Hohe Unsicherheit: ZEW-Konjunkturerwartungen für China brechen ein
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Mannheim/ Shanghai (Godmode-Trader.de) - Die ZEW-Konjunkturerwartungen für China haben sich im Mai eingetrübt. Der vom ZEW-Institut und der Fudan Universität in Shanghai ermittelte CEP-Indikator fiel um 21,7 Punkte auf einen Wert von 14,8 Punkten zurück. „Damit wird der Anstieg des Vormonats, der 25,4 Punkte betrug, zum größten Teil wieder zurückgenommen“, kommentierte das ZEW-Institut.
Der CEP-Indikator gibt die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarktexperten für China auf Sicht von zwölf Monaten wieder. „Die starken Schwankungen des CEP-Indikators in den letzten Monaten zeigen, dass die befragten Experten derzeit sehr unsicher sind, wie die weitere Entwicklung der chinesischen Wirtschaft aussehen könnte“, sagt ZEW-Ökonom Michael Schröder.
Die Prognosen für das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) wurden ebenfalls zurückgenommen. Für das zweite Quartal 2020 beträgt die durchschnittliche Prognose aktuell nur noch 0,5 Prozent; im April erwarteten die Experten noch einen Anstieg von 2,0 Prozent. Für das dritte Quartal wurde die Prognose von 4,2 Prozent auf 3,5 Prozent gesenkt. „Der vermutete Verlauf der Wirtschaftsentwicklung mit einer Trendwende in diesem Sommer bleibt damit zwar bestehen, allerdings derzeit auf einem niedrigeren Wachstumsniveau“, konstatierte Schröder. Für das gesamte Jahr 2020 wird ein Wachstum von nur noch 2,1 Prozent prognostiziert. Im Vormonat waren es noch 3,4 Prozent.
„Dieses für chinesische Verhältnisse sehr niedrige Wirtschaftswachstum lässt sich nach Einschätzung der Experten nur durch eine weitere deutliche Zunahme der Verschuldung und des Staatskonsums erreichen. Im Gegensatz zum privaten Konsum und den privaten Investitionen, die beide nach wie vor recht schwach eingeschätzt werden, soll der Staatssektor immer mehr zu einer treibenden Kraft der Konjunkturentwicklung werden“, so Schröder. Die relativ pessimistische Einschätzung der Wirtschaftsentwicklung der kommenden Monate spiegelt sich auch in den Brancheneinschätzungen sowie den Prognosen für die wichtigsten Wirtschaftsregionen Chinas wider. Auch bei der Entwicklung der Immobilienpreise dominieren laut ZEW inzwischen die negativen Vorzeichen.
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