ifo Geschäftsklima - Die Unternehmen setzen auf einen Wechsel der Auftriebskräfte
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1. Die Stimmung der deutschen Unternehmen steigt weiter an! Das ifo Geschäftsklima erklomm im November mit 109,3 Punkten ein gesamtdeutsches Allzeithoch (Bloomberg-Median: 107,5 Punkte; DekaBank: 107,7 Punkte). Die Verbesserung speist sich sowohl aus einer höheren Lagebeurteilung (Anstieg um 2,1 auf 112,3 Punkte), als auch aus erneut gestiegenen Geschäftserwartungen (Anstieg um 1,1 auf 106,3 Punkte). Der Zeiger der um den strukturellen Pessimismus bereinigten ifo Uhr bewegt sich damit noch weiter in den Boom-Bereich.
2. Es ist schon erstaunlich: Da hat sich das globale Wachstumsumfeld abgeschwächt, gleichzeitig haben wir es mit einer wieder eskalierenden Schuldenkrise zu tun und die Unternehmen schwelgen in Zuversicht. Die deutschen Unternehmen setzen auf einen Wechsel der Auftriebskräfte. Obwohl die Exporterwartungen in der Industrie zurückgingen, stieg deren Zuversicht an. Offensichtlich gehen die Unternehmen davon aus, dass die schwächeren Zuwächse im Exportgeschäft von der Verbesserung des Inlandsgeschäfts übertroffen werden. In das gleiche Horn blasen die Einzel- und Großhändler deren Erwartungen sich ebenfalls aufhellten.
3. Im Einzelhandel nahmen die Erwartungen zu, während die Lageeinschätzung im November auf hohem Niveau nur leicht nachgab. Dies geschieht unter dem Eindruck der erfreulichen Arbeitsmarktentwicklung und höherer Lohnzuwächse. Trotz bestehender Tarifverträge ist sogar in der kurzen Sicht mit Verbesserungen zu rechnen, denn immer mehr Unternehmen berichten von vorgezogenen Erhöhungen (Metall- und Elektroindustrie) oder gar von Sonderzahlungen als Konjunkturdividende für die Mitarbeiter. Somit sind nicht nur die längerfristigen Perspektiven erfreulich, sondern auch der kurzfristige Ausblick auf das Weihnachtsgeschäft. Das ist auch die Erwartung des eher vorsichtigen Einzelhandelsverbandes HDE, der auf ein „grandioses Weihnachtsgeschäft“ setzt.
4. Die heutigen Daten sind sehr erfreulich. Nicht weil ein gesamtdeutsches Allzeithoch erzielt oder die zuversichtlichen Prognosen untermauert wurden, sondern weil die Unternehmen anscheinend auf eine stärkere Binnenwirtschaft setzen. So gut wie derzeit standen die Chancen seit Jahren nicht, dass die deutsche Volkswirtschaft ihr zweites Standbein auf den Boden bringt. Das ist nicht nur für die Robustheit des Aufschwungs, sondern auch im internationalen Kontext erfreulich. Denn eine starke binnenwirtschaftliche Entwicklung zieht höhere Importe nach sich, sodass Deutschland seiner Funktion als europäische Wachstumslokomotive noch besser nachkommen kann. Auch die Diskussionen um die deutschen Leistungsbilanzüberschüsse würden dadurch entschärft.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 160 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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