Hochzinsanleihen bieten vielversprechende Anlagechancen
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London (BoerseGo.de) – „Europa kann seine Probleme selbst in den Griff bekommen“. Jim Leaviss, Leiter Anleihen bei M&G Investments zufolge wird eine Kombination aus Wirtschaftswachstum, fiskalischen Sparmaßnahmen, Schuldenschnitten und finanzieller Zurückhaltung Europa heilen. Die Ungleichgewichte, die für die Probleme in Europa maßgeblich verantwortlich sind, müssen reduziert werden. „Bisher hat man sich ausschließlich auf den Abbau der Haushaltsdefizite in Südeuropa mittels Sparmaßnahmen konzentriert, aber das funktioniert nicht. Es muss eine umfassendere Behandlungsmethode umgesetzt werden. Denn hierbei geht es nicht darum, ob eine Arznei verabreicht werden muss, sondern ob die Patienten diese auch schlucken werden“, so Leaviss.
So müsse die EZB nicht nur den Refinanzierungssatz von seinem aktuellen Niveau um weitere 0,5% senken, sondern auch quantitative Lockerungsmaßnahmen in Höhe von 1 bis 5 Billionen Euro auf den Weg bringen. „Schließlich weiß derzeit niemand so genau, in welchem Maße die Banken in Staatsanleihen aus den Randstaaten des Euroraums investiert sind. Außerdem wird es aufgrund der Schuldenschnitte bei Staatsanleihen einer beträchtlichen Rekapitalisierung des Bankensektors bedürfen. Deshalb müssen die Rettungspakete auch so umfangreich sein – die Alternative nämlich wären kollabierende Banken, eine Hyperinflation, eine Depression sowie soziale Unruhen. Und damit würde letztlich keine Gesellschaft fertig werden“, sagt Leaviss. Unternehmensanleihen sind attraktiv bewertet
„Wir sind fest davon überzeugt, dass sowohl Anleihen mit Investment-Grade-Status als auch Hochzinsanleihen auf ihrem aktuellen Bewertungsniveau viel versprechende Anlagechancen bieten – vor allem im Vergleich zu liquiden Mitteln“, sagt Leaviss. „Momentan wird in den Kursen von Papieren mit Investment-Grade-Status sowie von Hochzinsanleihen nämlich eine Rezession eingepreist. Unserer Einschätzung nach berücksichtigen die Bewertungen derzeit zwar die bestehenden Rückschlagrisiken, vernachlässigen jedoch die Möglichkeit einer eher positiven Entwicklung“, erläutert der Experte.
„So spiegeln die Zinsdifferenzen von Hochzinsanleihen für die nächsten fünf Jahre Ausfallraten von 50% wider. Da Emittenten von Hochzinsanleihen die Laufzeiten ihrer Kredite zuletzt jedoch verlängert haben, um so ein Refinanzierungsrisiko in den nächsten Jahren zu vermeiden, erwarten wir auf kurze Sicht nur sehr niedrige Ausfallraten. Darüber hinaus bietet der sich gerade entwickelnde Markt für vorrangige, besicherte Hochzinsanleihen eine neue Möglichkeit, in so genannte „Junk Bonds“ zu investieren – aber bei geringerem Risiko“, so Leaviss.
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