Analyse
07:20 Uhr, 24.04.2018

Hohe Rendite bei geringer Volatilität: Das Anleger-Paradies ist Geschichte!

2017 ist lange vorbei. So sind es auch die Geldgeschenke, die Anleger einsacken konnten. Das Börsenpflaster ist härter geworden und so wird es vorerst auch bleiben.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 2.670,29 Pkt (Chicago Mercantile Exchange) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.670,29 Pkt (Chicago Mercantile Exchange)

Man kann gar nicht oft genug betonen, wie außergewöhnlich das Jahr 2017 war. Der Markt kannte nur die nördliche Richtung und dies bei besonders niedriger Volatilität. Im Langfristchart kann man die besonders niedrige Volatilität im vergangenen Jahr gut erkennen. Mit Werten von deutlich unter 10 % war 2017 ein besonderes Jahr.

Diese Zeiten sind nun erst einmal vorbei. Keiner kann genau sagen, wann die Zeit niedriger Volatilität vorbei ist, doch wenn sie erst einmal vorbei ist, dauert die Phase höherer Volatilität an. Es kann sich dabei um Jahre handeln. In dieser Zeit können die Kurse durchaus steigen. So ist es ja nicht. Man muss sich aber eben auf eine wenig gradlinige Performance einstellen.

Performance ohne höheres Risiko ist nur schwer zu erzielen. Risiko ist hierbei gleichbedeutend mit Volatilität. Setzt man die Rendite zum Risiko ins Verhältnis, bekommt man die Sharpe Ratio. Je höher diese ist, desto höher die Performance im Vergleich zum Risiko.

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2017 hatten wir das beste Jahr seit den 50er Jahren. Das zeigt wie selten eine so hohe Rendite bei so niedriger Schwankungsbreite erzielt wird. Rein empirisch sehen wir das ungefähr alle 50 Jahre. Ist diese Zeit erst einmal vorbei – und das ist sie ja eindeutig – wird es für Anleger ungemütlicher.

Das kann zum Problem werden. Anleger haben lange Zeit außergewöhnlich viel verdient und das dazu noch mit geringem Risiko. Das führt in der Regel dazu, dass bei einem Trendwechsel von niedriger zu hoher Volatilität einige Fehler gemacht werden.

Dazu gehört unter anderem Overtrading. Der Markt wechselt derzeit gefühlt alle paar Tage seine Richtung. Diese häufigen Trendwechsel sind tatsächlich nur gefühlt. Der Markt steckt immer noch in der Korrektur. Daran hat sich nichts geändert. Dadurch, dass die Tagesbewegungen jedoch viel höher sind und man sie einfach nicht mehr gewohnt ist, fühlen sich die großen Bewegungen wie ein Trendwechsel an.

Viele tappen dann in die Falle und gehen bei jedem Wechsel mit dem Markt. Am Ende verursacht das Kosten und bringt vermutlich nicht einmal einen positiven Return. Wir wissen aktuell einfach noch nicht, ob sich der Markt noch einmal aufrappelt und neue Hochs erreicht oder doch von einer Korrektur in einen Bärenmarkt wechselt.

Bevor das nicht klar ist, verlieren Anleger durch schnelles Hin und Her viel Geld. Am besten ist es, wenn man auf die Entscheidung wartet und erst dann wieder große Positionen eingeht. Das erfordert Geduld und starke Nerven. Es ist alles andere als leicht und fordert Anlegern einiges ab. Genau hier unterscheidet sich aber der erfolgreiche vom erfolglosen Anleger.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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