Analyse
16:24 Uhr, 21.09.2020

Ichimoku-Check: Ist das schon ein Abwärtstrend?

Die Aktienmärkte setzen ihre Korrektur auch zu Beginn der neuen Woche fort und präsentieren sich tiefrot. Hat bereits ein neuer Abwärtstrend begonnen?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.647,63 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • TecDAX
    ISIN: DE0007203275Kopiert
    Kursstand: 2.988,89 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.647,63 Pkt (XETRA)
  • TecDAX - WKN: 720327 - ISIN: DE0007203275 - Kurs: 2.988,89 Pkt (XETRA)
  • EURO STOXX 50 - WKN: 965814 - ISIN: EU0009658145 - Kurs: 3.180,23 Pkt (STOXX)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 27.026,15 $ (NYSE)
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 3.255,93 Pkt (CME)
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 10.762,85 Pkt (NASDAQ)

Steigende Corona-Zahlen, die Befürchtung neuer Lockdowns und Enthüllungen über verdächtige Zahlungen bei zahlreichen Großbanken belasten zu Wochenbeginn die Stimmung an den Aktienmärkten. Grund genug, einen technischen Blick auf die wichtigsten Aktienmärkte mit Hilfe des Ichimoku-Indikators zu werfen.

Das Ichimoku-Trendfolgesystem erlaubt die schnelle und systematische Erfassung der Kursentwicklung eines beliebigen Basiswerts. Anhand von fünf Einzelindikatoren kann bestimmt werden, ob ein Trend vorliegt und wie stark dieser ist. Natürlich ist auch das Ichimoku-System keine "Glaskugel", mit der sichere Zukunftsprognosen möglich sind. Wer aber konsequent starke Trends handelt und dabei all zu große Verluste vermeidet, dürfte auf lange Sicht die Wahrscheinlichkeit für Gewinne auf seiner Seite haben. Wie jedes Trendfolgesystem reagiert auch das Ichimoku-System auf Änderungen des Trends konstruktionsbedingt relativ träge. Da das Ichimoku-System allerdings fünf Einzelindikatoren zu einem Gesamtsignal kombiniert, ist dieses Manko beim Ichimoku-System weniger stark ausgeprägt als bei vielen anderen Trendfolgesystemen.

Wie sich die Situation nach dem Ichimoku-System in den wichtigsten Indizes derzeit darstellt, erfahren Sie in diesem Artikel.

DAX

1. Kurs in der Wolke: neutral
2. Wolke grün (Senkou A über Senkou B): long
3. Kurs unter Kijun: short
4. Tenkan unter Kijun: short
5. Chikou zwischen Kerze und Wolke: neutral

2 x short, 2 x neutral, 1 x long

Mit dem heutigen Kursrutsch in die Ichimoku-Wolke und unter den Kijun (rote Linie hat sich die Situation im DAX nach dem Ichimoku-Trendfolgesystem deutlich eingetrübt. Es liegt jetzt nur noch ein einziges Long-Signal (grüne Wolke) vor. Dafür gibt es inzwischen zwei neutrale und zwei Short-Signale. Von einem klaren Abwärtstrend kann derzeit noch nicht gesprochen werden. Der bisherige Aufwärtstrend scheint aber vorerst beendet zu sein.

DAX im Ichimoku-Chart
Statischer Chart
Live-Chart
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  • ()
    L&S

TecDAX

1. Kurs unter der Wolke: short
2. Wolke rot (Senkou A unter Senkou B): short
3. Kurs unter Kijun: short
4. Tenkan unter Kijun: short
5. Chikou unter Kerze und Wolke: short

5 x short

Im TecDAX scheint die Trendwende bereits weiter vorangeschritten zu sein als im DAX. Im Index der deutschen Technologiewerte liegt derzeit die maximale Anzahl von fünf möglichen Short-Signalen vor. Allerdings neigte der TecDAX in der Vergangenheit zu recht häufigen Trendwechseln und die Ichimoku-Signale waren nicht immer sehr zuverlässig.

TecDAX im Ichimoku-Chart
Statischer Chart
Live-Chart
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  • ()
    TTMzero Indikation

Euro Stoxx 50

1. Kurs unter der Wolke: short
2. Wolke rot (Senkou A unter Senkou B): short
3. Kurs unter Kijun: short
4. Tenkan unter Kijun: short
5. Chikou unter der Kerze und in der Wolke: neutral

4 x short, 1 x neutral

Auch im Euro Stoxx 50 scheint der bisherige Aufwärtstrend nach Ichimoku durch den heutigen Kursrutsch beendet zu sein.

Euro Stoxx 50 im Ichimoku-Chart
Statischer Chart
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  • ()
    -

Dow Jones Industrial Average

1. Kurs in der Wolke: neutral
2. Wolke grün (Senkou A über Senkou B): long
3. Kurs unter Kijun: short
4. Tenkan unter Kijun: short
5. Chikou zwischen Kerze und Wolke: neutral

2 x short, 2 x neutral, 1 x long

Wie auch der DAX sieht der Dow Jones Industrial Average im Vergleich mit vielen anderen Indizes nach dem Ichimoku-System noch relativ stark aus. Zwar gibt es nur noch ein Long-Signal, ein Pullback über die obere Wolkenbegrenzung könnte die Situation allerdings auch bei einer leichten Erholung wieder etwas aufhellen.

Dow Jones im Ichimoku-Chart
Statischer Chart
Live-Chart
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  • ()
    -

S&P 500

1. Kurs in der Wolke: neutral
2. Wolke grün (Senkou A über Senkou B): long
3. Kurs unter Kijun: short
4. Tenkan unter Kijun: short
5. Chikou zwischen Kerze und Wolke: neutral

2 x short, 2 x neutral, 1 x long

S&P 500 im Ichimoku-Chart
Statischer Chart
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    -

Nasdaq-100

1. Kurs in der Wolke: neutral
2. Wolke rot (ganz am rechten Rand, nur mit starkem Zoom zu erkennen): short
3. Kurs unter Kijun: short
4. Tenkan unter Kijun: short
5. Chikou zwischen Kerze und Wolke: neutral

3 x short, 1 x neutral, 1 x long

Die Wolke beim Nasdaq-100 hat bereits ihre Farbe gewechselt und ist auf Basis der aktuellen Kurse rot. Das ist bisher nur ganz am rechten Chartrand ("Zukunftswolke") mit starkem Zoom zu erkennen. Damit überwiegen im Nasdaq-100 inzwischen knapp die Short-Signale.

Nasdaq-100 im Ichimoku-Chart
Statischer Chart
Live-Chart
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    -

Fazit: Die wichtigsten Aktienindizes befinden sich derzeit im Trendwendeprozess. Der Bullenmarkt schein vorerst beendet zu sein, ein Bärenmarkt hat allerdings noch nicht eindeutig begonnen, auch wenn der heutige Kursrutsch die Wahrscheinlichkeit dafür deutlich erhöht hat. Im TecDAX, im Euro Stoxx 50 sowie im Nasdaq-100 überwiegen bereits die Short-Signale, während sich DAX, Dow Jones und S&P 500 nach dem Ichimoku-Signalsystem derzeit noch etwas stärker präsentieren.


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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: S&P 500 (long)

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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