Hoffen auf ein Wunder...
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Montag:
Im saisonbereinigten Monatsvergleich ist der Wert des japanischen Auftragseingangs im Maschinenbau im Mai um 14,5 % gesunken nachdem er bereits im Vormonat um 4,0 % zurückgegangen war. Die Kernrate ohne volatile Orders ist im privaten Sektor binnen gleicher Frist um 14,8 % gesunken, nach noch +5,7 % im Vormonat.
Die offizielle Vorausschätzung für das erste Quartal geht von einem Rückgang der Auftragseingänge in Höhe von 9,4 % aus, nachdem der Auftragseingang im vorangegangenen Quartal um 7,1 % nach oben gegangen war. Im privaten Sektor ohne die volatilen Orders liegt die Schätzung des ersten Quartals bei +2,5 % nach 0,9 % im Vorquartal.
Die Arbeitslosenquote in der Schweiz ist im Juni auf 2,7 % gesunken von 3,0 % im Vormonat. Die Zahl der Arbeitslosen lag Ende des Monats bei 114.868 und damit um 3.992 niedriger als im Vorjahresmonat. Gleichzeitig erhöhte sich die Zahl der offenen Stellen um 241 auf 17.493.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Gesamtumsatz im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland im Mai um 0,7 % gestiegen. Im Vormonat hatte das Minus 0,9 % betragen (revidiert von -1,3 %). Der Inlandsumsatz ist im Mai-Jahresvergleich um 0,3 % geklettert, der Umsatz mit dem Ausland um 1,2 %.
Im Saison- und arbeitstäglich bereinigten Vergleich zum Vormonat legte der Umsatz-Volumenindex im Dezember um 0,7 % zu nach -0,7 % im Vormonat. Im Inlandsgeschäft sank der Index dabei um 1,4 %, im Auslandsgeschäft kletterte er um 3,0 %.
Die deutsche Handelsbilanz weist für Mai einen Überschuss in Höhe von 15,3 Mrd. Euro aus nach 14,5 Mrd. Euro (revidiert von 14,4 Mrd. Euro) im Vormonat und 14,6 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Aufgelaufen sind im aktuellen Jahr bereits 75,2 Mrd. Euro, verglichen mit 66,3 Mrd. Euro im Vergleichszeitraum im Vorjahr.
Die Leistungsbilanz in Deutschland zeigt im Mai-Saldo ein Plus in Höhe von 9,0 Mrd. Euro. Im Vormonat lag der Überschuss bei 11,0 Mrd. Euro (revidiert von 11,2 Mrd. Euro), im Vorjahr bei 7,4 Mrd Euro. In den ersten 5 Monaten 2012 lag der Überschuss bei 61,1 Mrd. Euro, im Vorjahr zur gleichen Zeit betrug das Plus 55,2 Mrd. Euro.
Die Ausfuhren sind im Mai zum Vorjahr um 0,5 % auf 92,5 Mrd. Euro geklettert. Im Jahr 2012 bis zum Mai waren es 455,6 Mrd. Euro nach noch 437,1 Mrd. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Einfuhren nach Deutschland sind gegenüber dem Vorjahres-Mai um 0,2 % auf 77,2 Mrd. Euro gesunken. Im Jahr 2012 bis zum Mai waren es 380,4 Mrd. Euro nach noch 370,9 Mrd. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Im April ist die Zahl der Insolvenzen in Deutschland insgesamt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,9 % auf 12.235 zurückgegangen. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist dabei binnen gleicher Frist um 0,5 % auf 2.573 gesunken.
Im Zeitraum Januar bis April 2012 ist die Zahl der Insolvenzen insgesamt verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 2,9 % auf 51.574 gesunken, während die Unternehmensinsolvenzen in Deutschland im Vergleich um 0,6 % auf 10.056 zurückgegangen sind.
Die Zahl der Professoren und Professorinnen an deutschen Hochschulen ist im Jahr 2011 zum Vorjahr um 3,0 % auf 334.200 gestiegen. Der Anteil der Frauen innerhalb der Professorenschaft im Jahr 2011 lag bei 19,8 %.
Dienstag:
Die Zahl der deutschen Gästeübernachtungen ist im Mai gegenüber dem Vorjahr um 10 % auf rund 39,0 Mio. geklettert.
Die Baupreisindices für Wohngebäude in Deutschland sind im Mai 2012 gegenüber dem Vorjahr um 2,7 % gestiegen. Für Bürogebäude und gewerbliche Betriebsgebäude erhöhten sich die Baupreisindizes um 2,5 % gestiegen. Der Index für den Straßenbau legte um 3,9 % zu, während der Index für die Instandhaltung binnen gleicher Frist um 3,1 % kletterte.
Die französische Industrieproduktion im Mai gegenüber dem Vormonat um 1,9 % gesunken. Erwartet worden war ein Rückgang um 1,1 % nach zuletzt +1,5 %. Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich ein leichtes Minus von 0,1 %.
Der britische Produktionsindex ist im Mai auf Jahressicht um 1,6 % gefallen. Im Vormonat lag der Jahresvergleich mit 1,0 % im Minus. Im Mai allein ist die Produktion zum Vormonat um 1,0 % geklettert nach zuvor 0,0 %. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe kletterte in gleicher Zeit um 1,2 %, nach -0,7 % zuvor.
Auf Jahressicht ist die italienische Industrieproduktion im Mai um 6,9 % gesunken . Im Vergleich zum Vormonat steigt der Index um 0,8 %.
Unser Kommentar:
Bei diesen Zahlen kann man nur noch auf ein Wunder hoffen: Wenn im krisengeschüttelten Italien die Industrieproduktion innerhalb nur eines Monats um fast sieben Prozent (!) in die Tiefe stürzt, dann gibt das für die kommenden Monate Anlass zu den schlimmsten Befürchtungen. Die Indizes der Einkaufsmanager hatten das schon vor längerer Zeit angekündigt: In Italien ist Land unter.
Sollte man also den ESM doch sobald wie möglich an den Start schicken?
Ja, wenn man alle demokratischen Bedenken über Bord werfen und das Unvermeidliche noch etwas hinauszögern will.
Nein, wenn man der Ansicht ist, dass nur noch ein harter Schnitt helfen kann. Fraglos keine einfache Entscheidung. Letztlich werden wir aber wohl nicht darum herum kommen, den Realitäten besser heute als morgen ins Auge zu sehen...
Mittwoch:
In Japan ist der Dienstleistungssektorindex (tertiärer Industriesektor) im Mai gestiegen. Der Indikator erhöhte sich saisonal bereinigt um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat April auf 99,1 Einheiten, wie das Ministry of Economy, Trade and Industry (METI) mitteilte.
In Japan sind die inländischen Produktpreise im Juni gesunken. Der entsprechende Corporate Goods Price Index (CGPI) sank um 1,3 Prozent im Jahresvergleich, wie die Bank of Japan (BoJ) mitteilte. Ökonomen hatten im Vorfeld nur mit einem Rückgang um 0,9 Prozent gerechnet. Begründet wurde der größte Rückgang der letzten 2 Jahre mit rückläufigen Preisen für Gas, Chemikalien und bestimmte Metalle aufgrund der sinkenden weltweiten Nachfrage.
Die Verbraucherpreise in Deutschland sind zum Vormonat um 0,1 % gesunken nach zuletzt -0,2 %. Die Jahresteuerung liegt bei +1,7 % nach zuvor +1,9 %.
Der für Europa berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland hat sich im Januar gegenüber dem Vorjahr um 2,0 % erhöht. Im Monatsvergleich sank der harmonisierte Index um 0,2 %.
Die Zahl der Ehescheidungen in Deutschland ist im Jahr 2011 leicht gestiegen. Insgesamt wurden 187.600 Ehen geschieden, gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Anstieg in Höhe von 0,3 %.
In fast der Hälfte der Fälle wurden Ehen mit minderjährigen Kindern geschieden. Insgesamt waren im Jahr 2011 148.200 Kinder betroffen.
Unser Kommentar:
Auf eine Sache würde ich jede Wette abschließen: Sobald die Krise auch in Deutschland „richtig“ angekommen ist, das mag noch ein Jahr dauern, vielleicht auch zwei, wird die Zahl der Ehescheidungen in Deutschland deutlich zurück gehen. Die Krise wird die Menschen zusammenrücken lassen. Man sollte besser gar nicht so lange warten, sondern soziale Kontakte und Freundschaften schon heute pflegen...
Die US-amerikanische Handelsbilanz weist für Mai ein Defizit in Höhe von 48,7 Mrd. US-Dollar aus. Erwartet wurde ein Minus im Bereich 48,9 bis 50,6 Mrd. US-Dollar. Im Vormonat hatte das Defizit noch bei 50,1 Mrd. US-Dollar gelegen.
Donnerstag:
Die französischen Verbraucherpreise sind im Juni zum Vormonat gleich geblieben. Zuletzt waren sie um 0,1 % zurückgegangen. Die Jahresteuerung liegt bei 1,9 %.
Die deutschen Großhandelspreise sind im Juni gegenüber dem Vormonat um 1,1 % gesunken nach -0,7 % im Vormonat. Im Jahresvergleich ist der Preisindex des Großhandels in Deutschland um 1,1 % geklettert nach zuvor 1,7 %.
Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im saisonbereinigten Monatsvergleich im Mai um 0,6 % geklettert. Erwartet wurde ein Wert von 0,0 %. Im Vormonat war die Produktion der Eurozonen-Industrie um 1,1 % gefallen (revidiert von -0,8 %). Im Jahresvergleich hat die Produktion in der Industrie um 2,8 % abgenommen nach zuvor -2,4 %. Damit wurde der für den Vormonat veröffentlichten Rückgang von -3,2 % nach oben revidiert.
Die US-amerikanischen Importpreise sind im Juni zum Vormonat um 2,7 % gefallen nach zuletzt +1,2 % (revidiert von 0,3 %). Ohne Öl sind die Einfuhrpreise in den Vereinigten Staaten um 0,3 % gefallen nach zuvor -0,1 %.
Die US-amerikanischen Exportpreise sind im Juni zum Vormonat insgesamt um 1,7 % gefallen nach zuvor -0,4 %. Ohne landwirtschaftliche Erzeugnisse sind die Ausfuhrpreise um 1,4 % gefallen nach zuletzt -0,6. Damit wurde der Vormonatswert von zunächst veröffentlichten -0,5 % nach unten revidiert.
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 350.000 gefallen. Erwartet wurden 360.000 bis 375.000 neue Anträge nach zuvor 374.000.
Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 33 Bcf auf 3.135 Bcf gestiegen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 57 Bcf geklettert, im Vorjahr hatten sie bei 2.587 Bcf gelegen.
Das US-amerikanische Haushaltsdefizit liegt im Juni bei 59,7 Mrd. US-Dollar.
Freitag:
Die chinesische Volkswirtschaft hat sich im 2. Quartal weiter abgekühlt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im 2. Quartal um 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu, wie das National Bureau of Statistics am heutigen Freitag mitteilte. Die Daten waren von Marktteilnehmern mit Spannung erwartet worden. Das Wachstumstempo ist damit das Geringste seit dem ersten Quartal 2000.
Die chinesische Industrieproduktion ist im Juni um 9,5 Prozent gegenüber dem Juni 2011 gestiegen, nach einem Anstieg von 9,6 Prozent im Mai. Die Prognose lag bei 9,8 Prozent. Der chinesische Einzelhandelsumsatz legte um 13,7 Prozent im Jahresvergleich zu, nach einem Anstieg um 13,8 Prozent im Mai. Die Prognose lag bei 13,6 Prozent.
„Der Abschwung der chinesischen Wirtschaft ist nicht so schlimm wie zur Zeit der Finanzkrise 2008/2009. Jedoch ist der Abschwung so stark wie in der asiatischen Finanzkrise“, zeigte sich IHS-Analyst Xianfang Ren besorgt.
Die japanische Industrieproduktion ist im Mai zum Vormonat in der revidierten Fassung um 3,4 % gefallen (revidiert von -3,1 %). Im Vergleich zum Vorjahr kletterte die Produktion in der Industrie um 6,0 %.
Die schweizerischen Erzeuger- und Importpreise sind zum Vormonat um 0,3 % gesunken. Auf Jahressicht liegt das Minus bei 2,2 %.
Die US-amerikanischen Erzeugerpreise sind im Juni um 0,1 % gestiegen. Erwartet wurde ein Rückgang im Bereich von 0,5 bis 0,8 %. Im Monat zuvor waren die Preise der Erzeuger um 1,0 % gefallen. Die Kernrate der US Produzentenpreise ist um 0,2 % gestiegen. Erwartet wurde hier ein Wert von 0,2 % nach zuletzt ebenfalls 0,2 %.
Ein starker Sonnensturm wird am heutigen Samstag auf die Erde treffen. Das kündigten die Weltraumagenturen NASA und Esa sowie die US-Wetterbehörde NOAA am Freitag an. Der Sturm hatte sich am Donnerstag von der 150 Millionen Kilometer entfernten Sonne gelöst. "Er rast mit hoher Geschwindigkeit Richtung Erde", sagte ein Sprecher des Esa-Satellitenkontrollzentrums Esoc in Darmstadt. Stromnetze und Handy-Verbindungen könnten beeinträchtigt werden, ebenso der Flugverkehr. Die Auswirkungen könnten Skandinavien, Kanada und Nordeuropa treffen.
Unser Kommentar:
Nach Angaben der NASA sind Sonnenstürme in diesem Jahr noch öfter zu erwarten, insbesondere auch gegen Jahresende. Der Samstag könnte eine Vorgeschmack auf das kommende Jahr 2013 geben. Dann soll die Sonnenaktivität ihren Höhepunkt erreichen. Ein Stromausfall über mehrere Tage wäre dabei nach bisherigem Kenntnisstand keine Überraschung...
Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de
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