Fundamentale Nachricht
11:53 Uhr, 10.03.2017

Humankapital, in das man investieren sollte

Selbst in arbeitsintensiven Branchen betrachten einige Unternehmen BMO-Finanzexperte Manuel Isaza zufolge ihre Mitarbeiter vorwiegend als Kostenfaktor.

Erwähnte Instrumente

  • FTSE 100
    ISIN: GB0001383545Kopiert
    Kursstand: 7.346,00 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London (GodmodeTrader.de) – Kostenfaktor oder wichtiges Asset? Selbst in arbeitsintensiven Branchen betrachten einige Unternehmen ihre Mitarbeiter vorwiegend als Kostenfaktor. Dies widerspricht häufig dem, was die Firmen gerne nach außen kommunizieren, denn oft werden die Beschäftigten als wichtiges Asset bezeichnet. „Daraus lässt sich schließen, dass das Thema Humankapital bei einigen Unternehmen noch nicht ausreichend ernst genommen wird. Aus unserer Sicht ist das Management des Humankapitals jedoch ein wesentlicher Leistungsfaktor“, sagt Manuel Isaza, Associate Director, Governance and Sustainable Investment (GSI) bei BMO Global Asset Management.

Während früher der größte Teil der Unternehmensanalysen auf Finanzkennzahlen entfielen, berücksichtige das moderne Research heute auch Umwelt-, soziale und governancebezogene Faktoren (ESG-Faktoren). So beispielsweise im Grundstoffsektor. Vor allem der Bergbau sei beim Personalmanagement bislang besonders negativ aufgefallen. Die schlechten Arbeitsbedingungen und die daraus resultierenden Streiks in einigen Minen, etwa in Südafrika, führten teilweise zum Stopp der Lohnverhandlungen und zu Umsatzeinbußen in Millionenhöhe. Anlässlich solcher Ereignisse hat BMO Global Asset Managements GSI-Team sein Engagement intensiviert. „Wir drängten die Unternehmen, ihre Mitarbeiterbeziehungen aktiv zu verbessern, und forderten eine faire Vertretung der Arbeiter, auch durch die Gewerkschaften“, schildert Manuel Isaza die Maßnahmen.

In den vergangenen Jahren hat das GSI-Team von BMO Global Asset Management seinen Einsatz zum Thema Humankapital-Management bei Unternehmen und Zulieferern verstärkt, um dessen Auswirkungen auf die Unternehmensleistung bewusst zu machen. „Wir engagieren uns bereits seit vielen Jahren in diesem Bereich. Seit dem Ausbau unseres Engagements 2013 haben wir zu über 500 Unternehmen zum Thema Humankapital-Management Kontakt aufgenommen und seitdem Meilensteine gesetzt“, unterstreicht Isaza. BMO Global Asset Management konzentriere sich unter anderem darauf, welche enormen Folgen es haben könne, wenn Unternehmen selbst auf grundlegende Arbeitsschutzmaßnahmen verzichteten und das Wohlergehen ihrer Arbeiter ignorierten. Beispiele dazu fänden sich auch in der Textilproduktion in Fernost.

Trotz der Kritik an den Zuständen – die Berichterstattung vieler Konzerne lasse immer noch zu wünschen übrig. So mangele es häufig an Transparenz. „Dennoch haben wir Fortschritte bei einigen unserer Engagementprojekte gemacht und werden weiterhin daran arbeiten, dass der Performanceindikator ,Qualität des Humankapital-Managementsʻ stärker bei Unternehmensanalysen berücksichtigt wird“, erläutert Isaza. Schließlich sähen auch immer mehr Investoren die Mitarbeiter eines Unternehmens nicht mehr als Kostenfaktor, sondern als ein Asset an, in das man investieren sollte.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten