Hochzinsanleihen sind attraktive Alternative
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Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) – Der negative Ausblick für das globale Wachstum und die anhaltenden Staatsschuldenprobleme in Europa und den USA sorgen für Verunsicherung an den Kapitalmärkten. Die Folge: Anleger das Risiko in ihren Portfolios reduziert. Ian Spreadbury, Manager des Fidelity European High Yield Fund, gibt vor dem Hintergrund der Probleme im Finanzsektor einen Ausblick auf den Markt für Hochzinsanleihen in Europa.
Nach Meinung des Fidelity-Experten werden sich die Märkte noch für einige Zeit in einem Umfeld niedrigen Wachstums und niedriger Zinsen bewegen. Das Problem der Staatsschulden sei weder in der Eurozone noch anderswo gelöst. Eine wirtschaftliche Erholung werde aber erst nach einem Schuldenabbau in den entwickelten Volkswirtschaften möglich sein. Für Spreadbury ist die Situation aber nicht mit der im Herbst 2008 zu vergleichen: "Unternehmenstitel sind in einer wesentlich besseren Verfassung. Unternehmen haben Schulden abgebaut, die Kosten sind unter Kontrolle, und es gab auch keine unverhältnismäßigen Übernahme- oder Transaktionswellen, die dem Markt Liquidität entzogen hätten. Ermutigend sind außerdem die soliden operativen Ergebnisse und die Liquidität der Unternehmen."
Laut dem Fidelity-Experten gibt die derzeitige Situation mehr Anlass zur Sorge um Finanztitel als um die Titel anderer Branchen. Da Finanztitel einen großen Teil des Marktes für Hochzinsanleihen ausmachen, ist ihr Einfluss groß. Das niedrigere Wirtschaftswachstum zwingt die Banken der westlichen Industrieländer verstärkt dazu, ihren Verschuldungsgrad zu reduzieren und ausreichend Kapital vorzuhalten – nicht zuletzt, um den Kapitalanforderungen der Regulierungsbehörden nachzukommen. "In Verbindung mit schwachen globalen Aktienmärkten wird das die Passivseite ihrer Bilanzen noch mehr unter Druck setzen. Ich erwarte daher weitere Abwertungen im Finanzsektor, also mehr Banken, die zum High Yield-Sektor zählen. Umso wichtiger ist es für Anleger, die richtigen Titel auszuwählen", ist Spreadbury überzeugt.
Die Schlüsselfrage dabei ist für Spreadbury, ob der Markt für Unternehmensanleihen trotz des schwachen Finanzsektors gute Ergebnisse erzielen kann: "Geht man von einem weiteren Schuldenabbau im Bankensektor aus, wird das die Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen verschlechtern. Das Umfeld macht es Banken nicht einfach, denn sie können nicht alles aushalten: geringeres Wirtschaftswachstum, steigende Eigenkapitalerfordernisse und die Besteuerung von Finanztransaktionen. Die Schere zwischen Gewinnern und Verlierern im Bankensektor sollte sich daher weiter öffnen." Nach Ansicht des Fondsmanagers ist es in volatilen Zeiten wichtig, in Unternehmen mit möglichst geringen ausstehenden Kreditsummen zu investieren. Sie sind vor allem in defensiven Branchen wie der Medien-, Telekommunikations- und Verpackungsindustrie zu finden.
Insgesamt seien die Vorzüge eines diversifizierten Portfolios so wichtig wie eh und je. „Aktienrenditen sind ein Teil der Lösung, aber aufgrund ihrer Volatilität nichts für vorsichtige Anleger. Bei weitaus geringerer Volatilität sind deshalb Hochzinsanleihen für mittelfristig orientierte Anleger eine interessante Alternative“, so der Manager abschließend.
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