Analyse
09:00 Uhr, 21.09.2022

HORNBACH HOLDING – Ist ein KGV von 6 immer noch zu teuer?

Die Kursverläufe bei zahlreichen Nebenwerten sind mittlerweile von Angst und Panik geprägt. Logische Überlegungen und Gewinnprognosen scheinen immer weniger eine Rolle zu spielen.

Erwähnte Instrumente

  • Hornbach Holding AG&Co.KGaA - WKN: 608340 - ISIN: DE0006083405 - Kurs: 66,650 € (XETRA)

So auch bei der Hornbach Holding. Das extrem stabile Unternehmen, mit einer nahezu bombensicheren Bilanz und hoher Substanz, sowie führend im Onlinehandel für Heimwerkerbedarf, wird weiter abverkauft. Befürchten Börsianer, dass im nächsten Jahr niemand mehr in den Baumarkt geht? Das scheint der Fall zu sein.

Gelernt aus früheren Krisen

Das absolut höhere Gewinnniveau von Hornbach wurde sicherlich auch von einer Sonderkonjunktur durch Corona getragen. Das ist keine Frage. Doch schon Jahre zuvor hat Hornbach viel Geld in die Infrastruktur investiert und erfolgreich den Weg zu den heutigen Gewinnen geebnet. Als erstes Baumarktunternehmen hat man sich konsequent auch auf den Onlinehandel ausgerichtet.

Schauen wir uns an, wie sich Hornbach in der Finanzkrise geschlagen hat. Von 2007 bis 2009 stieg das EBIT von 119 Mio. UR auf 179 Mio. EUR an. Auch in der nachfolgenden Eurokrise 2012 konnte das Gewinnniveau stabil, bzw. gesteigert werden. Hornbach ist als Baumarktkette also per se nicht sonderlich krisenanfällig. Eine Begründung dazu: In wirtschaftlich schwierigen Zeiten mag die allgemeine Nachfrage zwar sinken, doch es verstärkt den Trend zum do-it-yourself. Bei Renovierungsarbeiten ist die Arbeitskraft oftmals der teuerste Faktor. Macht man die Dinge selbst, dann lässt sich Geld sparen. Um die Beschaffung der passenden Materialien kommt hingegen niemand herum.

Im Vergleich der letzten 10 Jahre, ist das KGV, mit einem Wert von 6 für dieses Jahr, auf einem historischen Tief angekommen. Das Geschäft wirft sehr hohe Cashflows ab und Hornbach expandiert weiter. Derzeit erwarten Analysten im laufenden Jahr einen Gewinnrückgang um rund 10 Prozent. Ob es tatsächlich so kommt? Frühere Krisen haben eher das Gegenteil gezeigt. Wir sind nach dem zweiten Quartal auf jeden Fall schlauer. Die Zahlen sollen am 29.09 erscheinen.

Fazit: Die Börse übertreibt es langsam aber sicher. Auch substanzstarke Unternehmen mit hohem Immobilienvermögen und vergleichsweise niedriger Verschuldung erwischt es heftig. Die freien Cashflows bei Hornbach sprudeln kräftig und das schon seit Jahren. Hornbach wird auch aus dieser Krise gestärkt hervorgehen und sollte für Anleger im Konsum-Bereich die erste Wahl sein.

2023 ist das jetzt angelaufene Geschäftsjahr

Jahr 2021 2022 2023e*
Umsatz in Mio. EUR 5456,00 5875,00 6038,00
Ergebnis je Aktie in EUR 10,33 12,48 11,06
Gewinnwachstum 20,81 % -11,38 %
KGV 6 5 6
KUV 0,2 0,2 0,2
PEG 0,3 neg.
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
Hornbach Holding AG&Co.KGaA
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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Hornbach Holding AG&Co.KGaA (long)

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1 Kommentar

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    warum wird eigentlich die Offenlegung möglicher Interessenkonflikte immer nur in seichtem Grau hingeschrieben, wohingegen alle anderen Informationen in sattem Schwarz geschrieben sind? Also mal zur Aktie selbst: fundamental mag das wohl stimmen, habe ich nicht überprüft, aber charttechnisch sieht es klar nach weiterem Abstieg aus. Der nächste Rutsch dürfte hierbei immens sein. Also lieber Abwarten und ab ca. 50 Euro einsammeln, am besten in mehreren Tranchen

    10:54 Uhr, 21.09.2022

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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