Hochzinssegment hat gute Chancen einem weiteren Abschwung standzuhalten
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London (BoerseGo.de) - „Das größte gesamtwirtschaftliche Risiko geht weiterhin von Griechenland und der Eurozone aus“. Diese Ansicht vertritt Western Asset-Fondsmanager Ian Edmonds. Athen bleibe wohl zunächst in der Eurozone, weil es auf die finanziellen Hilfen angewiesen sei. Doch die versöhnlichen Töne der neuen Regierung haben die Märkte lediglich etwas beruhigt. Aggressivere Schritte könnten den Euro jedoch stark treffen. Daher haben wir uns gegen das Abwärtsrisiko abgesichert“, schreibt Edmonds. Mit Blick auf die immer noch niedrigen Renditen von Staatsanleihen setzt das Western-Asset-Team Derivate ein, um Schwankungen auszugleichen.
Der Fondsmanager setzt bei dem von ihm verwalteten „Legg Mason Western Asset Global Multi Strategy Fund“ setzt Edmonds weiterhin auf die USA und die Schwellenländer. Die Duration des Portfolios liegt derzeit bei etwa 4,3 Jahren und ist auf Staats-, Investment Grade-, Hochzins- und Schwellenländer-Anleihen verteilt. Hochzinsanleihen machen etwa 22 Prozent des Fonds aus und stammen überwiegend aus den USA. In diesem Segment rechnen die Ratingagenturen laut Edmonds mit einem Anstieg der Ausfallraten von aktuell zwei bis drei Prozent auf ungefähr fünf Prozent, sollte die Weltwirtschaft erneut in eine Rezession steuern. „Die Renditeaufschläge von Hochzinsanleihen liegen aber bereits bei sechs Prozent, der Markt berücksichtigt also schon höhere Ausfälle. Ende 2009 hatten 2014 fällige Hochzinsanleihen einen Gegenwert von insgesamt 600 Milliarden US-Dollar. Doch die Unternehmen haben die Laufzeitenprofile geschickt verlängert, so dass es sich jetzt um weniger als 150 Milliarden US-Dollar handelt. Damit hat das Hochzinssegment gute Chancen, einem weiteren Abschwung standzuhalten.“
Schwellenländer-Anleihen sind mit mehr als einem Viertel im Portfolio enthalten. Der überwiegende Teil wird in US-Dollar laufenden Staats- und Unternehmensanleihen investiert. Im Westen liegt die Schuldenquote gemessen am Bruttoinlandsprodukt laut Edmonds bei etwa 100 Prozent. „Die Schwellenländer hingegen sind meist deutlich geringer verschuldet. Hier liegen die Quoten im Schnitt unter 40 Prozent, bei viel höherem Wachstum", sagt Edmonds. „Uns gefällt es, dass diese Regionen besser gerüstet sind mit ihren Schulden umzugehen. Schwellenländer-Anleihen werden mit Renditen von etwa sechs Prozent gehandelt – und damit auf demselben Niveau wie die angeschlagenen Länder Italien und Spanien. Für uns ist das ein attraktives Risiko-Ertragsverhältnis“.
Edmonds hält im Fonds auch einige US-Staatsanleihen und deutsche Bundesanleihen, um ein Gegengewicht für das Kredit-Engagement zu schaffen, sowie rund zwölf Prozent in Investment Grade-Anleihen. Auch hier liegt der Anlageschwerpunkt in den USA. Etwa die Hälfte des Investment Grade-Engagements stammt aus dem Finanzsektor, überwiegend aus den USA und Großbritannien und nicht aus dem Euroraum. „Gesamtwirtschaftlich gesehen sind die USA immer noch auf gutem Wege, trotz der zuletzt schwächeren Daten, ein BIP-Wachstum von zwei bis drei Prozent zu erreichen - denn die Banken sind in guter Verfassung, der Häusermarkt stabilisiert sich, und die Energiepreise sinken stark.“
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