Hochtief: Weitere Manager kehren dem Unternehmen den Rücken

Essen (BoerseGo.de) - Beim Baukonzern Hochtief rumort es ohne Unterlass. Nachdem vergangene Woche mehrere Aufsichtsratsmitglieder der wichtigsten Konzerntochter Leighton dem Unternehmen Hals über Kopf den Rücken kehrten, kommt es nun auch im Vorstandsgefüge bei der Sparte Hochtief Solutions zu neuen Umwälzungen. Nach Informationen der „WirtschaftsWoche“ werden bei der Konzerntochter zwei der drei verbliebenen Vorstände ihr Amt niederlegen. Dabei soll es sich um Wolfgang Homey und Ullrich Reinke handeln, wi das Magazin unter Berufung auf Aufsichtsratskreise schreibt.

Damit wäre derzeit nur noch Nikolaus Graf von Matuschka, der erst am 19. Februar zum Vorstand und Chef der Solutions-Servicesparte berufen worden war, auf seinem Posten. Der von ACS ins Amt gehievte vorherige Solutions-Vorstandsvorsitzende Rainer Eichholz hatte sich nur ein Jahr im Vorstand gehalten. Zu Hochtief Solutions gehört die Gebäudedienstleistungssparte, die der Vorstandschef von Hochtief, Marcelino Fernandez Verdes, verkaufen will.

Wie erst am Freitag bekannt wurde, ist der Aufsichtsratschef der australischen Hochtief-Tochter Leighton zusammen mit zwei Kollegen zurückgetreten. In einer Erklärung an die australische Börsenaufsicht schrieb Leighton, Chairman Stephen Jones und die beiden Aufsichtsräte, Wayne Osborn und Ian Macfarlane, seien zu der Ansicht gelangt, Hochtief unterstütze keinen unabhängigen Aufsichtsrat bei Leighton.

Seit dem Wechsel von dem ehemaligen ACS-Manager Fernandez Verdes an die Spitze von Hochtief Ende 2012 wird der Essener Baukonzern systematisch umgebaut, weniger profitable Bereiche abgestoßen. ACS hatte im vorigen Jahr mit einer feindlichen Übernahme die Mehrheit an Hochtief übernommen. Weiterhin wird am Markt spekuliert, ob ACS Hochtief zerschlagen will, um sich selbst zu sanieren.