Analyse
13:10 Uhr, 28.03.2023

HYPOPORT - Desaströser Ausblick, desaströser Chart

Hoch geflogen, tief gestürzt: Die Hypoport-Aktie zählt zu den deutschen Verlierern seit dem Jahr 2021. Für 2023 bleiben die Aussichten trübe, was sagt der Chart?

Erwähnte Instrumente

  • HYPOPORT SE
    ISIN: DE0005493365Kopiert
    Kursstand: 116,000 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • HYPOPORT SE - WKN: 549336 - ISIN: DE0005493365 - Kurs: 116,000 € (XETRA)

2022 war bereits schlecht, 2023 wird noch schlechter: Über den negativen Prognosehammer bei Hypoport berichtete mein Kollege Reinhard Hock vor einigen Wochen. Die Krux: Selbst auf Basis der damaligen Analystenschätzungen, die bereits im laufenden Jahr ein deutliches Ergebnisplus erwartet hatten, war die Aktie teuer. Inzwischen haben die Analysten neu gerechnet.

Demnach erwarten sie für 2023 einen Umsatzrückgang um gut 10 % auf 407 Mio. EUR und einen Rückgang des Ergebnisses um gut 20 % auf 2,12 EUR je Aktie. 2024 soll dagegen wieder deutlich besser laufen, das Ergebnis sich sogar um rund 75 % auf 3,72 EUR verbessern. Die Analysten haben scheinbar aus der Vergangenheit nicht wirklich gelernt. Denn bereits für 2023 hatten sie eine deutliche Erholung des Geschäfts erwartet und lagen meilenweit daneben. Nimmt man dennoch die aktuellen Schätzungen als Basis, käme die Aktie auf KGVs von 55 und 31. Damit ist das Papier von Hypoport weiterhin sehr teuer.


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Aus charttechnischer Sicht versuchten sich die Anleger zuletzt an einer Kursstabilisierung, die Muster fallen aber weiterhin sehr fragill aus. Anscheinend richten die Käufer ihre Hoffnung darauf, dass der Aufwärtstrend seit September 2022 hält.

Fällt die Aktie unter 110,20 EUR, könnte es mit der Erholung bereits wieder vorbei sein und der Titel auf 89,45 EUR fallen. Darunter köme das Herbsttief 2022 bei 72,55 EUR wieder in Reichweite.

Verteidigt die Aktie dagegen den Aufwärtstrend, wirken der EMA50 und darüber 146,20 bis 152,50 EUR als Widerstände. In letzterem Bereich dürfte bald auch der EMA200 auftreffen. Erst wenn diese Hürden übersprungen sind, könnte die Aktie wieder Kurse über 200 EUR ansteuern.

Fazit: Als ich die Hypoport-Aktie im Jahr 2015 bei einem Kurs von 18 EUR ausgegraben hatte, hätte ich nicht im Traum daran gedacht, dass dieser Wert einmal Kurse um 600 EUR erreichen würde. Inzwischen hat die Realtität den Kurs aber wieder eingeholt. Das Geschäft ist regelrecht eingebrochen. Ob es zu der von Analysten erwarteten massiven Erholung im Jahr 2024 kommen wird, bleibt abzuwarten. Charttechnisch drohen unter 110,20 EUR wieder zweistellige Kursnotierungen.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 454,50 407,47 451,85
Ergebnis je Aktie in EUR 2,68 2,12 3,72
Gewinnwachstum -20,90 % 75,47 %
KGV 43 55 31
KUV 1,7 1,9 1,7
PEG neg. 0,4
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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