Analyse
09:20 Uhr, 10.03.2023

HYPOPORT - Desaströser Ausblick!

Die Aussetzung der Jahresprognose für 2022 im Herbst ließ bereits wenig Gutes erahnen. Die vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Jahr bestätigen das nun. Noch schlimmer stellt sich aber der Ausblick für 2023 dar.

Erwähnte Instrumente

  • HYPOPORT SE - WKN: 549336 - ISIN: DE0005493365 - Kurs: 135,800 € (XETRA)

Als Vermittler von Immobilienfinanzierungen ist das Berliner Unternehmen unmittelbar vom Nachfrageeinbruch des privaten Immobilienfinanzierungsmarktes seit dem zweiten Halbjahr 2022 aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus betroffen. Der Hypoport-Vorstand spricht sogar davon, dass sich der Markt derzeit in einer dysfunktionalen Situation befindet.

Der Konzernumsatz ging im vierten Quartal um 27 Prozent von 121 Mio. EUR in Q4/2021 auf etwa 88 Mio. EUR zurück. Damit hat sich der Abwärtstrend im Vergleich zum dritten Quartal, als der Rückgang bei 6 Prozent lag, nochmals beschleunigt. Im Gesamtjahr konnte in Bezug auf den Umsatz gerade noch so ein kleines Plus von 2 Prozent auf rund 455 (VJ 446,4) Mio. EUR erreicht werden.

Drastischer Ergebniseinbruch

Heftig fiel der Ergebnisrückgang aus. Im vierten Quartal brach das EBIT um mehr als die Hälfte auf nur noch ca. 6 (VJ 14,2) Mio. EUR ein. Darin sind Einmaleffekte enthalten zur Umsetzung des Kosteneinsparprogramms. Das Gesamtjahres-EBIT ging um knapp 50 Prozent auf rund 24 (VJ 47,7) Mio. EUR zurück.

2023 wird nicht besser

Eine Aussicht auf Besserung der Lage ist im laufenden Geschäftsjahr leider nicht zu erwarten, im Gegenteil. Beim Konzernumsatz wird mit einem weiteren Rückgang um bis zu 10 Prozent gerechnet. Das EBIT soll dabei erneut überproportional um bis zu 30 Prozent zurückgehen. Dabei geht der Hypoport-Vorstand sogar von einer zumindest teilweisen Normalisierung des Finanzierungsmarktes im Jahresverlauf aus. Trübe Aussichten also für Hypoport und deren Aktionäre!

Fazit: Die wenigsten dürften mit diesem schwachen Ergebnis und vor allem mit so einem desaströsen Ausblick bei Hypoport gerechnet haben. Die Hypoport-Aktie ging gestern Abend nachbörslich bereits deutlich in die Knie. Die Analysten müssen nun ihre Schätzungen für das laufende Jahr und 2024 erstmal überarbeiten. Das 2023er-KGV dürfte dann eher Richtung 100 gehen als bei 56 bleiben. Anleger sollten sich von der Aktie vorerst besser fernhalten, bis eine Bodenbildung und eine Stabilisierung beim operativen Geschäft erkennbar sind.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 455,00 415,00 461,00
Ergebnis je Aktie in EUR 1,62 2,43 4,33
KGV 84 56 31
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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