HYPOPORT - Umsatzprognose gesenkt, Aktie wieder zweistellig!
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- HYPOPORT SE - WKN: 549336 - ISIN: DE0005493365 - Kurs: 105,900 € (XETRA)
Im Juli berichtete ich zuletzt über die Aktie von Hypoport. Das Unternehmen versteht sich selbst als "ein Netzwerk von Technologieunternehmen für die Kredit-, Immobilien- und Versicherungswirtschaft." Das Fazit des Artikels lautete unter anderem: "Glaubt man dem Management, so müsste das zweite Quartal das operative Tief markiert haben." Und tatsächlich haben die Zahlen zum dritten Quartal sich gegenüber dem zweiten Quartal verbessert. Es reicht aber nicht, um die Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2023 zu erreichen.
Aus -9% und -15 % werden -25 %
Diese senkte das Management erneut auf nunmehr einen erwarteten Umsatzrückgang gegenüber 2022 von 25 %. Analysten waren im ersten Halbjahr nur von einem Umsatzrückgang von 9 % ausgegangen, die Verantwortlichen senkten die Prognose im Sommer auf ein Umsatzminus von 15 %. Nun werden es 25 %. Das ist natürlich desaströs für ein Unternehmen, das immer noch wie ein Wachtumsstar bewertet wird. Die Jahresprognose eines EBITs von 10 bis 15 Mio. EUR belässt das Management aber. So heißt es in der Meldung: "Das EBIT des Gesamtjahres wird durch eine Reihe von netto positiven Einmaleffekten wie beispielsweise nicht verbrauchte Kaufpreisverbindlichkeiten aus einem Besserungsschein und Aufwendungen für die Reorganisation innerhalb des Segments Immobilienplattform erreicht werden."
Heißt im Klartext, ohne diese Einmaleffekte hätte es nicht einmal für 10 Mio. EBIT gereicht. Das Unternehmen Hypoport war zum XETRA-Schluss am Donnerstag an der Börse mit über 700 Mio. EUR bewertet. Die Erläuterung für das schleppende Geschäft verwundert den interessierten Leser, der kürzlich erst wieder Immobilienangebote studiert hat, etwas. Denn als Begründung wird eine "weiterhin schwache Entwicklung im Segment Immobilienplattform und eine noch verhaltenen Markterholung in der privaten Immobilienfinanzierung" angeführt. Dass der Immobilienmarkt quasi stillsteht, ist eigentlich kein Geheimnis. Eventuell hat sich das Management eine schnellere Belebung, auch im vierten Quartal erhofft.
Dennoch hatte CEO Ronald Slabke mit seiner Aussage, das Tief sei im Q2 erreicht, mit Blick auf die blanken Q3-Zahlen nicht gelogen. Sie sind zwar immer noch sehr schlecht, aber etwas besser als die des zweiten Quartals. Der Umsatz stieg sequenziell von 85 auf 88 Mio. EUR, das EBITDA von 6,2 auf 8,0 Mio. EUR. Das EBIT verbesserte sich von -2,5 auf -1,0 Mio. EUR. Die Aktie dagegen rauscht im nachbörslichen Handel um rund 10 % nach unten.
Fazit: Die Konsensschätzung beim EBIT und somit auch beim Gewinn werden Analysten wohl beibehalten, die Umsatzschätzungen müssen aber deutlich gesenkt werden. Hier lag das prognostizierte Minus bislang "nur" bei 16 %. Meiner Ansicht nach sind aber weniger die 2023er-Schätzungen das Problem, sondern die für 2024. Eine Ergebnisvervielfachung von unter 0,90 EUR Gewinn je Aktie auf über 4,00 EUR halte ich aktuell für viel zu optimistisch.
Jahr | 2022 | 2023e* | 2024e* |
Umsatz in Mio. EUR | 455,45 | 382,02 | 437,14 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 2,96 | 0,83 | 4,09 |
Gewinnwachstum | -71,96% | 392,77% | |
KGV | 31 | 111 | 23 |
KUV | 1,4 | 1,6 | 1,4 |
PEG | neg. | 0,1 | |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten |
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