokrise“, kommentierte Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo Instituts.

Die Stimmung hellte sich in fast allen Sektoren auf. Im Verarbeitenden Gewerbe gab es eine leichte Zunahme, im Einzelhandel und im Baugewerbe hingegen eine recht deutliche. Den deutlichsten Zuwachs aber verzeichnete der Großhandel. Lediglich im Dienstleistungssektor gab es eine leichte Stimmungseintrübung. Hier wird die aktuelle Lage zwar nach wie vor positiv gesehen, die Erwartungen sind aber etwas weiter in den negativen Bereich vorgedrungen.

Nach einem schwachen Jahresausklang hoffen Ökonomen trotz der europaweiten Sparprogramme nun wieder auf eine leichte Stabilisierung der deutschen Wirtschaft Anfang 2013, der ab dem Frühjahr der Aufschwung folgen soll. Dass sich das ifo-Geschäftsklima jetzt bereits erholt hat, erhöht sogar die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Szenario eintreten wird. Die Prämisse dafür ist jedoch, dass die Euro-Krise nicht wieder aufbricht. Am Morgen berichtete das Statistische Bundesamt in einer finalen Lesung, dass die Deutsche Wirtschaft im dritten Quartal 2012 zwar nochmals um 0,2 Prozent wachsen konnte, allerdings mit spürbar vermindertem Wachstumstempo. In den beiden Vorquartalen 2012 legte die Wirtschaftsleistung im Quartalsvergleich noch um 0,5 Prozent resp. um 0,3 Prozent zu.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten