Analyse
09:30 Uhr, 23.06.2023

HORNBACH HOLDING – Marktanteile ausgeweitet!

Das ungemütliche Frühlingswetter hat Hornbach ein durchwachsenes erstes Quartal (01.03. bis 31.05.) beschert. An der Jahresprognose wird aber festgehalten.

Erwähnte Instrumente

  • Hornbach Holding AG&Co.KGaA - WKN: 608340 - ISIN: DE0006083405 - Kurs: 68,150 € (XETRA)

Im größten Teilkonzern Hornbach Baumarkt, an dem über 92 Prozent gehalten werden, war aufgrund der kalten und feuchten Witterung im März und April der Quartalsumsatz um 2,2 Prozent auf 1,67 (VJ 1,71) Mrd. EUR zurückgegangen. Dabei war im Inland ein Rückgang um 5,2 Prozent auf 808,5 (VJ 853,2) Mio. EUR zu verzeichnen, wohingegen im Ausland ein leichter Anstieg um 0,8 Prozent auf 859,2 (VJ 852,1) Mio. EUR gelang. Der Auslandsanteil erhöhte sich folglich von 50,0 auf 51,5 Prozent. Das bereinigte EBIT ging aufgrund der geringeren Erlöse und der höheren Kostenbasis auf 96,5 (VJ 133,7) Mio. EUR zurück.

Marktanteil weiter ausgebaut

Sehr erfreulich zu werten ist die Tatsache, dass es der Baumarkt-Kette gelungen ist, den Marktanteil in den relevanten Märkten zu erhöhen. In Deutschland beläuft sich der Marktanteil nun auf 15,1 (VJ 14,9) Prozent, in der Schweiz auf 14,5 (VJ 13,6) Prozent, in den Niederlanden auf 27,2 (VJ 25,8) Prozent und in Tschechien sogar auf 36,2 (VJ 34,1) Prozent. Der Anteil der Online-Umsätze ging zwar nach dem Ende der Pandemie auf 13,3 (VJ 15,3) Prozent zurück, lag mit 221,0 Mio. EUR aber deutlich über dem Vor-Pandemie-Niveau aus Q1 2019/2020 als 123,0 Mio. EUR umgesetzt worden sind.

Der zweite Teilkonzern Hornbach Baustoff Union verzeichnete einen Erlösrückgang um 2,4 Prozent auf 105,4 (VJ 108,0) Mio. EUR. Das bereinigte EBIT ging aufgrund der gestiegenen Kosten und der abflauenden Baukonjunktur auf 2,8 (VJ 5,1) Mio. EUR zurück. Im Immobiliensegment gelang hingegen ein Zuwachs beim bereinigten EBIT auf 16,3 (VJ 14,7) Mio. EUR.

Auf Konzernebene lag der Umsatz bei 1,77 (VJ 1,81) Mrd. EUR und das bereinigte EBIT bei 109,4 (VJ 148,3) Mio. EUR. Die Marge ging auf 6,2 (VJ 8,2) Prozent zurück. Das Ergebnis je Hornbach Holding-Aktie stellte sich per Ende Mai auf 4,15 (VJ 6,14) Euro.

Beim Blick auf die Bilanzstruktur fällt auf, dass die Finanzschulden zwar auf 1,74 (VJ 1,78) Mrd. EUR zurückgeführt werden konnten. Da die flüssigen Mittel aber auf 368,8 (VJ 437,0) Mio. EUR zurückgegangen sind, stieg die Nettofinanzverschuldung leicht auf 1,38 (VJ 1,34) Mrd. EUR an. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich auf 42,8 (VJ 40,1) Prozent.

Prognose steht

Für das Gesamtjahr 2023/2024 geht das Management weiterhin von einem Konzernumsatz auf Vorjahresniveau in Höhe von 6,26 Mrd. EUR aus. Beim bereinigten EBIT wird hingegen mit einem Rückgang zwischen 5 und 15 Prozent vom Vorjahreswert von 290,1 Mio. EUR gerechnet. Ein Lichtblick ist, dass das Geschäft im Mai und Juni nach Aussage des Vorstands wieder deutlich angezogen hat.

Fazit: Mein Kollege Sascha Gebhard hatte es in seinem letzten Bericht zu Hornbach treffend formuliert: 2023/2024 muss als Übergangsjahr gesehen werden. Kurzfristig fehlen die Impulse, um die Hornbach-Aktie voranzubringen. Langfristig halte ich das substanzstarke Unternehmen aber weiterhin für interessant. Ich bleibe hier engagiert.

Jahr 2022/2023 2023/2024e* 2024/2025e*
Umsatz in Mrd. EUR 6,26 6,14 6,30
Ergebnis je Aktie in EUR 11,35 8,98 9,47
KGV 6 8 7
Dividende je Aktie in EUR 2,40 2,51 2,78
Dividendenrendite 3,50 % 3,66 % 4,06 %

*e = erwartet

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