Analyse
11:00 Uhr, 23.03.2023

HORNBACH HOLDING - Heimwerken ist weiter in

In einem herausforderndem Umfeld gelang es Hornbach zum ersten Mal die Schwelle von 6 Mrd. EUR beim Konzernumsatz zu übertreffen. Das Ergebnis ging jedoch um 20 Prozent zurück.

Erwähnte Instrumente

  • Hornbach Holding AG&Co.KGaA - WKN: 608340 - ISIN: DE0006083405 - Kurs: 73,600 € (XETRA)

In einem herausforderndem Umfeld gelang es Hornbach zum ersten Mal, die Schwelle von 6 Mrd. EUR beim Konzernumsatz zu übertreffen. Das Ergebnis ging jedoch um 20 Prozent zurück.

Mit 6,26 Mrd. EUR wurde nicht nur der Vorjahreswert von 5,88 Mrd. EUR übertroffen, sondern auch die Unternehmensprognose, die nur von einem marginalen Zuwachs im Vergleich zu 2021 ausging. Das Konzern-EBIT ging nach vorläufigen Zahlen auf 290 (Vorjahr 363) Mio. EUR zurück, und traf damit die Prognose von einem Rückgang im unteren zweistelligen Prozentbereich. Belastet haben das Ergebnis neben höheren Beschaffungs- und Personalkosten auch die gestiegene Inflation.

Baumärkte weiten Marktanteil aus

Der größte Umsatzanteil entfiel naturgemäß auf die ebenfalls börsennotierte Tochter Hornbach Baumarkt AG, welche die Erlöse um 6,3 Prozent auf 5,84 (VJ 5,50) Mrd. EUR gesteigert hat. In den deutschen Baumärkten wurden 2,86 (VJ 2,78) Mrd. EUR umgesetzt. Ein stärkerer Zuwachs von fast 10 Prozent auf 2,98 (VJ 2,72) Mrd. EUR war in den ausländischen Filialen zu verzeichnen, so dass der Auslandsanteil auf 51,0 (VJ 49,4) Prozent angestiegen ist. Der Anteil des Online-Umsatzes ermäßigte sich nach dem Corona-Boom erwartungsgemäß um 12,8 Prozent auf 823 (VJ 944) Mio. EUR.

Zum Geschäftsjahresende am 28. Februar 2023 betrieb Hornbach 97 (VJ 96) Baumärkte und unverändert zwei Bodenhaus-Fachhandelsmärkte. Interessant ist, dass sich der Marktanteil der Hornbach Baumärkte laut GfK in Deutschland von 13,1 Prozent im Vor-Pandemie-Jahr 2019 auf 14,9 Prozent im Jahr 2022 erhöht hat. Europaweit gehört die Baumarktkette zu den Top 5.

Baustoff Union wächst stärker

Der Teilkonzern Baustoff Union profitierte von der hohen Nachfrage nach Baumaterial, was zu einer Umsatzsteigerung im abgelaufenen Geschäftsjahr um 11,6 Prozent auf 421 (VJ 377,5) Mio. EUR führte. Zum Geschäftsjahresende zählte Baustoff Union 39 Standorte, wovon zwei in Elsass-Lothringen liegen.

Heimwerken liegt weiter im Trend

Eine Prognose für das neue Geschäftsjahr wird zwar erst Mitte Mai mit Vorlage der endgültigen Zahlen für 2022/2023 abgegeben. Der Vorstand zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass Heimwerken auch weiterhin angesagt sein wird. Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten neigen Menschen dazu, sich selbst handwerklich zu betätigen, um Geld zu sparen.

Fazit: Die Zahlen der Hornbach Holding lagen im Rahmen der Erwartungen. Das Baumarktgeschäft dürfte auch im laufenden Jahr weiter zulegen. Die Baustoff Union könnte meiner Einschätzung nach jedoch etwas Gegenwind erfahren, wenn sich die Baukonjunktur weiter abkühlt. Da dieser Teilkonzern aber in einem überschaubaren Rahmen zu Konzernumsatz und -ergebnis beiträgt, spielt das keine allzu große Rolle. Die Hornbach Holding-Aktie notiert nach wie vor mit einem deutlichen Abschlag auf den inneren Wert (ich hatte dazu an dieser Stelle berichtet), weshalb ich das Papier nach wie vor für kaufenswert halte und mich mit einer Anfangsposition auf dem aktuellen Kursniveau engagieren werde.

Jahr 2022/2023e* 2023/2024e* 2024/2025e*
Umsatz in Mrd. EUR 6,26 6,28 6,36
Ergebnis je Aktie in EUR 10,66 10,61 11,23
KGV 7 7 7
Dividende je Aktie in EUR 2,43 2,63 2,87
Dividendenrendite 3,31 % 3,58 % 3,90 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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