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14:19 Uhr, 26.05.2020

Hohe Unsicherheit: ZEW-Konjunkturerwartungen für China brechen ein

Der vom ZEW-Institut und der Fudan Universität in Shanghai ermittelte CEP-Indikator für China fiel im Mai um 21,7 auf 14,8 Punkte zurück. Damit wird der Anstieg des Vormonats zum größten Teil wieder zurückgenommen.

Mannheim/ Shanghai (Godmode-Trader.de) - Die ZEW-Konjunkturerwartungen für China haben sich im Mai eingetrübt. Der vom ZEW-Institut und der Fudan Universität in Shanghai ermittelte CEP-Indikator fiel um 21,7 Punkte auf einen Wert von 14,8 Punkten zurück. „Damit wird der Anstieg des Vormonats, der 25,4 Punkte betrug, zum größten Teil wieder zurückgenommen“, kommentierte das ZEW-Institut.

Der CEP-Indikator gibt die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarktexperten für China auf Sicht von zwölf Monaten wieder. „Die starken Schwankungen des CEP-Indikators in den letzten Monaten zeigen, dass die befragten Experten derzeit sehr unsicher sind, wie die weitere Entwicklung der chinesischen Wirtschaft aussehen könnte“, sagt ZEW-Ökonom Michael Schröder.

Die Prognosen für das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) wurden ebenfalls zurückgenommen. Für das zweite Quartal 2020 beträgt die durchschnittliche Prognose aktuell nur noch 0,5 Prozent; im April erwarteten die Experten noch einen Anstieg von 2,0 Prozent. Für das dritte Quartal wurde die Prognose von 4,2 Prozent auf 3,5 Prozent gesenkt. „Der vermutete Verlauf der Wirtschaftsentwicklung mit einer Trendwende in diesem Sommer bleibt damit zwar bestehen, allerdings derzeit auf einem niedrigeren Wachstumsniveau“, konstatierte Schröder. Für das gesamte Jahr 2020 wird ein Wachstum von nur noch 2,1 Prozent prognostiziert. Im Vormonat waren es noch 3,4 Prozent.

„Dieses für chinesische Verhältnisse sehr niedrige Wirtschaftswachstum lässt sich nach Einschätzung der Experten nur durch eine weitere deutliche Zunahme der Verschuldung und des Staatskonsums erreichen. Im Gegensatz zum privaten Konsum und den privaten Investitionen, die beide nach wie vor recht schwach eingeschätzt werden, soll der Staatssektor immer mehr zu einer treibenden Kraft der Konjunkturentwicklung werden“, so Schröder. Die relativ pessimistische Einschätzung der Wirtschaftsentwicklung der kommenden Monate spiegelt sich auch in den Brancheneinschätzungen sowie den Prognosen für die wichtigsten Wirtschaftsregionen Chinas wider. Auch bei der Entwicklung der Immobilienpreise dominieren laut ZEW inzwischen die negativen Vorzeichen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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