Hoppla, schon haben wir die 1.40 zu fassen!
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Erwähnte Instrumente
Der Euro eröffnet heute (06.35 Uhr) bei 1.4055, nachdem in den letzten 24 Handelsstunden im US- Handel Tiefstkurse bei 1.4008 markiert wurden. USD-JPY notiert derzeit bei 94.90. In der Folge stellt sich EUR-JPY auf 133.40, während EUR-CHF bei 1.5265 oszilliert.
In Japan legte die Industrieproduktion per Juni laut vorläufigen Berechnungen den Erwartungen entsprechend um 2,4% im Monatsvergleich zu. Damit ergab sich der vierte Anstieg in Folge.
Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um -24,4% nach zuvor -27,6%. Der Tiefpunkt wurde hier bei -36,9% per Februar 2009 markiert.
Auch in Japan scheinen die Tiefpunkte der Rezession hinter uns zu liegen. Im Jahresvergleich bleibt das Bild losgelöst von der Verbesserung sklerotisch. Im Monats- und Quartalsvergleich ergeben sich jedoch klare Anzeichen einer erfolgreichen Bodenbildung in diesem Sektor.
Weder der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftgüter in den USA noch das "Beige Book" konnten gestern nachhaltige positive Akzente für die Finanzmärkte liefern.
Das "Beige Book" mit den Berichten über die Konjunkturlage in den einzelnen regionalen Distrikten der Fed belegt, daß die Marktteilnehmer, die eine schnellere Erholung in den USA gegenüber anderen wesentlichen Regionen der Welt erwarteten, kleine Brötchen backen sollten. Vor dem Hintergrund des aktuellen Datenkranzes als auch den Einlassungen der regionalen Feds ist diese Sichtweise nicht haltbar.
Nach Ansicht der regionalen Feds
* hat das Tempo der Konjunkturentschleunigung abgenommen, zum Teil ist die Lage stabilisiert.
* Der Arbeitsmarkt bleibt überwiegend schwach. Die Anzahl der Beschäftigten sinkt weiter.
* Im Bereich der Produktion kommt es zu einer bescheidenen und unegalen Erholung des Ausstoßes im Laufe der folgenden sechs bis zwölf Monate.
* Der Gewerbeimmobiliensektor sei in allen Distrikten der Fed schwach.
Wir erlauben uns, einen Chart mit den offiziellen Zielraten der Fed Funds beizufügen. Die Tendenz der Zinspolitik ausgehend vom Anfang der 90er Jahre ist unverkennbar.
So sieht Zins- und Geldpolitik aus, die keine Heilung struktureller Probleme erlaubt, sondern mit den Breitbandantibiotika Zinssenkung und Liquidität jedwede Krise oberflächlich kuriert, um dann ultimativ festzustellen, daß diese Breitbandantibiotika irgendwann an Wirkung verlieren. (in der Medizin ist das hinlänglich bekannt …)
Für diese Erkenntnis bedarf es übrigens nicht des Status eines "Maestro", sondern lediglich einer guten Portion "Gesunden Menschenverstands" (GMv)! Offensichtlich war dieser GMv in "short supply"!
Der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter sank per Berichtsmonat Juni überraschend stark im Monatsvergleich um -2,5%. Analysten hatten einen Rückgang um -0,6% prognostiziert.
Hintergrund des aktuellen Rückgangs war einerseits eine Abnahme der Aufträge für Kfz um 1% als auch andererseits ein Kollaps der Aufträge für Flugzeuge um 39%. Der Transportsektor, allen voran der Bereich Flugzeuge, ist notorisch volatil. Ohne den Transportsektor kam es zu einer Zunahme um 1,1%. Diese Tatsache läßt sich als Hoffnungsträger verkaufen.
Der Vormonatswert wurde von +1,8% auf +1,3% revidiert. Das Juniergebnis ebnet damit die vorangegangenen Anstiege per Mai um 1,3% und per April 1,4% weitestgehend ein.
Der Blick auf den Chart belegt, daß das Thema Bodenbildung in diesem Sektor der US-Wirtschaft weiterhin hoffähig bleibt.
Bezüglich der heute zu veröffentlichenden Daten verweisen wir auf die unten angeführte Datenbox. Wir werden uns morgen dezidiert mit den Ergebnissen beschäftigen.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das zunächst eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Weitere Rückgänge bis circa 1.3800 sind insbesondere aus technischer Sicht möglich. Auf ermäßigter Kursbasis ist jedoch gutes mittel- bis langfristiges EURKaufinteresse im höchsten Maße wahrscheinlich. Ein Überwinden der Widerstandszone bei 1.4150 - 80 dreht den Bias auf positiv.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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