Analyse
12:30 Uhr, 02.07.2024

Hurrikan-Saison macht Versicherungsaktien Angst

Die Rückversicherer stehen heute deutlich unter Druck, nachdem der Hurrikan Beryl, der derzeit im Südosten der Karibik tobt, auf die Kategorie 5, die höchste für Hurrikans, nach oben gestuft worden ist.

Erwähnte Instrumente

  • Hannover Rück SE - WKN: 840221 - ISIN: DE0008402215 - Kurs: 232,100 € (XETRA)
  • Münchener Rück. (Munich Re) AG - WKN: 843002 - ISIN: DE0008430026 - Kurs: 446,200 € (XETRA)
  • Swiss Re AG - WKN: A1H81M - ISIN: CH0126881561 - Kurs: 107,000 Fr (SIX)

Auf dem Weg nach Amerika liegen noch einige Inselgruppen und auch Jamaika. Es ist laut Experten der heftigste Hurrikan, der jemals um diese frühe Jahreszeit gemessen worden ist. Das wirkt sich auch auf die Aktienmärkte aus. Versicherungsaktien wie die Münchener Rück und Hannover Rück stehen unter Abgabedruck.

Großschäden befürchtet

Wenn der Hurrikan in den kommenden Tagen auf Festland trifft und weiter eine solch hohe Intensität zeigt, dann dürfte es zu Großschäden kommen. Da wir noch sehr früh in der Saison sind, befürchten Anleger daher, dass die Budgets und Rückstellungen für Schäden bei den Versicherern nicht ausreichen könnten, und verkaufen daher die Aktien.

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Sollte es beispielsweise zu Großschäden oberhalb der veranschlagten Budgets kommen, dann drohen weniger Dividende oder auch Verluste bei den Versicherern. Die US-Wetterbehörde NOAA rechnet in diesem Jahr aufgrund warmer Wassertemperaturen im Atlantik und dem Einsetzen von „La Niña“ mit einer überdurchschnittlich starken Hurrikan-Saison.

Die Rückversicherer haben mit solchen Ereignissen viel Erfahrung gesammelt. Für Anleger sind starke Hurrikan-Saisons, traditionell aber keine gute Zeit, um in den Aktien investiert zu sein. Es drohen Rückschläge, die dann meist im Herbst auch in guten Kaufgelegenheiten münden könnten, so mein Erfahrungswert. Fundamental ist der Einfluss überwiegend nur kurzfristiger Natur. Das heißt, ein einzelnes Jahr wird enttäuschend. Aufgrund steigender Preise für die Versicherungen kann das dann größtenteils in den Folgejahren auch wieder reingeholt werden.

Fazit: Die jüngsten Abgaben bei Münchener Rück, Hannover Rück oder auch der Schweizer Swiss Re sind nicht ganz unverständlich. Die Aktien sind gut gelaufen, jeder Anleger steht im Gewinn. Langfristig sind die Auswirkungen sehr gering. Doch wenn noch mehrere Hurrikans drohen, dieses Jahr die USA zu erreichen und große Schäden anzurichten, dann dürfte das die Aktien zunächst einmal belasten. Langfristige Anleger lassen sich davon nicht aus der Ruhe bringen.

Hannover Rück SE-Aktie
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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