Hopp oder Topp? Wichtige Woche vor uns!
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Liebe Leser,
manchmal kommt es an der Börse wie geplant. Letzte Woche hatte ich betont, dass wir ab Dienstag eine technische Gegenbewegung sehen sollten. Der Turnaround setzte zwar erst 24 Stunden später ein, fiel dafüber aber um so dynamischer aus. Der S&P 500 Index holte in einer reaktiven Rallye etwa die Hälfte der vorhergehenden Verluste auf.
Kaum erstaunlich, war der S&P 500 Index am Montag technisch betrachtet in vielerlei Hinsicht derart übertrieben überverkauft wie seit dem Crash von 1987 nicht mehr. Gleichzeitig sind bei so manchen Privatanlegern die Sicherungen durchgebrannt. Aktien- und Rentenfonds verbuchten im Juli und August die ersten 2-monatigen Netto-Kapitalabflüsse seit Ende 2008. Oma, Opa und Onkel Alfred haben mit einem Aktenkoffer voller Geld die Flucht ergriffen. Wunderbar!
Wer die Emotionsbrille aber ablegen konnte und nicht dem Geschreih der Medien lauschte, der konnte richtig Geld verdienen! Vor allem am Montag kam es in Folge des computerisierten Aktienhandels und wegen des breiten Verkaufsdrucks durch die börsennotierten Indexfonds zu Fehlbewertungen und unglaublichen Chancen bei Aktien wie Facebook, Apple, J.P. Morgan und General Electric.
Doch blicken wir nun nach vorne. Die kommende Woche wird weitaus schwieriger ausfallen. Der S&P 500 Index dürfte es schwer haben bereits im ersten Anlauf die Spanne von 1977 bis 2000 Punkten zu durchbrechen. V-förmige Erholungsphasen sind eher selten. Eine reaktive Rallye, die einer Verkaufswelle von 17 bis 25 Tagen folgt, hält historisch betrachtet zwischen zwei bis sieben Handelstagen an. Danach knickt der Aktienmarkt für gewöhnlich erneut ein, um die alten Tiefs erneut zu testen. Bildet sich dann eine “Double-Bottom” und wir haben eine W-förmige Formation, sollte die nächste Erholung mehr Substanz haben.
Am Rande sei bemerkt, dass der Optimismus unter den Profis extreme Niveaus erreicht. Der Smart Money Confidence Index signalisiert, dass 90 Prozent der institutionellen Anleger bullisch sind. Wer wissen will wann der Wind dreht, der sollte vor allem die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen im Auge behalten. Die Korrelation zwischen den Staatsanleihen und dem S&P 500 Index war letzte Woche ausgesprochen hoch. In anderen Worten: Ging es bei den Renditen bergauf, folgte der Aktienmarkt.
Ein Indikator dafür, dass die Wirtschaftsdaten in der kommenden Woche ausgesprochen wichtig sein werden. Neben dem Autoabsatz steht auch der Einkaufsmanager Index der Industrie und der Dienstleister an, sowie auch der wichtige Arbeitsmarktbericht am Freitag. Liegen die Daten im Rahmen der Erwartungen oder sogar über den Zielen, und das Vertrauen in die US-Wirtschaft zieht an, haben die Bullen am Aktienmarkt bessere Chancen.
Die Wall Street knickte auch im Umfeld der Asienkrise 1998 rund 10 Prozent ein. Als Anlegern aber das Licht aufging, dass sich die US-Wirtschaft von dem Trend abkoppeln kann, startete der Aktienmarkt durch. Ob wir in diesem Jahr ein Déjà-vu erleben, werden die kommenden fünf Handelstage zeigen. Fallen die Wirtschaftsdaten schwach aus, dann “run for the Hills”!
Ihr Markus Koch
wat, wir sollen uffn berg rennen?